Nach einer Planänderung waren wir nun über Ostern auf Sao Tome und Principe.
Hinflug mit TAP über Lissabon mit kurzem Stop in Accra und weiter nach Sao Tome. Ankunft in Sao Tome c. 17:00.
Sao Tome Stadt ist irgendwie süß ;-) Man hat nicht das Gefühl in der Hauptstadt eines souveränen Staates zu sein. Man sieht wenige Autos, eher Motorräder, auf den Straßen, deren Zustand variiert. Die einst schönen portugiesischen Kolonialbauten haben ihre besten Tage hinter sich. Die Uferpromenade ist in einem Ähnlichen Zustand. Es gibt 2 Märkte (und noch ein paar kleinere), den alten und den neuen Markt. Der alte Markt ist überdacht und sehr wuselig. Es werden vor allem Lebensmittel angeboten, Fisch, ein wenig Fleisch, viel Gemüse und Gewürze, und Obst. Auf dem neuen Markt suchen im Wesentlichen Klamotten neue Besitzer. Vor und auf den Märkten sammelt sich gefühlt halb Sao Tome. Der Rest der Stadt, die man größtenteils zu Fuß erlaufen kann, ist entsprechend unwuselig. Hier und da ein Kiosk, ein Koskosnuss-Stand, eine Kirche, Schule, Motorrad-Werkstadt. Dazwischen immer wieder halbzerfallende Kolonialbauten und Palmen. Die Anzahl der Hotels und Restaurants ist übersichtlich. Die Restaurants bieten vor allem frischen Fisch mit Kochbananen oder Brotfrucht an. Dazu immer kaltes Bier. Auch in den einfachen Buden gibt es genießbaren portugiesischen Wein.
Am nächsten Tag sind wir gegen Mittag mit STP Airways nach Principe geflogen. Der Flug ist mit einer alten SAAB 340, Platz für c. 30 Passagiere. Der Flug dauert etwa 35 Minuten, incl. einer schönen Umrundung von Principe. Der Flughafen wir ausschließlich von Sao Tome angeflogen.
Unser Hotel haben wir nach eine c. 20 Minuten Fahrt durch wunderschöne Natur erreicht . Dort angekommen haben wir die Sachen abgeworfen und waren ein paar Minuten später am Banana Beach, dem eigentlichen Ziel der ganzen Reise. Wenn ich mir den perfekten Strand schnitzen könnte, würde er genauso aussehen wie der Praia Banana: Unfassbar perfekt! Es gibt eine kleine „Bar“ hinter dem Strand, an der man sich ein Bierchen oder eine Cola kaufen kann, wenn man sanft den „Barkeeper“ weckt. Dieser pflückt einem bei Bedarf auch so viele Kokosnüsse, wie man will. Da an diesem Strand komischerweise in den 90ern mal ein Bacardi-Spot gedreht wurde (das Marketingbudget war damals wohl deutlich höher), haben wir uns kitschigerweise eine Flasche Bacardi mitgebracht und uns ein paar Coco-Rums gemischt. Dazu leiser Reggae-Sound (selbst mitgebracht, die „Bar“ hat keinen Strom). In solchen Momenten stimmt dann einfach alles ;-) Wir waren vormittags immer allein. Nachmittags kamen noch jeweils 2-6 andere Besucher.
Obwohl Principe viel zu bieten hat: wunderschöne Natur mit dichtem Dschungel, Kakaoplantagen, schönen Bergen/Hügeln, tolle Unterwasserwelt etc. haben wir die nächsten 2 Tage nur am Strand verbracht.
Die letzten 2.5 Tage waren wir wieder in Sao Tome. Wir sind um die halbe Insel gefahren um beim in Portugal wohl recht bekannten TV-Koch Joao (er kommt aus Sao Tome und ist ein lokaler Held) ein wundervolles lokales 12-Gängemenu zu schnabulieren, waren bei einem italienischen Schokoladenforscher um die „beste Schokolade der Welt“ zu probieren, sind mit einem TukTuk in das Hochland durch Cafe-Plantagen und an Bilderbuch-Wasserfällen vorbei gefahren. Wir durften viele leckere Früchte probieren und haben sehr viel frischen gegrillten Fisch genossen.
Die Menschen auf Sao Tome und Principe sind wirklich wahnsinnig herzlich. Kriminalität ist wohl nicht/kaum existent. Es gibt kaum Touristen, und die, die dort sind, sieht man immer wieder irgendwo auf den Inseln. Es tut sich wohl etwas beim Thema Tourismus. Auch hofft die Regierung ein Stück vom Öl-Kuchen abzubekommen. Ich hoffe sehr, dass die Inseln ihre Authentizität behalten!