Thema: Kanada mit Wohnmobil, Mann und Baby  (Gelesen 5187 mal)

Meersburger01

« am: 25. Oktober 2018, 12:00 »
Hallo,
und wieder einmal hat sich meine Art zu reisen stark verändert - begonnen hatte ich als Alleinreisende, dann kam 2012 der passende Mann dazu und nun sind wir zu dritt.
Wir planen, für zwei Monate gemeinsam Elternzeit zu nehmen und im Juni/ Juli 2019 mit unserer dann 9 Monate alten Tochter durch Kanada zu fahren. Da bietet es sich an, ein Wohnmobil zu nehmen, dann sind wir flexibel, die Kleine (und mein Mann ;o)) müssen sich nicht ständig an neue Betten in neuen Unterkünften gewöhnen und wir können die Natur voll genießen. So der Plan.
Jetzt haben wir allerdings einige Fragen, da bisher keiner von uns in Kanada oder jemals mit einem Wohnmobil unterwegs war.

  • Wohnmobil oder so ein Pickup mit Wohnaufsatz? Beides hat Vorteile, denke ich. Allerdings kann man sich bei einem Wohnwagen schnell von der Fahrerkabine in den Wohnbereich begeben, was mit Kind sicher sinnvoll ist. Hat jemand eine Idee, welche Größenklasse für uns 3 sinnvoll sein könnte? Oder vielleicht sogar einen empfehlenswerten Vermieter? Gerne auch als PM...

  • Kann man einen Kindersitz auch mit dem Wohnmobil mieten oder muss ich den von hier mitbringen? Dann habe ich allerdings das Problem, dass er sowohl eine Flugzulassung haben als auch in Kanada als Kindersitz erlaubt sein muss.

  • Wir sind uns über die Gegend noch nicht ganz einig. Entweder der Osten mit Neufundland, Labrador und Nova Scotia - tolle Landschaften, Wale, Eisberge etc. oder der Westen um Vancouver, Vancouver Island und Banff oder Jasper NP - ebenfalls Wale und vermutlich noch tollere Landschaften, viele andere interessante Tiere. Irgendwelche Tipps für jede der beiden Tour- Möglichkeiten?

  • Habt ihr Campingplätze oder spektakuläre Übernachtungsorte, die ihr empfehlen könnt?

  • Sonstige Tipps sei es zu Kanadas oder zu Reisen mit Kleinkind?

Vielen Dank!

Grüße aus dem herbstlichen Oberberg,

Sabine
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Susu

« Antwort #1 am: 25. Oktober 2018, 16:24 »
Hi Meersburger,

wie schön, dass das Reisen für dich auch mit veränderten Bedingungen weiter geht.
So richtig helfen kann ich nicht, daher nur ein paar Tipps und Denkanstöße.

Juni/Juli ist Hauptreisezeit, daher macht mMn eine baldige Reservierung eines Campers Sinn, evt. sogar für einige Campgrounds bei Haupt-Sehenswürdigkeiten.
Check mal cruiseamerica, die haben wir ganz oft in USA und Westkanada gesehen. Bei Rentals gibts meiner Meinung nach eher nur die Variante WoMo. Und egal wie "klein": Die WoMo-Klassen sind insgesamt immer größer als Wohnmobile in Deutschland und sollten für eine Kleinfamilie problemlos möglich sein.

In Westkanada haben wir - genauso wie in USA - ganz tolle Erfahrungen auf den kleinen, günstigen (oft auch kostenfreien) Campgrounds der Counties gemacht.
In USA werden die vom BLM, Bureau of Land Management, betrieben. In Westkanada gibt es immer in den Tourist Offices in den Örtchen die Info, wo diese Kleinode sich befinden. An den Straßenabbiegungen muss man genau gucken, weil die Schilder sehr klein sind. Manchmal sind sie zwar für Campingmobile ungeeignet aber es lohnt sich, mal zu recherchieren, ob und welche für euch in Frage kommen können.
Bei Whistler ist z.B. der Cal-Cheak-Campground ein Traum. Guckst du hier

http://www.sitesandtrailsbc.ca/search/search-result.aspx?site=REC0127&type=Site

und hier

: https://www.google.de/maps/place/Cal-Cheak+Recreation+Site/@50.0623443,-123.1675142,12z/data=!4m8!1m2!2m1!1swhistler+public+campground!3m4!1s0x0:0x1b3de1b82df7b4bd!8m2!3d50.0628005!4d-123.0992317?hl=de

Viele Grüße und viel Spaß beim Planen.

Susu




echidna

« Antwort #2 am: 25. Oktober 2018, 17:26 »
    • Wir sind uns über die Gegend noch nicht ganz einig. Entweder der Osten mit Neufundland, Labrador und Nova Scotia - tolle Landschaften, Wale, Eisberge etc. oder der Westen um Vancouver, Vancouver Island und Banff oder Jasper NP - ebenfalls Wale und vermutlich noch tollere Landschaften, viele andere interessante Tiere. Irgendwelche Tipps für jede der beiden Tour- Möglichkeiten?
    Wir sind im diesjährigen Sommer in British Columbia / Alberta unterwegs gewesen. Die Region Neufundland etc. kenne ich noch nicht.

    Mein Eindruck war, dass wegen der recht attraktiven Landschaften auch der Tourismus im Sommer in Westkanada stark ausgeprägt ist. Zumindest entlang der Hotspots Icefield Parkway, Lake Louise, Whistler und z.T. auf Vancouver Island haben sich die Touristen regelrecht gestapelt (wozu große Reisegruppen aus China beigetragen haben), und auf den Straßen waren ganze Kolonnen von Wohnmobilen unterwegs.

    Die Parkplätze für den Lake Louise waren beispielsweise spätestens ab 10 Uhr morgens wegen Überfüllung geschlossen, und am See selbst war ein Betrieb wie am Schloss Neuschwanstein.

    Deutlich ruhiger ging es zum Beispiel im ebenfalls sehr schönen Wells Gray Provincial Park zu. Man kann also natürlich auch im Westen ruhige Regionen finden, muss aber halt eventuell von den Hauptrouten abweichen.

    Ich könnte mir aber vorstellen, dass derzeit die Ostprovinzen weniger stark nachgefragt sind und es deswegen dort ruhiger und idyllischer zugehen könnte.[/list]
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    Beate

    « Antwort #3 am: 26. Oktober 2018, 20:51 »
    Hallo Sabine,

    wir waren schon x-mal (ich müsste mal nachrechnen) in Kanada mit dem Wohnmobil unterwegs. Allerdings nur zu zweit, ohne Kind.

    Für uns gibt es in Kanada nur ein Auto: den Truck-Camper von Fraserway. Der hat Allrad-Antrieb, Du kommst also ohne Probleme überall hin. Der von viele beanstandete Nachteil, dass man nicht vom Führerhaus nach hinten durchgehen kann, ist für uns ein Vorteil: da hörst Du das Geklapper des Geschirrs hinten nicht. In einem normalen Womo kannst Du während der Fahrt kaum vernünftig Musik hören, so laut ist es.

    Von der Grösse her reicht er auch aus, sofern eine Möglichkeit besteht, einen Babysitz im Führerhaus anzubringen. Das weiss ich leider nicht, aber das ist Pflicht. Zum Schlafen werdet Ihr Eure Kleine ja bestimmt zwischen Euch nehmen?

    Was die Flexibilität betrifft hat sich leider in den letzten Jahren sehr viel geändert. In der Hauptsaison (Mitte Juni bis Mitte September) gibt es kaum einen freien Campingplatz, alles wird vorgebucht (dank Internet). Da Ihr allerdings so lange unterwegs seid, könnt Ihr kaum alle Campingplätze vorbuchen. Aber dafür ist eine gute Planung angesagt, um immer Ausweichstellen zu finden.
    In den Hotspots (Jasper, Banff) werdet Ihr allerdings kaum was ohne Vorbuchung finden.

    Der Tip mit CruiseAmerica sieht ja gut aus. Nur leider ist das eine der schlechtesten Vermieter. CruiseCanada ist die Schwesterfirma und genauso schlecht. Wenn Du mal bei Tripadvisor etwas schaust findest Du seitenweise Beschwerden über schlechte Wohnmobile. Und wann immer wir ein Wohnmobil mit Problemen fanden, dann war das von CA oder CC. Die sind zwar meistens die billigstens, vermieten aber auch Ihre Womos für 7 -8 Jahre, während andere Vermieter spätestens nach der 2. Saison die Womos ausmustern.

    Noch ein Gedanke zur Route: hast Du schon mal über eine oneway-Miete von Vancouver nach Whitehorse nachgedacht? Da gibts oft gute Sonderangebote mit Womos von Fraserway. Und der Norden, also Yukon und Alaska, ist wirklich noch  "frei", da musst Du nichts vorbuchen, brauchst nichteinmal einen Campingplatz, sondern kannst (fast) überall übernachten, mitten in der Wildnis.

    Im übrigen kann ich Dir für diese geplante Tour ein ganz spezielles Forum empfehlen:
    https://www.womo-abenteuer.de/Forum

    Dort findest Du wirklich Experten für Reisen mit Wohnmobil.

    Ach ja, noch ein paar Kleinigkeiten:
    Womo in Deutschland buchen, über einen deutschen Vermittler, Reisebüro. Z.B. Trans-Amerika-Reisen oder Trans-Canada-Touristik.
    Und ganz wichtig: wirklich rechtzeitig ETA beantragen. Wenn Du Pech hast dauert die Genehmigung auch mal ein paar Wochen:
    https://www.canada.ca/en/immigration-refugees-citizenship/services/visit-canada/eta.html

    Wenn Du über die USA fliegst, brauchst Du auch ESTA:
    https://esta.cbp.dhs.gov/esta/


    Wenn Du noch Fragen hast, nur her damit. Ich helfe gerne.

    Beate




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    Moehli

    « Antwort #4 am: 31. Oktober 2018, 15:27 »
    Hallo Sabine,

    zu Kanada oder den speziellen Wohnmobilfragen kann ich dir leider nichts sagen, dafür zum Reisen mit Baby  :)

    Wir waren, nach zahlreichen Reisen zu zweit, im Sommer zum ersten Mal zu dritt unterwegs, für 6 Wochen mit dem VW Bus durch Norwegen und Schweden. Unser Sohn war damals 7-8 Monate alt.
    Erstmal: Es funktioniert, auch wenn es zahlreiche Leute gibt, die ständig fragen was denn das Baby davon hätte. Der Kleine hatte übrigens sehr viel davon, nämlich Mama und Papa 24 Stunden jeden einzelnen Tag, ganz viel Natur, frische Luft und mit dem Bus/Camper doch den Vorteil immer denselben Schlafplatz zu haben.

    Meine Tipps zum Thema Reisen mit Baby, die mir so spontan einfallen:
    • Nicht zu viel vornehmen, sowohl an einem einzigen Tag als auch insgesamt
    • Zu lange Fahrstrecken meiden, tagsüber sind wir gefahren, wenn er geschlafen hat, also max. 2-3 Stunden pro Tag.
    • Immer genügend Essen dabei haben, das kann sonst sehr unentspannt werden  ???
    • In der ersten Woche haben wir gar nichts gebacken bekommen, bis wir es geschafft haben einen guten Rhythmus zu dritt zu finden. Meistens war unser Tagesrhythmus so: 8 Uhr Aufstehen, danach Packen, ca. 11-12 Uhr Fahrzeit, dann Mittagspause, danach muss der Kleine erst mal Krabbeln, dann von ca. 14 Uhr bis 17 Uhr konnten wir das machen worauf wir Eltern Lust hatten, danach Abendessen, Spielen, ins Bett bringen, Spülen etc, bleibt noch eine Stunde zum Lesen  ;D
    • Wenn man sich an den Rhythmus gewohnt hat, ist es für alle sehr entspannt. Man muss sich halt drauf einlassen, dass es ganz anders wird als beim Reisen zu zweit.
    • Wandern mit Baby in der Trage ging bei uns super. Auch hier mussten wir ca. 2-stündige Pausen einlegen und uns irgendwo mit einer Picknickdecke ausbreiten, aber das tat auch uns gut.
    • Durch die vielen Krabbel-, Spiel- und Breipausen reist man sehr langsam und man macht stundenlang Rast wo man sonst vielleicht nur einen fünfminütigen Fotostopp machen würde. Im Lauf der Zeit haben wir aber sehr Gefallen daran gefunden.

    Wir hatten auf jeden Fall eine sehr tolle Zeit, konnten trotz allem viel unternehmen, hatten viel Zeit zu dritt und waren dadurch alle sehr entspannt. 8) So gut wie in dieser Zeit hat unser Sohn weder vor noch nach der Reise geschlafen.

    Zum Thema Kindersitz: Ich schätze schon, dass man einen Sitz auch mieten kann. Wir haben uns für die Tour extra einen Kindersitz mit Liegefunktion gekauft, damit sein Rücken nicht zu sehr belastet wird.

    Freut euch auf die Elternzeit, eine Hammererfindung  ;D

    Wishbone

    « Antwort #5 am: 01. November 2018, 21:02 »
    Hi,

    ich hingegen kann zu Reisen mit Kind rein gar nix sagen, aber zu Kanada. Als erstes würde ich Euch definitiv den Westen empfehlen, der hat mich viel mehr beeindruckt als der Osten, auch wenn es im Osten wunderschöne Küsten gibt, den Rest fand ich "nett", aber eben kein Vergleich zum Westen (Rockies, Boogaboos etc.). Kommt eben drauf an, ob Ihr Berge mögt. Falls ja, dann kriegt Ihr im Westen feinste Berge auf dem Silbertablett, also ohne große Abenteuerlichkeiten (was nicht immer das schlechteste ist, gerade in Eurer Situation).

    Wohnmobil vs. Truck Camper? Das ist zunächst mal eine Kostenfrage. Ich habe nur einmal so ein Ungetüm (C-Kategorie, 19ft afair) gemietet, ansonsten haben wir einen "normalen" SUV gemietet und gecampt und ab und zu eine Lodge. Heute würde ich definitiv zum Truck Camper greifen, für 2 ist da genug Platz, die WoMos wären mir einfach - auch in Kanada - zu groß und zu durstig. Klar, kein Durchgang, aber in den meisten Fällen ist der Pickup ein Double Cab, mit geräumiger Rückbank, das sollte reichen zum Ausbreiten des Nachwuchses und des Zubehörs.

    Das Argument mit dem Geklapper, das Beate genannt hat, kann ich nachvollziehen. :-)

    Grüße
    Christian
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    Meersburger01

    « Antwort #6 am: 06. November 2018, 11:40 »
    Vielen Dank für eure Tipps und Denkanstöße. Eben haben wir unsere Tour gebucht und das erste Mal in meinem Leben über einen Touranbieter und nicht alles selbst organisiert ;o)
    Wir haben uns jetzt für einen Truck-Camper von Fraserway entschieden. Nicht zuletzt deshalb, weil im Führerhaus zwei Reihen Sitze sind und die Kleine dort ihren Babysitz festgemacht bekommt. In Wohnmobilen muss das hinten im Wohnbereich geschehen, was für mich bedeutet hätte, dass ich mich auch während der Fahrt ständig im hinteren Bereich des WoMos aufgehalten hätte. So ist es wie in meinem Ford Fiesta: mein Mann und ich vorne und hinten im Kindersitz die Kleine.

    Und wir werden nun den Westen Kanadas bereisen - die klassische Strecke mit Vancouver Island, dann rüber Richtung Banff und Jasper NP und was sonst noch so auf dem Weg liegt. Dafür haben wir gut sieben Wochen Zeit, das sollte auch mit Kind stressfrei machbar sein. Im Anschluss haben wir noch 4 Tage in Vancouver.

    So, für weitere Tipps zur Route oder Geheimtipps aller Art bin ich weiterhin dankbar.

    @ Beate: danke für den Tipp mit dem WoMo-Forum, da kann man sich auch drin verlieren beim Stöbern ;o)
    @ Moehli: hast recht - ist eine tolle Erfindung, diese Elternzeit. Danke für die Darstellung eures Tagesablaufes, das ist für unsere Planung hilfreich. Was für eine Trage hattet ihr denn zum Wandern dabei? So eine große Kraxe?

    Hat schon jemand von euch schon einmal eine Whale Watching Tour auf Vancouver Island gemacht und kann einen guten Anbieter empfehlen, der auch Rücksicht auf die Wale nimmt? Oder eine Bootstour, bei der man Bären am Ufer beobachten kann?

    Vielen Dank!

    Sabine
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    Damaris

    « Antwort #7 am: 06. November 2018, 13:23 »
    Zitat
    Was für eine Trage hattet ihr denn zum Wandern dabei? So eine große Kraxe?

    Ich bin schon einige viele km mit Kind in der Trage gewandert (wenn auch nicht in Kanada :-) ) und kann dir nur empfehlen das rechtzeitig vor der Reise auszuprobieren.

    Ich persönlich tu mir mit einer "Umschnalltrage" (ich habe eine Manduca) leichter als mit einer Kraxe. Nimmt nicht so viel Platz weg, wenn das Kind drin einschläft kann der Kopf nicht wegkippen. Und es ist wesentlich leichter, da das Kind näher am Körper ist. Dafür natürlich auch etwas wärmer, trockene Umziehsachen für die Pausen mitnehmen ;-)

    Aber das musst Du für Dich einfach mal probieren, oft kann man auch Tragehilfen ausleihen zum probieren, welche zu Euch passt.
    1

    Beate

    « Antwort #8 am: 06. November 2018, 13:48 »
    Hallo Sabine,

    der TC von Fraserway ist auch für uns in Kanada immer das gebuchte Fahrzeug. Ich glaube, wir waren schon zehnmal (oder mehr) damit unterwegs.

    Zum Whale Watching kann ich leider nichts sagen, wir haben das noch nie gemacht. Da wir früher Scuba-Diving waren, haben wir die Wale gleich unter Wasser anschauen können. ;D
    Aber soviel ich weiss, gibt es in Kanada ziemlich strenge Vorschriften, wie nahe die Boote an die Wale ranfahren dürfen und ich gehe mal davon aus, dass sich alle danach richten. Denn ansonsten wären sie die Genehmigung schnell los.

    Hast Du schon überlegt, wie Du es mit dem Vorbuchen der CG halten willst? Ich habe jetzt gelesen, dass der grösste Campingplatz in Jasper, der Whistler, das ganze nächste Jahr geschlossen ist. Da wird es auf jeden Fall Engpässe geben. Und irgendwo "wild" campen geht in B.C. fast nirgends, ist alles Privatland oder Nationalpark, und da ist es verboten.

    LG
    Beate

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    Susu

    « Antwort #9 am: 06. November 2018, 20:15 »
    Wir haben 2009 Whale watching (Resident Orcas) von Telegraph Cove auf Vancouver Island mit dem Boot Gikumi gemacht. Mit demselben Boot hatten die Eltern meines Freundes in den 90ern schon eine Waltour gemacht.

    Ich meine mich zu erinnern, dass der Abstand zu den Tieren mit der Gikumi recht groß war, zumindest größer als bei Touren in Lateinamerika...

    Moehli

    « Antwort #10 am: 13. Februar 2019, 07:50 »
    Was für eine Trage hattet ihr denn zum Wandern dabei? So eine große Kraxe?

    Wir hatten eine Trage von Ruckeli dabei, da hängt das Baby entweder am Bauch/Brust (was ich überraschend angenehm zum Wandern fand) oder auf dem Rücken.
    Auf dem Rücken ist aber nur möglich, wenn es schon alleine sitzen kann. Auch eine Kraxe sollte man eigentlich erst dann verwenden, wenn das Baby sitzen kann.
    Mit unserer Trage war ich sehr zufrieden und der Kleine hat sich darin auch immer wohl gefühlt.

    Bobsch

    « Antwort #11 am: 22. Januar 2022, 22:40 »
    Ich hole das Thema nochmal hoch. Vielleicht mag Meersburger ja noch einen kurzen Erfahrungsbericht schreiben. Wir spielen auch gerade mit dem Gedanken im Spätsommer August bis September oder September bis Osktober für 6 Wochen mit einem dann 4-5 Monaten alten Baby die Elternzeit im WoMo in Kanada zu genießen. Wir sind uns allerdings unsicher ob das eirklich eine gute Idee ist vor dem Hintergrund, dass die Strecken in Kanada ja teilweise sehr groß sind und man mit Baby nunmal nicht so schnell vorankommt bzw. deutliche kürzere Strecken und mehr Pausen einplanen muss als man gewohnt ist.
    Mit welchen Kosten muss man für die Anmietung eines WoMos bzw. Truckcampers für 6 Wochen rechnen? Wenn ich mal bei Cruise Canad geschaut habe komme ich für einen solchen Zeitraum auf 16.000 Dollar!? Das erscheint mir doch sehr viel!

    Danke euch und beste Grüße
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    Railjeter

    « Antwort #12 am: 23. Januar 2022, 10:48 »
    gerade mit dem Gedanken im Spätsommer August bis September oder September bis Oktober für 6 Wochen mit einem dann 4-5 Monaten alten Baby die Elternzeit im WoMo in Kanada zu genießen.

    Je nach dem welche Region (West, Ost, Nord) es werden soll kann Oktober schon problematisch sein.
    Wir hatten im Oktober in New Brunswick Morgentemperaturen um die null Grad.
    Im August ist allerdings Hauptsaison und viel Betrieb


    Wir sind uns allerdings unsicher ob das wirklich eine gute Idee ist vor dem Hintergrund, dass die Strecken in Kanada ja teilweise sehr groß sind und man mit Baby nunmal nicht so schnell vorankommt bzw. deutliche kürzere Strecken und mehr Pausen einplanen muss als man gewohnt ist.

    Ich würde es mir jedenfalls nicht antun, insbesondere wenn man einen weiteren Radius plant.
    Aber beispielsweise Vancouver Island gemütlich zu erkunden sollte nicht das Problem sein.


    Mit welchen Kosten muss man für die Anmietung eines WoMos bzw. Truckcampers für 6 Wochen rechnen? Wenn ich mal bei Cruise Canad geschaut habe komme ich für einen solchen Zeitraum auf 16.000 Dollar!? Das erscheint mir doch sehr viel!

    16000 Dollar scheinen hochen. Von einem Truckcamper mit Baby würde ich abraten, denn es gibt in der Fahrerkabine nur zwei Sitze und kaum eine Möglichkeit für einen Babysitz. Günstigere Tarife gibt es teils zu Saisonbeginn bzw Ende mit "Überstellungsfahrten". Nicht unterschätzen sollte man die weiteren Kosten wie Campgrounds und Treibstoff, der zwar günstiger ist, aber die Mobile auch viel benötigten.

    Ich würde mit einem Baby eher eine Autorundreise mit Quartieren (gibt genug Motels, wenn man nicht gerade in den Outbacks unterwegs ist) machen, die sicher nicht teuerer als Campmobilreisen sind (dazu findet man im WWW auch Beispiele!)


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    Meersburger01

    « Antwort #13 am: 01. Februar 2022, 20:57 »
    Hallo,

    also einen kurzen Erfahrungsbericht nach nun immerhin 1,5 Jahren:

    Der Truck-Camper, den wir gemietet hatten, war ideal für uns. Er hatte zwei Sitzreihen, so dass der Kindersitz auf der Rückbank gut befestigt werden konnte und ich (auch wenn ich hinten bei der Kleinen saß) noch etwas von der Landschaft hatte. Vor zwei Jahren haben wir in Norwegen ein "normales" Wohnmobil gehabt, da mussten wir den Kindersitz auf einem der Sitze am Tisch festmachen, was irgendwie nicht so einfach war und uns auch nicht ganz so sicher vorkam. Zudem saß ich oft hinten und habe dadurch auch nicht so viel gesehen. Rechts die Türe, vorne die Fahrerkabine und links ja Kindersitz mit Kind. Also, der Truck mit Aufsatz ist mein klarer Favorit.

    Wir haben für 36 Tage 7.400 € für den Camper gezahlt. Und haben dann noch 3 geschenkt bekommen. Das waren aber Vor-Corona-Preise und auch schon früh gebucht. Ich denke, zur Zeit kostet das alles schon mehr. Die letzten Tage haben wir bei entfernten Verwandten in Vancouver gewohnt und ein normales Auto gemietet.
    Wir können die Zusatzversicherung empfehlen, die die Selbstbeteiligung bei Schäden übernimmt. Haben wir bisher jedes Mal gebraucht. Einmal ist beim Sturm die Markise etwas eingerissen und mein Mann hat danach noch beim Einparken das hintere Licht kaputt gefahren und das zweite Mal Camper ausleihen wurde der Wasserhahn im Spülbecken undicht. beide Male waren die paar Euro für die Versicherung längst wieder drin.

    Längere Strecken mit Baby fahren ist sicher einfacher als mit etwas größeren Kindern. Mit 9 Monaten hat unsere Kleine noch schnell und lange beim Fahren geschlafen, das war ein Jahr später schon nicht mehr so. Da wollte sie dann eher unterhalten werden. Heute mit 3,5 Jahren wäre das vielleicht wieder einfacher mit Büchern, Malbüchern, Toniebox etc. Aber da ist auch jedes Kind anders und ihr werdet schon die für euch machbare und gewünschte Distanz finden.

    Ich würde euch eher August/ September empfehlen als es in den Oktober zu schieben. Da wir es schon empfindlich kalt und viele Campingplätze sind dann auch schon zu.
    In 2 Monaten bekommt man schon ordentlich etwas zu sehen. Wir hatten knapp 2 Wochen auf Vancouver Island, das kann ich nur empfehlen. Danach sind wir eine große Schleife bis zum Jasper NP gefahren , dann noch (um dem Regen auszuweichen) nach Süden weiter in den Peter Laugheed PP, der auch mega toll war.

    Wir waren so oft es ging in den Provincial Parks zum Übernachten. Das ist ziemlich gnstig und die Plätze liegen meist total schön und sehr weitläufig. Da sieht man häufig seine Nachbarn nicht. Dafür hat man aber keinen Strom und Dumping meist nur am Anfang. reicht aber auch, denn man ist mit so einem Camper ja für einige Tage autark und muss nicht jeden Tag Wasser auffüllen und Abwasser loswerden. Wenn ihr Tipps für tolle Übernachtungsorte in British Columbia braucht, melde dich gerne.

    Und meine Empfehlung: macht das!!! Die Zeit nimmt euch niemand mehr und selbst mein bei Allem kritischer Mann war begeistert und träumt noch heute von der Zeit in Kanada.
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