Thema: Heimkehr- die größte Angst am Reisen  (Gelesen 9657 mal)

Dome

« am: 19. Februar 2018, 21:13 »
Hallo ihr Lieben,

Ich bin nicht sicher, ob es hier hin passt oder eher in die Reiseberichte. Aber ich wollte es gern mit euch teilen.

Wir haben einen Artikel veröffentlicht, von dem wir denken, dass viele von euch ähnlich denken könnten.

https://www.german.hostelworld.com/blog/reisen-angst-vor-der-heimkehr/?lang=de

Nach der langen Zeit auf Reisen haben wir realisiert, dass viele von uns doch immer wieder weg rennen und eigentlich keine Angst vor neuen Erfahrungen, sondern vor allem der Rückkehr in alte Muster haben.

Liebe Grüße,

Dome
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Kama aina

« Antwort #1 am: 19. Februar 2018, 21:20 »
Schöner Bericht! :)
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echidna

« Antwort #2 am: 20. Februar 2018, 08:45 »
Kann ich sehr gut nachvollziehen, obwohl sich (leider? oder zum Glück?) bisher in meinem Leben kein längerer zusammenhängender Zeitraum für eine große Weltreise finden lassen konnte. Aber bereits nach meinen vierwöchigen Fernreisen erlebe ich fast jedesmal dieses Gefühl der Ödnis und Ratlosigkeit beim Zurückkommen. Das Tröstlichste ist dann meistens der Gedanke, dass ich ja vielleicht in einigen Monaten / einem halben Jahr etc. wieder aufbrechen kann.
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dumbo

« Antwort #3 am: 20. Februar 2018, 11:45 »
Kann ich sehr gut nachvollziehen, obwohl sich (leider? oder zum Glück?) bisher in meinem Leben kein längerer zusammenhängender Zeitraum für eine große Weltreise finden lassen konnte. Aber bereits nach meinen vierwöchigen Fernreisen erlebe ich fast jedesmal dieses Gefühl der Ödnis und Ratlosigkeit beim Zurückkommen. Das Tröstlichste ist dann meistens der Gedanke, dass ich ja vielleicht in einigen Monaten / einem halben Jahr etc. wieder aufbrechen kann.

Du willst nur nicht ;)
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Reisender215

« Antwort #4 am: 06. März 2018, 22:59 »
Ich knabberre immer noch :)
Schon mehr als ein Jahr. Um für mich ein geregeltes Leben zu leben. (Typisches deutsches,  Soll es laut Freunden sein)
Normales Leben, will ich gar nicht sagen. Was ist schon normal :)
Und "normal" will ich gar nicht leben!
Ich habe nur 1 und das mache ich mir so wie ich das will!

Ich war doppelt so lang weg wie ihr.  Hatte anfangs Null Angst vor dem zurück kommen.

Wird schon,  dachte ich mir typisch meiner Art. Who cares.


Pustekuchen :)


Das Leben wo man sich um nichts und wieder nichts  Gedanken machen muss,  das läuft hier im Alltag nicht. Rucksack packen und los,  sobald es nicht passt?  Nö!

Bilder ansehen und Storys hören.
Naja gut, bis auf ganz wenige Leute,  die mal etwas wissen wollten,  hält sich dass Interesse in Grenzen. Aber das auch nicht schlimm, es muss jeder selber Leben wie er will und was er möchte.  Und lieber kein Interesse als gespielte oder dumme oberflächliche Fragen.

Und da liegt ein großes Stück.

Ihr habt nun ne ganz andere Seite gesehen,  bzw. ihr wart mal so richtig gefesselt So richtig frei im Leben. Ihr konntet mal richtig happy und 100% zufrieden sein. Pure echte Zufriedenheit!
Keine Sorge,  das kommt so schnell nicht wieder :)
Und nur wenige Menschen sind wahrhaftig zufrieden. Also nichts schlimmes.

Abseits von GZSZ dem abendlichen Abendbrot Ritual und dem small Talk :und wie war dein Tag?
vom Trott, 5 Tage das gleiche die Woche . Meistens nur die Arbeit und den Alltag.  Das geregelte...

Das Leben hat euch mal so richtig hart gefesselt auf der Reise.

Ja nun sitzt man da in wohlstands Deutschland oder der weißen Welt. Wo ich heute noch Probleme höre und Menschen die sich wichtig machen. Und Gesprächsthemen,  wo ich denke, ach ja, Ich wollte ja noch joggen...
Machen lassen  .
Aus tiefster Überzeugung,  machen lassen und reden lassen.
Wichtig ist das man selbst zufrieden ist/wird.und sich treu bleibt/ist .
Was andere sagen interessiert Null!  (außer denen die dir etwas bedeuten)

Mei, das war doch bestimmt alles teuer oder?
Gut andere kaufen sich nen IPhone für 1200€...

Hart war das zum Anfang. Aber erst habe ich da Verständnis für entwickeln müssen. 
Denn mein Leben hatte sich geändert, wäre ich nicht geflogen, wäre ich wie vorher.

Schlimm ist dieser ganz immer wiederkehrende gleiche Kram.

Essen, arbeiten, pennen usw. Der Alltag halt. Und das zu Hause rum hängen. Das gab es Jahre lang nicht. Für mich vergeudete Zeit!

Mir persönlich hat das so viel gebracht ich habe so viel über mich selber gelernt. Über das was mir wichtig ist,  was ich brauche, was ich will. Und das ich das wichtigste in meinem Leben bin. Egoistisch sei das :)
Am Arsch, selbstbestimmt nenne ich das.

Es gibt so viel wichtigeres.
Und was ist schon zu Hause?
Zu Hause ist wo ich mich wohl fühle und was man gern macht.
Das nen Kopf Gefühl und keine Räumlichkeit!!

Ab in die Berge, mal wieder reisen, Frauen lieben,  Alles locker sehen. Einfach leben,  wahrhaftig und ehrlich Leben.

Ja nun seit ihr /wir wieder daheim und nun. Gehts Leben um so schöner weiter :)

In diesem Sinne Grüße aus Ägypten

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Reisenoob

« Antwort #5 am: 10. März 2018, 17:34 »
Ehrlich gesagt geht mir die elitäre Einstellung mancher Langzeitreisender bißchen auf die Nerven...

Das herabschauen auf die Leute, die ein "normales" Leben führen.
Gerade wer viel reist sollte wissen dass es ein absolutes Privileg ist so viel Freizeit und Geld zu haben das man Fernreisen machen kann. Der größte Teil der Weltbevölkerung kann das nicht - der macht jeden Tag seinen Job und meckert nicht. Das sollte man anerkennen und nicht die Leute abwerten, die ein "normales" Leben führen und Verantwortung übernehmen.

Immer diese Leute in den Hostels (v.a. 18-25 jährige) die sich so unglaublich cool fühlen weil sie ihre nächste Übernachtung noch nicht gebucht haben... ::)

OK, genug davon.
Aber ich habe mich ehrlich gesagt ein wenig gefreut heim zu kommen, mal ein anderes Gespräch zu führen als "Woher kommst du, wohin gehst du, wie ist es da und da..."
Aber gut, ich war auch nur 4 Monate am Stück weg und nicht 24.
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Reisender215

« Antwort #6 am: 12. März 2018, 11:04 »
Hey Reisenoob,

das was du anderen zuwürfst, machst du doch selbst oder?

Also das nicht böse gemeint und ganz deine Sache!

Aber du bewertest die,  welche anders denken.

Das nen Reiseforum und da tauscht sich eben jeder aus.

Die eigende Meinung, ist ja auch keine Beurteilung oder Abwertung anderer. Und wer "normal" (was ist schon normal )
Leben will soll das auch tun.
Bzw. ein Leben lebt, was eben der Gesellschaft entspricht.


Man kann z. B.  Auch low Budget reisen, ohne viel Geld. Auch im eigenen Land, oder mit dem Fahrrad, gehen,Volunteer Arbeiter, Zelten  oder oder oder oder........
(das Thema Zeit/Freizeit ist wie der Lebenslauf. Nur Prioritäten!!)
Das gilt auch für Menschen, aus ärmeren Ländern!
Auch jene, in armen Ländern mit dem Wunsch einer Reise /Wanderung Trip, finden Zeit und Mut aufzubrechen. Das gar Kultur.
Das kein grundlegendes Privileg, das ist Einstellung, Wertevorstellung und Priorität!!

Nur die Meisten möchten ja gar nicht und bringen den Grund des Jobs und Geldes Familie usw. als Vorwand.
Oder Mut und Zeit.
Auch das ist jedem seine Sache.
Jeder mag andere Dinge...
Und das ist vollkommen gut so.

Das mit dem Gesprächen im Hostel,  das wohl war :)
Woher kommst du?wo warst du?
Wie lange? Blableblub usw usf. Nervig :)
Fairerweise,  eintönig und auf Dauer uninteressant.
Nur bringt es das wohl so mit sich.

Aber auch hier who cares ,wenn einem diese Gespräche nicht gefallen,  ja dann suche ich mir eben andere.
So ist das im Leben und so sind die Bedingungen.
Auch Weltweit.

Den gerade Jemand,der auch mal in die Bevölkerung eintaucht, welcher wirklich interessiert ist,  An andere Kulturen, Völker usw.
(jemand der nicht für die Stempel im Pass reist ,sondern aus tiefem Interesse)
gerade der wird merken, das die Geschäftsbedingungen sehr oft gleich sind.

Und Menschen, Welche Freiheit, Freude, loslassen ,Zufriedenheit, eben auf ihrer Reise kennengelernt haben.(und oft das erste Mal!!)
 Ja die fühlen sich eben scheiße, wenn sie in ihrer Bude wieder zuhause sitzen. Und der Tag nur aus dem gleichen Dingen besteht .
Und wollen sich eben austauschen.
Ob du, Ich, wir das nun gut finden oder nicht. :)
Ob das nun elitär ist, Ist deine Meinung.
Die 2 sehen es nicht so(ich kenne sie nicht) . Ich persönlich auch nicht.
Eines noch zum Thema Verantwortung.
Als Mensch,  Ist es deine Auffassung, das du durch deinen Job und dem Geld was du verdienst deine Familie ernährst usw. Verantwortung übernimmst?
Oder wem gegenüber übernimmst du jetzt Verantwortung?
Denke das auch die beiden Verantwortung übernommen haben in ihrem Leben, Abseits der "Normalität" eines Werte orientierten Leben.

Wolltest du länger als 4 Monate weg?
Hast des reisen manchmal vermisst, als du wieder daheim warst?

Grüße vom Nil




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Claudia-to-go

« Antwort #7 am: 12. März 2018, 22:21 »
Wir gehören wohl auch zu denen, die nicht mehr richtig reinfinden, in das "eigentliche" Leben.

Die Abstände zwischen den Tagen, wo wir heulend zusammen auf der Couch sitzen und unserer Reise nachtrauern, werden zwar länger, aber im Grunde hat sich nichts verändert.

Gleichzeitig ist da das schlechte Gewissen, dass ein paar Milliarden Menschen sofort mit einem tauschen würden, dieses Festangestellten-Luxusleben im wohlstandsverwahrlosten Deutschland mit Kusshand nehmen würden.

Und doch kommen wir nicht raus aus diesem Gefühl, dass das Auf-Reise-Sein das wahre, das echte, das Leben, in dem man ganz man selbst sein konnte, war.

Wir sparen jedenfalls schon wieder fleißig - das hilft ein bisschen...
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Reisenoob

« Antwort #8 am: 13. März 2018, 06:25 »
Hi Nil,

mit Verantwortung meine ich folgendes:
wenn du Arbeitest, übernimmst du Verantwortung gegenüber:
- Deinen Kollegen, Mitarbeitern, deiner Firma, die auf deine Arbeit angewiesen sind
- Deiner Familie, der du eine finanzielle Sicherheit bietest
- Der Gesellschaft, weil du Steuern zahlst

Wenn du rumreist, kümmerst du dich nur um dich selbst. Was schön und temporär auch mal wichtig ist. Aber auf Dauer kann das auch ein Davonlaufen sein.

Natürlich reise ich gerne und vermisse auch mal das Reisen.
Länger als 4 Monate will ich aber nicht unbedingt reisen. Eben aus dem Grund weil mir die Oberflächlichkeit in den Hostels nach ner Zeit auf den Sack geht.
Klar gibts  auch Ausnahmen und man lernt auch mal Leute kennen, mit denen man sich auf einer tieferen Ebene versteht - aber auch dann trennt man sich irgendwann wieder und hört meist nichts mehr voneinander.

Bitte nicht falsch verstehen, ich find Reisen echt toll.
Mich nervt es nur, wenn manche das Reisen als Ersatzreligion sehen und sich über andere stellen, die ja die "Erleuchtung" noch nicht erlangt haben und noch in der Tretmühle gefangen sind.
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Reisender215

« Antwort #9 am: 13. März 2018, 07:10 »
Moin :)


Also ich bin ganz einfacher Handwerker , Maler und Lackierer Meister.
Und ich arbeite regelmäßig.
Jedoch nehme ich mir Zeit, wie ich das persönlich toll finde/will.
Und da habe  ich schon direkt gekündigt .
Priorität eben.
(Verantwortung meinem Chef gegenüber?  ;)  Der wäre auf meiner Liste ganz ganz unten!das würde ich nicht zeigen um Gottes willen,  Aber gerade nen Chef ist doch in der Kette des Wohlstands ganz oben! Und lebt seine eigenen Bedürfnise aus) 

Für dich, (man liest es)  Ist das Leben in der Gesellschaft wichtig.

Vielen ist das wichtig, gar 90% + und so ist es wohl auch seit zig tausend Jahren immer gewesen.
Die Dinge die man eben laut Gesellschaft machen muss/sollte.
In den meisten Ländern der Welt, klärt das die Religion.
Erleuchtet oder gar besser ist dadurch ganz sicher niemand!!

Was nun jedoch ein Privileg ist,  Ist frei zu entscheiden in unserer Zeit (nicht in allen Ländern!)
Und zu tuen was man möchte.

Verantwortung übernehme ich
 z. B. 

- vor meinem eigenen  Leben
  gegenüber.
- Anderen nicht zu schädigen
- meiner zukünftigen Familie
  Sicherheit zu bieten.

Zum Thema kümmern ,

Ich gebe gerne auch auf Reisen. Aber da wo es hin muss!

Ich habe freiwilligen Arbeit, mit behinderten, Leukämie und generell Armen und Kranken Kindern geleistet.
Ich möchte das gern wieder tun.

Da übernimmt man auch Verantwortung ;)
Sogar fürs wesentliche.

Du meinst mit davonlaufen vor Verantwortung?
Gut für viele könnte das gar zutreffen. Die größte Gruppe Menschen hat sie jedoch nicht mal gegenüber sich selbst....

WENN reisen dann eben für einen Menschen sehr wichtig wäre.
Ist nen Hostel auch nur eine Möglichkeit der Übernachtung.

Aber ich verstehe was du meinst ;)


Das ändert nun aber dennoch nichts daran,  das Menschen eben nach so einer Zeit/Reise/Lebenswandel nach der Rückkehr in das normale Leben schlecht anknüpfen.
Wie ich selber sogar, gar nicht will.

Gerade weil man eben mal aus diesen Gesellschafts denken raus gekommen ist.
Und weil man sich eben auf sich selbst beziehen konnte.
Ob das nun gut oder schlecht ist,  Muss ja jeder selber wissen/erfahren .

Sowas kommt auch nicht nur durchs Reisen btw.

@ Claudia, wie is bei euch?
Auch schon länger zurück?
Die Pläne schon zur nächsten großen Reise gerichtet?

Grüße


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echidna

« Antwort #10 am: 13. März 2018, 11:40 »
Länger als 4 Monate will ich aber nicht unbedingt reisen. Eben aus dem Grund weil mir die Oberflächlichkeit in den Hostels nach ner Zeit auf den Sack geht.
Wobei ich finde, dass der normale Arbeitsalltag auch meistens kein Wunder an Tiefgründigkeit ist. Auch im Job geht es häufig mehr als oberflächlich zu, und das Kollegenblabla unterscheidet sich im Niveau auch nicht gravierend von dem Gerede der Traveller, würde ich behaupten. Die Themen mögen zwar andere sein, aber eine echte Tiefgründigkeit erlebe ich da auch nur selten. Ich persönlich würde sogar den normalen Alltag als überwiegend oberflächlich sehen. Das Leben plätschert halt irgendwie dahin, und man quatscht über das Wetter, sein Auto, Fußball, und so weiter.
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redfred89

« Antwort #11 am: 15. März 2018, 12:37 »
Länger als 4 Monate will ich aber nicht unbedingt reisen. Eben aus dem Grund weil mir die Oberflächlichkeit in den Hostels nach ner Zeit auf den Sack geht.
Wobei ich finde, dass der normale Arbeitsalltag auch meistens kein Wunder an Tiefgründigkeit ist. Auch im Job geht es häufig mehr als oberflächlich zu, und das Kollegenblabla unterscheidet sich im Niveau auch nicht gravierend von dem Gerede der Traveller, würde ich behaupten. Die Themen mögen zwar andere sein, aber eine echte Tiefgründigkeit erlebe ich da auch nur selten. Ich persönlich würde sogar den normalen Alltag als überwiegend oberflächlich sehen. Das Leben plätschert halt irgendwie dahin, und man quatscht über das Wetter, sein Auto, Fußball, und so weiter.

...und für die wirklich wichtigen und tiefgründigen Themen aus der persönlichen Gefühlswelt gibt es dann immernoch das Internet, wo man sich in Foren wie diesem hier mit fremden Menschen austauschen kann.
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farmerjohn1

« Antwort #12 am: 01. April 2018, 21:06 »
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Degna

« Antwort #13 am: 12. April 2018, 17:13 »
Hallo zusammen,

kommt glaube ich auch drauf an,was man für Erfahrungen gemacht hat und was für einen selbst wichtig im Leben ist.

Ich war mehr oder weniger 3J auf Tour,keine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung in Trinidad/Tobago ,wo mein Partner eine Wohnung hat,daher mehr oder weniger gezwungen ,en  route.
Indien,Brasilien,mal wieder England und Schottland,zurück nach Trinidad,.....etc
Ich hatte in diesen 3J einen kleinen 55cm Trolley und ein Daypack.
Also,im mich-mit- wenig-begnügen habe ich Übung.


Klingt total frei und toll,.....wollte ich auch gerne machen,......aber nach ca.2J hatte ich die Schnauze gestrichen voll,von ständig mit -der-Hand-Wäsche-waschen,auf Flughäfen,Busbahnhöfen schlafen,bzw. auf Verbindngen warten.
Nie irgendwo richtig zuhause zu sein,keinen Anlaufpunkt zu haben,wo man sich so richtig wohl fühlt,ständig irgendwelche Kompromisse in Bezug auf irgendwas machen und Hotels,Hotels,Hotels oder nenn es wie immer,wo man übernachtet.

Ja,viel erlebt,viel gesehen,richtig Abenteuer,aber dieses Gefühl von Freiheit,sorry,hatte ich echt nicht. In anderen Ländern mit hoher Kriminalität,Korruption fühlte ich mich jetzt nicht gerade im Paradies.Man ist ein Fremder,der sich zu 100% mit der dortigen Kultur und den Gegebenheiten nicht auskennt,man fällt oft genug mit seiner Unkenntnis auf die Schnauze.

Ja,war schön,aber richtig glücklich war ich erst,als mein Partner uns ein Haus in England gekauft habe und ich wieder ein Zuhause hatte. Freunde,mit denen ich mich abends für Kino und Pub treffe,eine Kultur ,die ich weitestgehend verstehe,eine Sprache,die ich sehr gut spreche/schreibe/lese/verstehe,wieder arbeiten gehen (Teilzeit),sich sicher fühlen,anstatt ständig auf einer gewissen Warteposition zu sitzen.Abends vom Pub nachhause zu trödeln,ohne Angst vor Überfällen zu haben,irgendwo bezahlen,ohne sich zu fragen,ob ich als Touri gerade mal voll vera....ht worden bin,abends in mein sauberes Bett zu gehen und nicht kritisch die Bettwäsche auf Ungezifer zu kontrollieren.
Meine Erfahrungen in Indien lassen grüßen,.....da war ich die längste Zeit,....

Wenn ich an die Strapazen denke,die manche Länder,oder Orte verursacht haben und das dann ins Verhältnis setze,mit den echt tollen Momenten,.....ist die Bilanz ziemlich mau.

Also,die nächsten Jahre brauche ich keine Fernreisen und wenn dann nur vollkommen organisiert mit Sterne Hotel und Buffet abends um 19h,anstatt mal wieder durch Kalkutta zu laufen und eine Wäscherei zu suchen,oder 36Std mit dem Bus durch Brasilien,auf nicht TÜV geprüften Schiffen den Amazonas gen Westen zu tuckern.....oder,oder,oder.......

Scheint aber genug Leute zu geben,die das brauchen und,wie dieser thread zeigt Angst davor haben ins Normalo Leben zurück zu kehren. Ich habe es gerne getan und bin glücklich in North-Yorkshire.
Ich möchte die Erfahrungen nicht missen,aber die Mehrheit davon hätte ich nicht gebraucht.

LG Degna
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Marla

« Antwort #14 am: 13. April 2018, 00:19 »
Ich finde euren Artikel auch klasse, wirklich schön geschrieben! Und ich finde es super, wie viele unterschiedliche Meinungen hier im Thread vertreten sind. Ich reise selber sehr gerne, auch länger, wobei für mich 3-4 Monate ideal sind. Aber ich komme auch immer wieder sehr gerne zurück. Von daher kenne ich die Angst vor der Heimkehr nicht, und auch nicht das Loch, in das angeblich jeder nach einer langen Reise - meine längste waren 7 Monate - fällt. Was nicht heißt, dass ich eure Gedankengänge nicht ein wenig nachvollziehen kann.

Für mich geht es morgen wieder zurück nach 3,5 Monaten, und ich freu mich wahnsinnig auf meine Freunde und meine Stadt. OK, danach habe ich noch 2 weitere Reisemonate vor mir, aber ich weiß, dass es mir auch danach so gehen wird. Ich mag mein Leben zuhause - und dazu gehört auch meine Arbeit - genauso gern wie das Reisen. Durch meinen Job hab ich auch meine Reisefreudigkeit auf eine gewisse Weise in meinen Alltag integriert, so dass so ein richtiger, langweiliger Alltagstrott bei mir eigentlich nicht aufkommt.

Klar können die meisten meiner Freunde auch nicht wirklich nachvollziehen, wie ich reise - jedes Mal, wenn man mir mal wieder "gute Erholung" wünscht (obwohl ich bereits ausführlich erklärt habe, worin es bei meinen Reisen geht), krieg ich die Krise ;). Einige wenige aber zum Glück schon. Und die restlichen fahren wenigstens nicht nach Malle ;D Sondern z.B. mit Familie und Camper durch die USA. Irgendwo gibt es da schon noch eine Schnittmenge. Finde ich bei echten Freunden auch wichtig. Genauso wie tiefgründige Gespräche. Wenn man die nur mit völlig Fremden im Hostel führt, ist das doch irgendwie schade ;)
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