Thema: Patagonien mit 3 Kindern  (Gelesen 734 mal)

Hannahplus3

« am: 24. Juli 2023, 21:37 »
Hallo liebe Forumsteilnehmer,

wir sind eine reiserfahrene Familie mit drei Kindern die bei Reiseantritt 6, 4 und 8 Monate jung sein werden. Mit den beiden Großen waren wir unter anderem 2021/22 für 6 Monate unterwegs, wir wissen also worauf wir uns einlassen ;).

Aufgrund komplizierterer Covid Einreiseregelungen haben wir damals Argentinien und Chile rausgeworfen und waren stattdessen in Costa Rica. Auch schön, allerdings möchten wir Patagonien jetzt nachholen bevor der Große in die Schule kommt.

Reisezeit (im Rahmen einer 4-monatigen Reise) für Patagonien ist Februar. Das sollte noch in Ordnung sein vom Wetter her, oder? Wir reisen aus den USA an und fliegen danach weiter nach Auckland und hier geht es auch schon los. Ich tue mich ein wenig schwer mit der Routenplanung. Idee 1 wäre, nach BA zu fliegen (Aufenthalt ca. 1 Woche) von dort über Santiago nach Puerto Montt (fliegen). Ab Puerto Montt dann Mietwagen bis "runter" und aus Kostengründen (one way ist teuer!) auch wieder zurück nach Puerto Montt. Vermutlich durch Chile runter und durch Argentinien hoch aber da bin ich sehr offen für Vorschläge! Von Puerto Montt dann Flug über Santiago nach Neuseeland. Zweite Idee wäre das ganze ohne BA zu machen um sich da die Flüge zu schenken und die Woche noch in die Rundreise zu stecken. Insgesamt haben wir in etwa einen Monat (+ ein paar Tage).

Mein zweites großes Thema ist - fahren wir bis runter nach Ushuaia oder nur bis Punta Arenas. Die Strecke mit drei Kindern ist halt ein bisschen hardcore und gefühlt gibt es da nicht wirklich was zum stoppen (mit ÜN) zwischendurch. Auch hier nehme ich gerne Tipps an.

Lieben Dank im Voraus für eure Hilfe!
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karoshi

« Antwort #1 am: 25. Juli 2023, 12:11 »
Hi,

jetzt hast Du mich doch etwas neugierig gemacht: von den USA zuerst nach Auckland, dann Südamerika und wieder nach Auckland zurück? Falls Ihr nicht zufällig von Hawaii kommt oder gute Gründe habt, zweimal nach Auckland zu müssen, fliegt Ihr dabei doch locker 10.000 km mehr als notwendig, was sowohl einen heftigen ökologischen Fußabdruck erzeugt als auch ein ziemliches Loch in Eure Kasse reißen dürfte. (Die Südpazifik-Überquerung ist eine der teuersten Flugstrecken weltweit.) Da wird dann die Frage nach den One-Way-Mieten eher zweitrangig. Selbst wenn Ihr zuerst von den USA einen Return nach Santiago bucht und danach erst nach Auckland fliegt, kommt Ihr wahrscheinlich günstiger weg. Meine erste Wahl wäre aber ein Flug von den USA nach Auckland über Santiago. LATAM fliegt JFK/MIA/LAX und AKL an. Just my 2 cents...

Falls Auckland unbedingt zuerst sein muss: von da aus in Richtung Südamerika gibt es Flüge nach Santiago, aber keine nach BsAs. Kann man natürlich über Santiago trotzdem machen, scheint mir aber ziemlich ambitioniert für einen Monat, besonders wenn Patagonien Euer eigentliches Ziel ist. Und es gibt auch keine Flüge zwischen BsAs und Puerto Montt. Ein gangbarer Weg wäre evtl., einen Hin- und Rückflug nach BsAs mit einem langem Stopover in Santiago zu buchen, das ist u. U. gar nicht so viel teurer als nur der Flug nach Santiago. Und um nach Puerto Monnt zu fliegen, müsst Ihr sowieso wieder nach Santiago. Andererseits habt Ihr aber auch ganz schön viel Strecke mit dem Auto, da könnt Ihr die Zeit sicher besser einsetzen.

Wahrscheinlich wisst Ihr, dass Ihr auf der chilenischen Seite mit dem Auto nicht bis ganz in den Süden fahren könnt, außer Ihr nehmt gleich die Navimag-Fähre von Puerto Montt nach Puerto Natales. Anderenfalls ist auf dem Highway spätestens bei O'Higgins Schluss. Die Strecke soll super schön sein, ist aber halt eine Sackgasse. Alternativ könnt Ihr vorher schon auf die argentinische Seite wechseln. Die südlichste Möglichkeit dafür ist m. W. nördlich des Lago Cochrane, auf der X-83. Das ist allerdings eine Gravel Road, ich habe keine Ahnung, ob die ganzjährig bzw. ohne 4WD befahrbar ist, und ob man da offiziell über die Grenze kommt. Es ist auch zu erwarten, dass durch El Niño im kommenden Jahr sowieso alles etwas unvorhersehbarer wird. Sicherer ist im Zweifelsfall die Ruta 265 auf der Südseite des Lago General Carrera/Lago Buenos Aires. Auf dem Rückweg werdet Ihr wahrscheinlich von Bariloche aus wieder nach Chile fahren, das sollte unkritisch sein.

Ushuaia vs. Punta Arenas ist tatsächlich eine schwere Entscheidung. Ich kenne beide Städte, und Ushuaia hat mir besser gefallen. (Punta Arenas fand ich irgendwie langweilig.) Aber die Anfahrt ist weit, und im nördlichen Feuerland gibt es eine ganze Menge Nothingness. Wenn Ihr beide Städte ohne allzu viel Backtracking kombinieren wollt, könnt Ihr die Autofähre zwischen Punta Arenas und Porvenir nehmen. Ob man sich das alles bei knapper Zeit antun muss, sei aber dahin gestellt, besonders da Ushuaia seinen Titel als "südlichste Stadt der Welt" schon vor Jahren offiziell an Puerto Williams in Chile verloren hat. Wenn Ihr von Ushuaia aus nicht irgendwelche speziellen Unternehmungen plant, z. B. eine Schiffstour durch die Fjorde oder Wanderungen im Nationalpark Tierra del Fuego, dann stehen Aufwand und Nutzen m. E. in keinem besonders guten Verhältnis zueinander. Das Gute ist: Ihr müsst Euch ja nicht vorher festlegen, sondern könnt erst mal sehen, wie schnell Ihr voran kommt.

LG Karoshi
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Surfy

« Antwort #2 am: 07. August 2023, 23:43 »
Puuh Karoshi - da hast Du mal extrem viel Fleisch an den Knochen gebracht! Tolle Detailkenntnisse die selbst ich nicht mehr alle so aus dem Ärmel schütteln könnte, auch wenn ich im 2015 da war.

Ushuaia ist wirklich ein süsses kleines Städtchen - aber auch sehr touristisch ausgerichtet. Perfekt wenn man noch was shoppen will, da gibt es auch noch die gängigen Outdoor-Geschäfte die man anderso wieder extrem suchen müsste.

Hat aber auch viel Flair, gerade wegen der vielen anderen Reisenden.

Antaktis Kreuzfahrt geht von Ushiaia aus teilweise sehr günstig mit Last-Minute Angeboten, und die möglichen Touren ab Ushuaia haben es in sich. Eines meiner eigenen Lieblingsfotos ist dort geknippst.



Ich habe es geliebt, als Overlander mit dem eigenen 4x4 (verschifft) habe ich aber zugegebenermassen nicht all zu viele Touren gebucht um den Vergleich zu haben. Für mich hinsichtlich der Landschaft ein Highlight!

Zitat
Wahrscheinlich wisst Ihr, dass Ihr auf der chilenischen Seite mit dem Auto nicht bis ganz in den Süden fahren könnt, außer Ihr nehmt gleich die Navimag-Fähre von Puerto Montt nach Puerto Natales. Anderenfalls ist auf dem Highway spätestens bei O'Higgins Schluss. Die Strecke soll super schön sein, ist aber halt eine Sackgasse. Alternativ könnt Ihr vorher schon auf die argentinische Seite wechseln.

Nach O`Higgins runter ist es nicht das Ende der Fahnenstange erreicht, es gibt eine 4x4 Strecke über den Paso Mayer:

https://www.4x4tripping.com/2022/11/paso-mayer-von-ohiggins-nach-argentinien.html

Seit 3 Jahren hat es für die Querung keinen Beleg mehr im Web - aber ich weiss von zwei Reisenden die diese Strecke fahren wollen. Deftigeres Offroaden mag nicht jeder Reisende der mit dem Fahrzeug auch noch 40`000km hoch nach Alaska will. Ich hätte die Strecke gefahren, wenn ich denn davon gewusst hätte.

Surfy



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