Thema: Worst Case already happened  (Gelesen 3223 mal)

davidoff

« am: 16. April 2009, 20:42 »
Hallo,
nach Motoradunfall in Kambotscha lag mein Bruder bis heute in der Klinik. Mit Lungenriss, gebrochenen Rippen, Beinbruch usw. Letzen Dienstag sollte er noch nach hause transportiert werden. Die Versicherung stellt sich jetzt jedoch quer, obwohl er den medizinisch notwendigen u. sinnvollen Rücktransport versichert hatte. Zuerst hieß es er müsse stabil genug sein, u. jetzt heißt es mit einem Mal er könnte ja vor Ort gepflegt werden. Allerdings ist sein Visa mittlererweile auch abgelaufen u. die tägliche Verlängerung ist auf Dauer auch Kostenintensiv. Er ist noch nicht mal in der Lage zu Laufen, geschweige denn sein Reisegepäck zu tragen. Mit einem normalen Linienflug kann er frühestens in 8 Wochen fliegen, wegen der Lungenverletzung. Sein Traum nach dem Abitur= momentan der absolute Albtraum! Wer kann mir bzw. meinem Bruder helfen.
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karoshi

« Antwort #1 am: 16. April 2009, 22:49 »
Hallo Davidoff,

das klingt ja übel. Ich wünsche Deinem Bruder eine schnelle und vor allem vollständige Genesung. Das ist erst mal das wichtigste.

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, ist er im Moment nicht transportfähig, jedenfalls nicht in einem normalen Flugzeug. In einem Ambulanzjet kann der Luftdruck anders eingestellt werden, aber reicht das aus, um mit einem relativ frischen Lungenriss zu fliegen? Dazu müsste wahrscheinlich ein Experte was sagen.

Angenommen, ein Transport wäre möglich, dann wäre er mit Sicherheit auch sinnvoll. Notwendig wäre er vermutlich nur dann, wenn z.B. noch eine OP anstehen würde. Ich habe jetzt nicht ganz verstanden, was genau versichert war. Da wäre der genaue Wortlaut der Police interessant.
Eine Alternative zum sofortigen Rücktransport ist auch das Einfliegen eines Familienangehörigen von zu Hause. Vielleicht ist das ja leichter zu erreichen.

Zur Frage, wer Dir weiter helfen kann, fallen mir 3 Stellen ein:
  • Die Krankenversicherung: wenn Ihr bis jetzt mit Sachbearbeitern zu tun hattet, versucht mal an die Vorgesetzten ranzukommen, die haben mehr Kompetenzen.
  • Die Verbraucherzentrale kann Tipps geben, wie man am besten vorgeht, wenn die Versicherung nicht das tut, wozu sie Deiner Meinung nach verpflichtet ist. Eventuell gibt es so etwas wie einen Ombudsmann oder eine Schlichtungsstelle. Die Verbraucherzentrale weiß das. Im Extremfall ist ein Rechtsanwalt einzuschalten, das wäre aber aus meiner Sicht nur das letzte Mittel.
  • Die Botschaft in Kambodscha. Das ist zwar etwas, was der Engländer "a far shot" nennt, aber einen Versuch wert. Die Botschaft kann evtl. beratend tätig werden, z.B. zu Fragen der Visumverlängerung oder Betreuung durch vertrauenswürdige Ärzte vor Ort.

Alles Gute und viel Erfolg beim Kampf mit der Bürokratie wünscht Deinem Bruder und Dir
Karoshi
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karoshi

« Antwort #2 am: 17. April 2009, 10:37 »
Ich habe noch mal über die Sache nachgedacht. Ob ein Rücktransport im Ambulanzjet notwendig ist, liegt meines Erachtens in einer Grauzone. Man kann ja schließlich auch argumentieren, dass ein weiterer Aufenthalt in Kambodscha wegen des abgelaufenen Visums gar nicht möglich ist, und die einzige medizinisch vertretbare Art, jetzt aus dem Land zu kommen, wäre eben ein Ambulanzflug.

Im Umgang mit der Krankenkasse hilft unter Umständen auch ein gewisses öffentliches Interesse. Du kannst hier gerne Roß und Reiter nennen (also um welche Krankenkasse es sich handelt, welchen Tarif, und wie sich der Fall entwickelt). Allerdings solltest Du sehr behutsam vorgehen, sprich nur Fakten öffentlich machen, keine Tatsachenbehauptungen, die strittig oder nicht nachprüfbar sind. Sonst machst Du Dich schneller strafbar als Du "Nötigung" und "üble Nachrede" sagen kannst.

LG, Karoshi
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Tags: kambodscha unfall 
 

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