Thema: Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?  (Gelesen 32655 mal)

echidna

« Antwort #180 am: 04. Juni 2019, 09:14 »
Muss es im Urlaub immer schnell gehen oder ist manchmal einfach der Weg das Ziel. Man möchte schließlich im Urlaub entspannen und entschleunigen. Dort verstehe ich mitunter den Drang des immer Schnell dasein nicht wirklich.
Vielleicht liegt es daran, dass die Reisenden häufig gern möglichst viel Zeit am Reiseziel verbringen wollen, was natürlich eher gelingt, wenn man nicht tagelang Zeit für die Hin- und Rückreise benötigt, die ja dann auch wiederum stressig sein kann. Sehr lange Zugfahrten können auch anstrengend sein - anstrengender als ein zweistündiger Flug. Somit denke ich, dass das von dir erwähnte "entspannen" dann doch besser gelingt, wenn die An- und Rückreise nicht tagelang dauert. Das kann ich schon nachvollziehen.
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Nocktem

« Antwort #181 am: 04. Juni 2019, 17:49 »
ich hab spaßeshalber gerade mal geschaut frankfurt nach madrid mit dem zug ....
man wäre theoretisch 1 tag und 1 stunde unterwegs ....  mit einem aufenthalt in paris von 8 stunden und einigen malen umsteigen.... mit dem flugzeug sinds 2 h 45 min ....

anderes bsp: frankfurt oslo.... mit dem flugzeug sinds 1h 55 min
mit dem zug ... fast genau 1 tag (23h 51 min) einige male (5 mal) umsteigen und nirgends n großartigen aufenthalt

das werfe ich dazu ein...

mein fazit, ja fliegen ist klimaschädlich ABER kohlekraftwerke etc sind viel schlimmer gleiches gillt für die co2 bilanz von den großen kreuzfahrtschiffen... darüber sollte man mal nachdenken...
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BeenAroundTheWorld

« Antwort #182 am: 04. Juni 2019, 18:37 »
Das ist dein Fazit?
Da du sehr wahrscheinlich nicht auf einem Kohlekraftwerk in den Urlaub fährst ist der Vergleich doch vollkommen unnütz.
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Nocktem

« Antwort #183 am: 04. Juni 2019, 18:49 »
Das ist dein Fazit?
Da du sehr wahrscheinlich nicht auf einem Kohlekraftwerk in den Urlaub fährst ist der Vergleich doch vollkommen unnütz.

mit dem auto fahr ich jedenfalls nicht in den urlaub ... ich hab nicht mal nen führerschein und auch nicht vor ihn zu machen...

und was is an dem vergleich unnütz?? woher kommt denn der strom für die bahn?? klär mich da mal bitte auf??
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BeenAroundTheWorld

« Antwort #184 am: 04. Juni 2019, 19:11 »
Genau kann ich es dir nicht sagen, lässt sich aber sicherlich recherchieren. Würde aber vermuten, dass der Anteil aus Kohle relativ gering ist im Vergleich zu anderen Quellen. Wie dem auch sei, du willst doch nicht anzweifeln, dass Fliegen unökologischer ist als Bahnfahren. Dein Fazit suggeriert aber eben das.
Des Weiteren finde ich es merkwürdig sein Verhalten zu rechtfertigen in dem man ein Übel mit einem anderen vergleicht.
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karoshi

« Antwort #185 am: 04. Juni 2019, 19:37 »
mein fazit, ja fliegen ist klimaschädlich ABER kohlekraftwerke etc sind viel schlimmer
Du willst jetzt aber nicht ernsthaft den CO2-Ausstoß eines Kohlekraftwerks mit dem eines Flugzeugs vergleichen, oder? Klar stößt das Kraftwerk absolut gesehen mehr Schadstoffe aus. Aber solange der dort produzierte Strom nicht ausschließlich der Beförderung von einigen hundert Passagieren dient, sondern beispielsweise der Energieversorgung einer ganzen Großstadt, ist die Aussage zwar richtig, aber sinnfrei.

Wenn Du schon vergleichen willst, dann die CO2-Bilanz der einzelnen Reise. Da würde die Bahn selbst dann besser abschneiden, wenn sie komplett mit Kohlestrom (oder gleich mit Kohle, das gab es ja auch schon mal) fahren würde. So weit ich weiß, fährt sie aber inzwischen mit 100% Ökostrom.
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Nocktem

« Antwort #186 am: 04. Juni 2019, 19:57 »
Des Weiteren finde ich es merkwürdig sein Verhalten zu rechtfertigen in dem man ein Übel mit einem anderen vergleicht.

ja ich muss vergleichen wenn ich nicht zuhause bleiben möchte... oder wie willst du sonst reisen wandern, radfahren etc mal nicht mitgerechnet

Du willst jetzt aber nicht ernsthaft den CO2-Ausstoß eines Kohlekraftwerks mit dem eines Flugzeugs vergleichen, oder? Klar stößt das Kraftwerk absolut gesehen mehr Schadstoffe aus. Aber solange der dort produzierte Strom nicht ausschließlich der Beförderung von einigen hundert Passagieren dient, sondern beispielsweise der Energieversorgung einer ganzen Großstadt, ist die Aussage zwar richtig, aber sinnfrei.

Wenn Du schon vergleichen willst, dann die CO2-Bilanz der einzelnen Reise. Da würde die Bahn selbst dann besser abschneiden, wenn sie komplett mit Kohlestrom (oder gleich mit Kohle, das gab es ja auch schon mal) fahren würde. So weit ich weiß, fährt sie aber inzwischen mit 100% Ökostrom.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrom#Stromversorgung  und da musst du nur klicken was die 4 unterschiedlichen typen bedeuten ....

des weiteren regt https://www.faz.net/aktuell/wissen/klima/klimabilanz-der-bahn-noch-eine-unbequeme-wahrheit-1488587-p3.html   auch zum denken an ...
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GschamsterDiener

« Antwort #187 am: 04. Juni 2019, 20:18 »
des weiteren regt https://www.faz.net/aktuell/wissen/klima/klimabilanz-der-bahn-noch-eine-unbequeme-wahrheit-1488587-p3.html   auch zum denken an ...

1. Der Artikel ist 12 Jahre alt.
2. Es wird die Bahn mit dem Auto verglichen, nicht mit dem Flugzeug.
3. Die Bahn schneidet trotz aller Herumrechnerei besser ab als das Auto, das wiederum nur mit groben Faustregeln quantifiziert wird.
4. Die FAZ ist leider auch heute dafür bekannt, Kampagnen zu fahren gegen alles, was die deutsche Automobilindustrie gefährden könnte - siehe alle Tesla-Artikel der letzten Jahre.
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Nocktem

« Antwort #188 am: 04. Juni 2019, 20:26 »
ich hab das flugzeug nicht schöngeredet nur das was jeder als tolle alternative darstellt sollte man wenn schon denn schon auch kritisch beäugen... in dem fall eben den zug....
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Sebi

« Antwort #189 am: 04. Juni 2019, 22:44 »
Es ist doch unbestritten, dass auf Langstrecken das Flugzeug quasi alternativlos ist (da geht es eher darum zu hinterfragen ob eine Reise überhaupt notwendig ist).

Aber auf der Kurz- und teilweise Mittelstrecke stellt der Zug eine klimagünstige Alternative dar, das ist ebenso Konsens. Wenn wir mal anfangen würden, diese Alternative häufiger zu nutzen, wäre ja schon echt viel gewonnen. Und damit kann auch jeder (zuhause und als Tourist) morgen anfangen, ohne erstmal über Kohlekraftwerke oder 24h-Bahnverbindungen zu diskutieren.

Tut er/sie aber nicht. In der Realität steigt die Passagierzahl auf Kurzstreckenflügen meines Wissens deutlich an...
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echidna

« Antwort #190 am: 05. Juni 2019, 08:48 »
Und damit kann auch jeder (zuhause und als Tourist) morgen anfangen, ohne erstmal über Kohlekraftwerke oder 24h-Bahnverbindungen zu diskutieren.
Und da muss ich mich leider wiederholen und schreiben: die Kapazitäten würden leider ziemlich rasch deutlich zu knapp werden, wenn wesentlich mehr Reisende anfangen würden, auf die Bahn umzusteigen. Schon allein die grenzüberschreitenden TGV-Züge Richtung Paris sind meiner Erfahrung nach meistens brechend voll. Jetzt schon... Und meiner Erfahrung nach lassen sich leider die Anbieter nur zögerlich davon überzeugen, zukünftig mehr Züge und Sitzplätze anzubieten.

Im übrigen (habe ich auch schon mehrfach geschrieben): Ich fahre bereits die meisten Verbindungen mit der Bahn, man muss mir also nicht vorhalten, dass ich nur diskutieren und nicht umsteigen würde.
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Sebi

« Antwort #191 am: 05. Juni 2019, 09:08 »
Bitte fühl dich nicht angegriffen... ich habe dir nichts vorgehalten, sondern nur von der Allgemeinheit gesprochen.

Zum Inhalt: Klar gibt es volle Züge. Aus meinem persönlichen Umfeld ist mir aber kein Fall bekannt, wo mal jemand gesagt hätte: "Mist, die Züge nach Düsseldorf sind schon wieder alle ausgebucht, bleibt mir nur das Flugzeug". Das wäre doch super wenn wir da mal hinkämen. Ist heute aber eher andersherum.
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Vombatus

« Antwort #192 am: 05. Juni 2019, 10:24 »
Erstmal wäre eine Entzerrung der Arbeitszeiten sinnvoll, heißt komplette Neuausrichtung der Arbeitswelt. Gleitzeiten, Homeoffice, usw. ? Die Passagiere müssen sich besser verteilen. Auch die Schul-/Ferienzeiten müssen flexibel umgestaltet werden, damit nicht alle zur gleichen Zeit unterwegs sind, bzw. Urlaub machen müssen. Und warum sind Züge teuer als Flüge? Wie sieht es mit der Wirtschaftlichkeit der „Bahn“ aus? Kennt jemand aktuelle Zahlen?

Ist das Schienennetz nicht jetzt schon total überlastet? Zu viele Züge auf zu wenig Schienen geht nicht. Ich kenne auch krass überfüllte Züge, vor allem bei Stoßzeiten, Pendlerverkehr, Am Wochenende in die Berge … etc. Zu den Stoßzeiten bekommt man aber auch nicht mehr Züge aufs Gleis. Ausserhalb dieser Zeiten sind Züge teilweise zu 2/3 leer. Ich saß schon mal alleine in einem Überlandbus. Mehr als 7 Mitfahrer waren während der ganzen Fahrt nicht an Bord. Wirtschaftlich kann das nicht sein oder? Und wer zahlt das? Ist das umweltfreundlich?

Mehr Gleise lassen sich nicht einfach in die Landschaft klatschen (kurzfristig sowieso nicht). Mehr Gleise bedeutet weniger Grünflächen, Zerschneidung der Umwelt. Lärmbelästigung (= Bürgerproteste). Mehr Infrastruktur, mehr Bahnhöfe etc, bedeutet mehr Energie zum Bau, Betrieb und Instandhaltung. Auch hier wären die Bahnhöfe und Ferienzeiten ausserhalb der Stoß- und Ferienzeiten leer … aber beleuchtet.

Was passiert nachts wenn keine Sonne scheint? Was passiert wenn kein Wind weht? Wo kommt der Strom für die Züge her? Kohle und Atomstrom laufen zur Grundlastsicherung ständig weiter. Egal wieviel Wind und Sonnenenergie erzeugt wird. Es ist wirtschaftlicher Überkapazitäten ins Ausland zu liefern (und dafür zu zahlen, damit es überhaupt abgenommen wird). Nimmt die Bahn nicht auch Geld, um den überflüßigen Strom zu Sonnen- und Windkraftzeiten in Weichenheizungen zu leiten (auch im Sommer), damit das Netzt nicht zusammenbricht? Und dann die Frage mit dem Stromnetz. Alle wollen Strom, keiner will die Stromleitungen. Und gegen potenzielle Wähler macht kaum ein Politiker etwas.

https://www.energy-charts.de/power_de.htm

Warum fehlt mir in der öffentlichen Diskussion die Frage der Speichertechnologie? Sollte man nicht erstmal eine vernünftige Strom-Grundsicherung / Speicherung entwickeln? Habt ihr da mehr Informationen? Batterien? Brennstoffzellen? …?

Und was ist in der nahen Zukunft. Angenommen in 15-20 Jahren gibt es individuelle, selbstfahrende e-Mobile. Preiswerter, flexibler und schneller als Zugverkehr. Was passiert wenn weniger Leute mit der Bahn fahren werden? Die Güter werden auch mehr und mehr zurück auf die Straße kommen und in geschlossenen Konvois Selbstfahrend ihre Ziele finden ohne herum-rangiert zu werden. Was ist euer Meinung?

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echidna

« Antwort #193 am: 05. Juni 2019, 11:07 »
Erstmal wäre eine Entzerrung der Arbeitszeiten sinnvoll, heißt komplette Neuausrichtung der Arbeitswelt. Gleitzeiten, Homeoffice, usw. ? Die Passagiere müssen sich besser verteilen.
Das ist übrigens eine Forderung, die ich schon seit langem stellen würde, auch an mein eigenes Berufsleben. Seit Jahren versuche ich, zumindest eine Teilzeitregelung zu erreichen, um nicht mehr länger wie alle anderen auf die Wochenenden und Feiertage angewiesen zu sein, wenn sich alle Welt gleichzeitig auf die Straßen und in die Bahnen drängelt. Ich hätte auch überhaupt nichts gegen verschobene Arbeitszeiten und würde gern am Wochenende arbeiten, wenn ich dafür an zwei Wochentagen frei hätte. Aber bislang geht gar nichts, weil mein Arbeitgeber hier viel zu starre und unverrückbare Regelungen hat.

Das Problem mit der Umweltschädigung durch neue Bodenverkehrsmittel sehe ich übrigens auch. Wenn man fordert, dass viel mehr Menschen zukünftig mit der Bahn fahren sollen, muss man auch in Kauf nehmen, dass die Bahnstrecken ausgebaut und dass neue Linien gebaut werden. Das wiederum zerschneidet Landschaften und Naturräume, sofern man nicht alles weitgehend unterirdisch anlegt. Das dürfte nicht ohne Proteste und Widerstand abgehen. Wenn ich nur höre, dass beispielsweise die vor wenigen Jahren ertüchtige Bahnlinie Ebersberg - Wasserburg im Umland von München derzeit mit den Anrainern der Strecke um die Elektrifizierung kämpft, weil einige Anwohner Angst vor Elektrosmog haben, dann kann man sich ausmalen, wie schwierig ein umfassender Ausbau des Bahnnetzes sein wird. Denn da dürften sich fast überall "besorgte Bürger" finden, die keine Bahnlinie in der Nähe ihres Ortes haben wollen. "Not in my backyard" (NIMBY) ist das Schlagwort für diese Protestkultur.
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Claudia-to-go

« Antwort #194 am: 05. Juni 2019, 14:35 »
ich hab spaßeshalber gerade mal geschaut frankfurt nach madrid mit dem zug ....
man wäre theoretisch 1 tag und 1 stunde unterwegs ....  mit einem aufenthalt in paris von 8 stunden und einigen malen umsteigen.... mit dem flugzeug sinds 2 h 45 min ....

anderes bsp: frankfurt oslo.... mit dem flugzeug sinds 1h 55 min
mit dem zug ... fast genau 1 tag (23h 51 min) einige male (5 mal) umsteigen und nirgends n großartigen aufenthalt



Witzig, wie da offensichtlich die Wahrnehmung auseinandergeht: Ich finde 1 Tag überhaupt nicht lang, um mich mehre tausend Kilometer weit zu bewegen :-D

Wisst ihr, das Gefühl von Einschränkung kann ich schon nachvollziehen, aber wiegt das denn tatsächlich schwerer, als der notwendige Beitrag, den auch der Tourismussektor wird leisten müssen, damit wir unsere Klimaziele einhalten und den Planeten bewohnbar erhalten können?
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