Thema: Südamerika Route für 10 Monate  (Gelesen 2730 mal)

Marla

« Antwort #15 am: 01. Juni 2023, 12:09 »
Zitat
Zweiter Grund für Brasilien "zum Schluss" machen war irgendwie doch verbreitete Meinung, dass Brasilien doch "etwas chaotisches Land" wäre, für das man schon erfahren sein sollte (ich mag das Wort "gefährlich", mit dem Brasilien oft beschrieben wird, nicht, deswegen benutze ich es hier nicht...). Noch eine Frage: außer Patagonien was wäre in Argentinien auf der Strecke nach oben interessant? (Aconcagua und Mendoza Gegend habe ich schon gemacht). Sonst könnte man echt überlegen, wo da zu iguazu zu fliegen und dann über Paraguay hoch zu fahren.
Ich mag das Wort "gefährlich" auch überhaupt nicht, und ich finde es - hab ich hier im Forum auch schon öfter erwähnt - auch fahrlässig, ein ganzes Land in die Kategorien "gefährlich" und "ungefährlich" einzuteilen. Denn in jedem lateinamerikanischen Land ist die Kriminalität im Mittel höher als in Deutschland (Österreich/Schweiz). Es kommt auf die Region, die Stadt, das Stadtviertel etc. an und insbesondere auf ein der Situation angepasstes Verhalten.

Ich fand fast ganz Argentinien toll. Aber da scheiden sich die Geister. Manche machen nur 2 Wochen die Highlights, um danach jeweils 6 Wochen in Bolivien und Peru zu verbringen. Da dich besonders Natur und indigene Kulturen interessieren und Städte weniger, kann es auch gut sein, dass das für dich das richtige Verhältnis ist. Bzgl. indigener Kulturen bietet Argentinien viel weniger. Die Natur ist aber auch echt super. Ich zähl einfach mal auf, was mir gefallen hat und was noch nicht genannt wurde:
  • Buenos Aires und Umgebung
  • Rosario
  • Mar del Plata (aber nur wegen des Filmfestivals) und Villa Gesell
  • San Juan mit dem Valle de la Luna
  • Córdoba und Umgebung (besonders PN Quebrada del Condorito)
  • Nordosten mit Corrientes, Posadas und ganz besonders den Esteros del Iberá
Was bei mir auch noch reingespielt hat, war, dass ich überall dort viele südamerikanische Reisende kennengelernt habe und nicht nur die klassischen Gringo-Trailer ;)

In Paraguay fand ich den Karneval in Encarnación super - Alternative zu Rio, da nicht so teuer und überfüllt- mit den Jesuitenmissionen in der Nähe, den Staudamm Itaipú (aber auch eher Spezialgeschmack ;)), und mal weit weg von der Backpackerszene zu sein, und zwar in der Reserva San Rafael und bei der NGO Para la Tierra.

Für mich muss Langzeitreisen eine gute Mischung sein. Nur die touristischen Highlights abzuklappern, gibt mir nichts. Für mich ist das richtige in etwas 1/3 Stadt/Kultur, 1/3 Berge/Landesinnere und 1/3 Meer/großer See, zwischendurch längere Aufenthalte mit Sprachkurs, Volunteering, Freunde/Bekannte besuchen, sich von Freunden/Bekannten besuchen lassen, oder auch mal spezielle Events wie Musik- oder Filmfestivals. Das ist aber genauso individuell wie das Reisetempo.
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Marla

« Antwort #16 am: 01. Juni 2023, 12:13 »
Zitat
Und wegen Kolumbien: die sollte ich dann nach Ecuador einbauen - was wäre da interessantes mitzunehmen?
Also da findest du hier im Forum schon sehr viele Tipps - anders als z.B. zu Argentinien oder Paraguay. Ich war 6 Wochen dort und hab mich nicht gelangweilt :) Ich zähl nur mal meine persönlichen Highlights auf: Cartagena, Tatacoa, San Gil, San Agustín. Da gibt's noch ganz viel mehr an interessanten Städten und schönen Landschaften.
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Marla

« Antwort #17 am: 01. Juni 2023, 12:17 »
Zitat
Es ist schon beruhigend zu lesen, dass 40+45 k  für 2 j bei sparsamer reiseart solide sind...
Wobei es jetzt auch nicht üppig ist. Ich hab vor 10 Jahren 10.500 Euro ausgegeben für 7 Monate Brasilien/Argentinien/Chile/Uruguay/Paraguay, d.h. 1.500 Euro pro Monat. Bin langsam gereist, kaum geflogen, hab fast ausschließlich im Dorm übernachtet und mich überwiegend selbst versorgt. Heutzutage würde ich mit deutlich mehr rechnen. Kann also sein, dass es bei dir auch "nur" für 1,5 Jahre reicht. Du hattest ja auch ursprünglich 1,5 bis 2 Jahre geschrieben. Aber wenn du da flexibel bist  - auch bei der Route, natürlich gibt es in Lateinamerika deutlich günstigere Länder als die, die ich damals kombiniert habe - sehe ich da gar kein Problem :)
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Marla

« Antwort #18 am: 01. Juni 2023, 12:29 »
Zitat
Trotz der blöden Außenkommentaren (diese kennt ihr alle bestimmt viel zu gut) wie "aber du bist doch ne Frau und gehst jetzt ALLEINE 2 Jahre reisen...und der sichere Job...und und und ".
Äh nö. Wenn du das so schreibst, bin ich gerade total dankbar für meine persönliche Bubble, in der so etwas nichts ungewöhnliches ist. Selbst meine Eltern haben entspannt reagiert. Ich gebe aber zu, dass nie so lange gereist bin. Vielleicht wären dann auch Kommentare in der Richtung gekommen. Wichtig finde ich, dass das Reisen kein Davonlaufen von der Situation zuhause ist und dass man einen Plan hat für das, was danach kommen soll. Das sehen hier auch nicht alle so, aber für mich war das immer wichtig, und ich denke, für mein Umfeld auch.

Ganz schlimm finde ich das "als Frau reisen". Da schwingen für mich sowohl Sexismus als auch Xenophobie mit. Ich habe volles Verständnis dafür bei Leuten, die mit dem Thema Reisen/Langzeitreisen bisher nie Berührungspunkte hatten. Ich würde dann ganz freundlich und ruhig erklären, was ich vorhabe und dass ich natürlich gängige Sicherheitsregeln beachten werde. Im Übrigen sind nach meiner Erfahrung etwa 2/3 der Alleinreisenden Frauen.

Zitat
Die Gedanke der Weltreise hatte ich im Hinterkopf schon seit ca 5 Jahren (also keine schnappsidee), definitive Entscheidung zur Umsetzung und der Zeitplan kam im der jordanischen Wüste im April dieses Jahres. Und es fühlt sich für mich seit langem wirklich richtig an!
Das wiederum kenne ich sehr gut. Ich hatte die Idee zu meiner ersten Langzeitreise auch ein paar Jahre mit mir rumgetragen. Und die endgültige Entscheidung habe ich 1,5 Jahre vorher beim Karneval in Rio getroffen. Ich bin total dafür, auf sein Bauchgefühl zu hören. Von daher finde ich das super, was du schreibst.
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NT

« Antwort #19 am: 07. Juni 2023, 15:29 »
Hallo zusammen und vielen Dank für die Hinweise und Antworten.

@Marla: Danke für die Infos! 1,5 -2 Jahre sind bewusst etwas länger gewählt...ich möchte längere Zeit etwas anderes im Leben machen (das Weglaufen ist die Weltreise für mich nicht). Unten noch ein paar Fragen, vllt fällt dir etwas dazu ein:
Wegen der Aufteilung: wenn's sich ergibt, würde ich auch gerne unterwegs mitaushelfen bei einheimischen (gerne auf dem Land, mit Tieren zB mit Lamas, also körperliche Arbeit) und dafür eine Weile auf der Farm leben. Hattest du schon Erfahrungen mit so was? Ich meine, kann sich unterwegs einfach spontan so etwas ergeben?
Da ich Bergsteigen als Hobby habe (also bin der dünnen Luft ziemlich gewohnt), möchte ich im Peru und Ecuador ein paar Vulkane besteigen (ich hoffe, dass man die Ausrüstung dafür vor Ort ausleihen kann).
Warst du schon in Equito in Peru und falls ja, hast du schon eine Ayahusca-Zeremonie gemacht (die auch authentisch von Schamanen gemacht wird und nicht nur für Touristen gedacht ist?).
Ich werde mir jetzt in den nächsten Wochen und Monaten die Orte, die ich in jedem Land besuchen möchte, erstmal zusammen stellen, damit ich einen groben Fahrplan habe...zum Glück habe ich ja noch über 1 Jahr Zeit, um alles zu organisieren und vorbereiten.
VG und danke schön!
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Marla

« Antwort #20 am: 07. Juni 2023, 17:18 »
Sorry, da bin ich wirklich bei allen Punkten komplett raus, ob körperliche Arbeit oder allgemein Work&Travel, ob Bergsteigen oder Ayahuasca ;) aber ich bin mir sicher, andere hier im Forum haben damit Erfahrung. Oder du hörst dich vor Ort um. Nur falls du erwarten solltest, beim Aushelfen auf der Farm Geld zu kriegen, könnte es m. M. n. schwierig werden.
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Vombatus

« Antwort #21 am: 07. Juni 2023, 17:46 »
... wenn's sich ergibt, würde ich auch gerne unterwegs mitaushelfen bei einheimischen (gerne auf dem Land, mit Tieren zB mit Lamas, also körperliche Arbeit) und dafür eine Weile auf der Farm leben. Hattest du schon Erfahrungen mit so was? Ich meine, kann sich unterwegs einfach spontan so etwas ergeben?

Wenn du "Wwoofing Südamerika" googlest wirst du auf der ersten Ergebnisseite einen Blog (Mutter mit Kind) finden und ein paar andere Angebote. Da dort alles mit Werbung gespickt ist poste ich die Links hier nicht, denke die findest du schnell.
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NT

« Antwort #22 am: 08. Juni 2023, 08:36 »
@Marta: Geldverdienen möchte ich dabei nicht, es geht mir nur darum, für Kost und Logie ein paar Stunden zu arbeiten (bevorzugsweise mit Tieren wie Alpakas, Lamas o.a.) und das bessere Gefühl von einheimischen zu kriegen...
@vombatus: super, danke für den Hinweis. Woofing kannte ich bisher noch nicht. Werde mich da nicht einlesen.
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ulmi

« Antwort #23 am: 08. Juni 2023, 18:35 »
Mir hat bei meiner Südamerikareise jemand "Pisco sin fronteras" empfohlen.
Dort war ich dann allerdings nicht und habe auch sonst kein Feedback, ob das was taugt.
V. a. kein aktuelles Feedback, damals bei meiner Reise (2010-12) hat die Person, die es empfohlen hat, glaub gute Erfahrungen gemacht und dass es wohl keine so riesen Organisation ist und relativ unkompliziert/"familiär". Glaube die Person hat erzählt, dass man mehr oder weniger einfach vorbei gehen konnte und dann nach Neigungen, Fähigkeiten und Zeitbudget etwas helfen konnte.
Vielleicht lohnt es sich, mal zu kucken, ob das was für Dich sein könnte.

Wenn Du über Suchmaschinen suchst, findest Du es.
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QAnon

« Antwort #24 am: 16. Juli 2023, 21:31 »
Da in Lateinamerika im Dezember der Sommer anfängt, ist es sinnvoll. Man sollte nur darauf achten, dass es auch die Regenzeit ist. Da Argentinien an Brasilien angrenzt, wäre es nicht so sinnvoll es als letztes anzugehen. Warum denn nicht einfach Brasilien mit einer Sprachreise kombinieren. Gerade im Norden Argentinien ist Iguazú. Da ist es jedoch ratsam mit der brasilianischen Seite zu beginnen. Das hätte den Vorteil, eine Sprachreise EDIT: Werbelink entfernt. LG Karoshi auf beiden Seiten zu kombinieren, spanisch und portugiesisch.


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stali

« Antwort #25 am: 23. Juli 2023, 12:25 »
Da ich Bergsteigen als Hobby habe (also bin der dünnen Luft ziemlich gewohnt), möchte ich im Peru und Ecuador ein paar Vulkane besteigen (ich hoffe, dass man die Ausrüstung dafür vor Ort ausleihen kann).

Huyana Potosi in Bolivien! Das ist angeblich der am leichtesten zu besteigende Berg über 6000 Höhenmeter. Ich war 2012 selbst oben, da braucht man im Prinzip wirklich nur reine Kondition...und natürlich Schwindelfreiheit für das letzte Stück. In La Paz kann man sich dafür einen Bergführer mit Ausrüstung organisieren. Dort findest du genügend Möglichkeiten in der nähe des Hexenmarktes, bei dem du auch das Ayahuasca oder den San Pedro Kaktus findest  ;)
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