Thema: 6 Wochen Argentinien - Reiseplanung - Wieviel Planung notwendig?  (Gelesen 6256 mal)

LeniLustig

Hallihallo,

Anfang Dezember möchte ich für 6 Wochen nach Argentinien. Mein Flug wird nach Buenos Aires gehen und von dort möchte ich zunächst Mal 3 Wochen in den Norden und Westen, dann zurück nach Buenos Aires und von dort in den Süden.

Was ich jedenfalls machen möchte sind die Iguazu-Wasserfälle, Peninsula Valdes und Wandern in Patagonien. Am liebsten würde ich gerne im Norden vor allem mit Bussen vorwärts kommen und im Süden eine Mischung aus Bus und vl Camper.

Ich möchte so flexibel wie möglich bleiben und deshalb stellt sich jetzt die Frage - bin ich total naiv - oder kann ich die Busse vor Ort buchen? Habt ihr Erfahrungen ob die bequemeren Busse schon früh ausgebucht sind?

Kann man vor Ort alles leicht organisieren?

Ich schätze dass man den Camper vl schon früher buchen muss - hat da jemand vielleicht Erfahrungen?


Und zur Route - die Strecken sind ja extrem weit - bekommt man auch schon einen guten Eindruck von Patagonien, wenn man zB nur bis El Chalten fährt und dann über die Ostküste wieder hinauf?

Vielleicht hat jemand einen guten Routenvorschlag der in 6 Wochen ohne Stress spontan organisierbar ist und eventuell auch gut mit dem Camper machbar ist - ich würde mich sehr über jeden Tipp freuen =)


Vielen Dank lieben Gruß,
Leni
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GschamsterDiener

« Antwort #1 am: 04. August 2017, 14:36 »
Ich möchte so flexibel wie möglich bleiben und deshalb stellt sich jetzt die Frage - bin ich total naiv - oder kann ich die Busse vor Ort buchen? Habt ihr Erfahrungen ob die bequemeren Busse schon früh ausgebucht sind?

Kann man vor Ort alles leicht organisieren?


Alles überhaupt kein Problem. Bustickets einfach 1-3 Tage vorher im Busterminal kaufen.

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Beate

« Antwort #2 am: 04. August 2017, 14:43 »
Hallo Leni,

wir waren schon ein paar mal in Chile und Argentinien unterwegs. Allerdings kann ich zu Bussen  leider nichts sagen, da wir immer mit dem Camper gefahren sind.
Wenn Du Deine geplante Tour fliegst und mit Bussen fährst, dann lässt sich das schon machen. Aber selber fahren wird für 6 Wochen die Strecke einfach zu viel.

Einen Camper mieten ist ziemlich teuer und fast immer nur ab Buenos Aires oder Santiago möglich. Und für Einwegmieten zahlst Du ein Vermögen. Allerdings gibts in Bs.As. einen Vermieter der schöne kleine "Kangoo" zum günstigen Preis vermietet. Mit diesem Auto waren wir vor ein paar Jahren 5 Wochen im Norden Argentiniens unterwegs:

http://www.andeanroads.com/en/vehicles/compact


Damit Du Dir einen Überblick machen kannst, was es in Patagonien zu sehen gibt, hier ein Reisebericht von mir:

http://nordamerika.us/index.php/forum/reiseberichteohne/28-camperreise-durch-patagonien-jan-febr-2013?limitstart=0

Wenn Du irgendwelche Fragen hast, ich versuche gerne, Dir zu helfen.

Beate
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LeniLustig

« Antwort #3 am: 04. August 2017, 15:00 »
Danke für eure raschen Antworten =)

Grundsätzlich fliege ich nicht besonders gerne und bin eben sehr froh wenn ich im Inland nicht auch noch zu viel fliegen muss - am liebsten würde ich es ja auch gerne ganz vermeiden, dafür nehme ich dann auch in Kauf wenn die Route viel kleiner wird. Zb nur bis Bariloche oder so.

@Beate: ich komme gerne auf dein Angebot zurück und habe gleich noch eine Frage - vielleicht wäre es auch möglich alles mit Bussen bzw. ein Flug nach Bariloche und dann dort mit dem Camper 2 Wochen herumfahren? und dann wieder mit einem Bus über Peninsula Valdes zurück? - Oder mit dem Auto und Zelt ...  Dann könnten wir das geliebte Campen gut einbauen =)


Ich bin jedenfalls schon beruhigt, dass ich mich um die Busse noch nicht vorher kümmern brauche =)



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Beate

« Antwort #4 am: 04. August 2017, 15:39 »
Hallo Leni,

schau Dir wegen Camper mal diese Seite an, vor allem die Preise. Wenn Du den Camper in Bariloche übernimmst, zahlst Du nur als Einwegmiete schon 1.300 Euro. Wenn überhaupt, dann lohnt ein Camper nur ab und bis Bs.As.

http://www.holidaycamper.de/wohnmobile-mieten-in-argentinien.htm

Beate
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Marla

« Antwort #5 am: 04. August 2017, 20:42 »
Hallo Leni,

also erst mal cool, dass du nach Argentinien fahren möchtest :) In letzter Zeit habe ich wenig zu Argentinien hier im Forum gelesen bzw. einige negative Meinungen dazu gesehen. Mir selber hat es aber super gut gefallen. Wobei es bei mir über 3 Jahre her ist, hat sich sicher einiges geändert in der Zeit.

Ich finde aber ehrlich gesagt 6 Wochen recht kurz, wenn du Osten, Norden, Westen und Süden sehen und möglichst gar nicht fliegen möchtest :) Das werden dann einige sehr lange Busfahrten. Hast du damit Erfahrung in Südamerika oder anderswo? Ich war 10 Wochen dort und bin auch fast nur Bus gefahren. Mir hat das Spaß gemacht, aber bin auch nie länger als 15 Stunden gefahren, das hat mir gereicht, meistens deutlich kürzer. Die meisten, die ich getroffen habe, haben noch deutlich längere Strecken gemacht. Also wenn dir das nichts ausmacht, wäre das schon möglich. Ansonsten kannst du ja aber vielleicht auch irgendwas weglassen, um nicht in Stress zu geraten. Ich hab selber von Patagonien nur das Seengebiet im Norden mitgenommen (Bariloche etc.), weil ich es auf meiner Langzeitreise die ganze Zeit schön warm haben und keine dicke Sachen mitnehmen wollte. Würde aber nie behaupten, dass ich dadurch einen ausreichenden Eindruck von Patagonien bekommen habe, daher werde ich auf jeden Fall noch mal dorthin fahren und mir den Rest anschauen.

Ich hatte mir damals alle Verbindungen über https://www.plataforma10.com.ar/ rausgesucht. Da kriegst du auch ein Gefühl für die Ticketpreise. Um zu schauen, wie lange du für einzelne Distanzen brauchst, geht natürlich auch Google Maps.

Die Bustickets kannst du wie bereits gesagt tatsächlich unterwegs kaufen. Da du aber auch in der Hauptsaison dort sein wirst (Januar, da reisen gefühlt alle Argentinier im eigenen Land, und es ist überall echt voll), würde ich in der Zeit schon mindestens 3 Tage vorher kaufen. Ich war ungefähr zur selben Zeit da, Dezember bis Februar. Dezember und Februar ging, aber im Januar waren viele Unterkünfte schon sehr früh ausgebucht. Ich fand das eher das Problem als die Tickets. Mit den Bustickets habe ich es teilweise so gemacht, dass ich beim Ankommen am Terminal gleich das Ticket für die Weiterreise gekauft habe, was natürlich nicht super flexibel ist. Aber gerade wenn ich über Nacht gefahren bin, wollte ich schon die "cama"-Variante haben, wo man richtig gut schlafen kann. Tagsüber hat mir "semicama" vollkommen ausgereicht. Unbequeme Busse gibt es nicht auf den Langstrecken, so weit ich weiß :)

Liebe Grüße
Marla

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LeniLustig

« Antwort #6 am: 04. August 2017, 21:43 »
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort =)

Also das Problem ist, dass ich nicht länger als 6 Wochen weg kann. Ich hab noch keine Südamerikaerfahrungen aber ewig lange Zug- und Busfahrten in Asien schon gemacht.

Man muss dazu sagen ich bin zuerst 3 Wochen mit meiner Schwester unterwegs - und dann 3 Wochen mit meinem Freund. Deshalb muss ich inzwischen auch wieder nach BA. Ich bin zwar schon sehr Bus erprobt und fahre auch wirklich gerne mit dem Bus auch 20 Stunden. Aber ich glaube meine Reisepartner schaffens nur über Nacht ^^

Ich hätte mir halt vorgestellt, dass ich die megalangen Busfahrten einfach abkürze. Also eben max. 14 Stunden fahre und dann einfach in irgendeinem Ort einen Tag verbringe - oder ist das total unrealistisch?

Zum Beispiel von BA zu den Wasserfällen dauerts glaub ich 22 Stunden - da könnte ich doch 10 Stunden fahren und am Weg einen Stop einlegen und dann erst am nächsten Tag weiter. Oder gibt es da gar keine netten Orte am Weg?

In Asien oder auch in Australien/Neuseeland bin ich halt einfach irgendwo dann ausgestiegen bzw habe mit dem Auto einen Halt gemacht und dort einen Tag verbracht. Ich brauch ja nicht jeden Tag ein Highlight.


Und ich könnte mir eben vorstellen in der zweiten Hälfte von BA nach Bariloche zu fliegen, von dort aus herumzufahren - wandern und wieder zurück nach Bariloche falls ich ein Auto nehme und dann irgendwie zur Peninsula Valdes und dann wieder rauf nach BA und am Weg noch einen Stop oder so (weil von dort wären es mit dem Auto laut google 16h).

Oder vielleicht von BA noch südlicher fliegen (geht ja anscheinend doch nicht ohne =( ..) und dann rauf nach Bariloche. Weil innerhalb von einer Woche müsste es doch ganz angenehm wieder nach BA zurück gehen..oder?  :-\

Vielen Dank für alle Tipps ..



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Beate

« Antwort #7 am: 04. August 2017, 21:53 »
Hallo Leni,

meine Meinung: Bariloche ist schön, ohne Zweifel. Aber es ist halt sehr ähnlich den Bayerischen Alpen und Alpenvorland. Viel interessanter ist dann schon der Torres del Peine Nationalpark. Aber in der Dir verfügbaren Zeit kannst Du wirklich nur hin fliegen und dann evtl. mit dem Bus zurück über El Calafate (Perito Moreno Gletscher)und Bariloche.

Von Peninsula Valdez war ich sehr enttäuscht. Man sieht zwar ein paar Seehunde oder Seelöwen, aber die sind so weit weg, dass man eigentlich ein Fernglas braucht. Aber vielleicht waren wir nur zur falschen Zeit dort? (Januar).

Beate


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Travel-Tobi

« Antwort #8 am: 05. August 2017, 11:39 »
Ohne, dass ich jetzt praktische Erfahrungen habe (ich plane selber gerade eine ähnliche Route, aber mit etwas mehr Zeit):

Ich weiß nicht, ob du mit Schwester/Freund unterschiedliche Schwerpunkte hast, aber du könntest auch erst in den Süden (aber dann wohl am besten fliegen), da ist es Anfang Dezember anscheinend noch entspannter und du könntest auch ohne Camper campen, nämlich beim Wandern.

Nach der Rückkehr nach BsAs böte sich dann ein Camper an, um den Norden zu erkunden und/oder Richtung Peninsula Valdes zu düsen - in der Hauptreisezeit ist es bestimmt netter, wenn man nicht so sehr auf Unterkünfte angewiesen ist. Wie lange man für die Strecken tatsächlich braucht, weiß ich aber natürlich nicht.
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Beate

« Antwort #9 am: 05. August 2017, 12:02 »
Tobi, die Camper sind im Norden ja auch nicht billiger, die Einwegmiete entfällt nur, wenn man ab und bis Bs.As. mietet. Und dann sind einfach 3 Wochen zu kurz, um die ganze Runde zu fahren, noch dazu, weil die wirklich interessanten Landschaften erst weit im Norden und Osten anfangen.

Aussserdem nicht zu vergessen: je weiter im Sommer, desto schöner und wärmer ist es im Süden, und desto regnerischer ist es im Norden. Der sog. "Bolivian Winter" kommt auch in den Norden von Argentinien.

Beate
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LeniLustig

« Antwort #10 am: 06. August 2017, 19:27 »
Also das mit der Einwegmiete das hab ich schon verstanden leider.

@Beate: Also du meinst es würde schon passen im Dezember Norden und dann erst Süden bis Mitte Jänner oder? Also von der Jahreszeit oder?

@Tobi: Das mit dem Wandern und Zelten stimmt natürlich. Es wäre eben vielleicht auch eine Möglcihkeit, von BA nach El Calafate zu fliegen und dort mit einem Auto und Zelt zu erkunden und dann wieder zurück von El Calafate zu fliegen. Dann ist halt leider Peninsula Valdes nicht möglich ..
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Beate

« Antwort #11 am: 06. August 2017, 20:02 »
Also du meinst es würde schon passen im Dezember Norden und dann erst Süden bis Mitte Jänner oder? Also von der Jahreszeit oder?

Ja, genauso rum ist es besser. Erst Norden, dann Süden.



Dann ist halt leider Peninsula Valdes nicht möglich ..

Also ganz ehrlich: Peninsula Valdes war für uns eine Enttäuschungg. OK, vielleicht haben wir schon zuviel auf der Welt gesehen. Aber dort war wirklich nicht viel los. Zwar lagen ein paar See-Elefanten herum, aber die waren so weit weg, dass man eigentlich ein Fernglas gebraucht hätte. Dazu kam, dass wir ein paar Tage vorher direkt am Strand mitten durch eine Kolonie von See-Elefanten spazieren konnten.

Beate
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Marla

« Antwort #12 am: 07. August 2017, 14:14 »
Also du meinst es würde schon passen im Dezember Norden und dann erst Süden bis Mitte Jänner oder? Also von der Jahreszeit oder?
So würde ich es auch machen. Gegen Ende Dezember kann es schon sehr unangenehm heiß in Buenos Aires sein. Dafür wird es im Süden dann langsam wärmer.

Hast du dich eigentlich schon entschieden, was du im Norden machen möchtest? Nordosten und Nordwesten sind sehr unterschiedlich und weit auseinander. Da du bisher nur Wunschziele im Nordosten (Buenos Aires, Iguazu) genannt hast, würde ich dazu raten, den Nordwesten auszulassen, auch wenn mir der selber auch gut gefallen hat. Aber für Nordosten und Nordwesten finde ich 3 Wochen ohne Flüge zwischendrin schon eher knapp. Für Nordosten alleine reicht das locker. Du könntest auch noch die Esteros del Iberá mitnehmen, die ich total schön fand.

Zitat
Ich hätte mir halt vorgestellt, dass ich die megalangen Busfahrten einfach abkürze. Also eben max. 14 Stunden fahre und dann einfach in irgendeinem Ort einen Tag verbringe - oder ist das total unrealistisch?

Zum Beispiel von BA zu den Wasserfällen dauerts glaub ich 22 Stunden - da könnte ich doch 10 Stunden fahren und am Weg einen Stop einlegen und dann erst am nächsten Tag weiter. Oder gibt es da gar keine netten Orte am Weg?

In Asien oder auch in Australien/Neuseeland bin ich halt einfach irgendwo dann ausgestiegen bzw habe mit dem Auto einen Halt gemacht und dort einen Tag verbracht. Ich brauch ja nicht jeden Tag ein Highlight.
Da geht's dir genauso wie mir. Ich brauche auch nicht jeden Tag ein Highlight und mag auch total gerade zwischendurch mal einen Tag an einem untouristischen Ort verbringen, erst recht, wenn ich dadurch eine extrem lange Busfahrt vermeiden kann.

Ich war in den folgenden Orten im Nordosten,
  • Rosario
  • Santa Fe
  • Paraná
  • Colón
die sich eventuell als Stopover-Punkte eignen (liegen aber dichter an Bs As). Da ich selber von Bs As nach Iguazu geflogen bin (hatte Besuch von meinen Eltern in der Zeit), weiß ich es aber nicht sicher, d.h. du müsstest mal nach Busverbindungen schauen. Alle sind sehr schön gelegen am Rio Paraná bzw. Rio Uruguay. Rosario ist die drittgrößte Stadt Argentiniens, dementsprechend ist deutlich mehr los in den anderen. Ich habe da 3 Tage verbracht, und mir war nicht langweilig. Besonders empfehlen kann ich eine Bootsfahrt im Paraná-Delta. Santa Fe, Paraná und Colón sind nette beschauliche Städtchen, die mir aber auch gut gefallen haben, auch weil ich überhaupt keine anderen Touristen getroffen habe. Ein bisschen was anzugucken gab es auch (außer Colón, aber das war dafür noch idyllischer). 1 Tag reicht da aber jeweils vollkommen.

Was eventuell auch gehen könnte, wäre direkt nach Mercedes zu fahren, wenn das nicht zu lang ist. Das ist der Ausgangspunkt für die Esteros del Iberá.

Zitat
Dann ist halt leider Peninsula Valdes nicht möglich ..
Ich habe mich damals auch dafür entschieden, Peninsula Valdes auszulassen, weil mir mehrere Leute, die kurz vorher dort gewesen waren, abgeraten hatten, genau aus den Gründen, die Beate auch schon geschrieben hat.
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LeniLustig

« Antwort #13 am: 10. August 2017, 22:26 »
Ich hab gerade Flug gebucht :) ich hoffe sehr dass das über die komischen Plattformen gutläuft :)

Also die Idee mit nur Nordosten gefällt mir irgendwie. Ich könnte mir auch vorstellen vl doch nur den Norden zu bereisen und vl einen Abstecher nach Uruguay zu machen - dort gibt's ja auch Seelöwen :)

Danke jedenfalls für all eure Antworten und Inputs :)
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Beate

« Antwort #14 am: 11. August 2017, 09:36 »
Über welche "komische Plattform" hast Du denn gebucht? Und warum nicht bei der Airline direkt?

Beate
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