Thema: Wo am eindrucksvollsten in den Dschungel/Amazonasgebiet?  (Gelesen 3669 mal)

mona-ina

Muss noch einmal kurz eine Frage ins Rennen werfen. Dieses Mal geht es um SA.

Die klassische Route Kolumbien - Ecuador - Peru - Bolivien hört sich ganz gut an, NUR WO bzw. wie kommt man denn dem Dschungel am besten näher, wo ist es am eindruckvollsten? Kommt man in den kolumbianischen Dschungel? Ecuador soll voll davon sein, Peru sticht mit Iquitos heraus und von Bolivien lese ich fast nur Positives, aber nie etwas Genaueres, wo oder was denn so toll ist am Tiefland  :D Oder das Amazonasgebiet dann doch lieber "von der anderen Seite aus" besuchen, sprich von Brasilien/Manaus?
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Jef Costello

« Antwort #1 am: 03. Juli 2017, 16:29 »
Also ich war für 6 Tage 5 Nächste in der Madidi Ecolodge in Rurrenabaque, hat mich vor einem Jahr 60€ pro Tag gekostet. Generell musst du schauen, wo die Ecolodges sind und in wiefern das Gebiet wirtschaftlich genutzt wird. In Kolumbien bei Leticia bist du in einer Grenzregion und in Peru bei einer Großstadt, weswegen ich mich für Rurrenabaque entschieden habe. Großer Vorteil bei Rurrenabaque sind der wunderschöne Flug in der Kleinmaschine zwischen schneebedeckten 6,000ern und die günstigen Preise vor Ort. Wald ist aber zunächst mal Wald und ich glaube große Unterschiede gibt es da nicht.

Die Frage ist natürlich, was du sehen möchtest. In den Dschungel kann man nicht gezielt gehen um Tiere zu sehen, das kann sehr frustrierend sein, meinte auch mein Guide. Ich habe im Dschungel ein paar Affenarten (Brüll- und Spinnenaffen), eine Herde Wildschweine (echt beeindruckend) und viele Papageien gesehen sowie interessante Pflanzen/Bäume/Insekten. Tiere findest du vor allem in den Pampas, z.B. Kaimane, Affen, Delfine, Capibaras, Vögel, Anacondas und auch Pflanzen wie Riesen-Wasserlilien. Mein Highlight war das Piranha-Fischen. Zu den Pampas sind es von Rurrenabaque gute zwei Stunden, aber man ist nicht im Dschungel sondern in einer relativ offenen Fläche.




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Worldonabudget

« Antwort #2 am: 03. Juli 2017, 17:38 »
Wenn du von Norden kommst, lohnt sich meiner Meinung nach ein Flug nach Leticia ins kolumbianische Amazonasgebiet. Von dort kannst du mit Amazonasdampfern Richtung Iquitos oder Manaus schippern. Hätten wir auch sehr gerne gemacht, aber irgendwann sind uns Zeit und Geld ausgegangen  ::)

@Jef: Sehr schöne Bilder :) Vor allem der kleine Kaiman ist toll!
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dirtsA

« Antwort #3 am: 03. Juli 2017, 20:20 »
Ich war auch in Rurrenabaque auf einer Pampas-Tour. Mich hat das vorher ziemlich verwirrt, dass es die Wahl zwischen Pampas-Tour und Dschungel-Tour gab (die man beide vor Ort in Rurre buchen konnte). Die Dschungel-Tour klang für uns mehr nach Survival-Abenteuer (bzw. auch nicht wiiiirklich...) wo man halt lernt, was man alles wie im Dschungel verwenden kann, woraus trinken, essen, etc. Aber uns schon von den Touranbietern gesagt, dass wir uns da nicht allzu viele Tiere erwarten sollten, das wäre nicht der Fokus.

Daher (weil wir Tiere sehen wollten) haben wir uns für eine Pampas-Tour entschieden und das nicht bereut. Dabei sind wir ein paar Mal morgens/abends/spätnachmittags am Fluß mit dem Boot herumgefahren, und haben glaub ich zwei Spaziergänge gemacht. Gesehen haben wir natürlich unzählige Vogelarten, viele Kaimane, Schildkröten, viele viele Wasserschweine (meine Lieblinge :) ), die pinken Fluss-Delfine, Affen, eine eher noch kleine Anakonda und ich weiß nicht was noch alles! :D Jedenfalls sehr viel und es war sehr toll! Piranhas fischen waren wir auch, wobei niemand von uns Glück hatte.

Ich weiß nicht, was ihr euch unter Dschungel-Erlebnis erwartet, aber für uns war das (auch wenn es Pampas hieß) eigentlich so ziemlich das, was wir wollten ;) Ich bin ja auch durch Kolumbien und Peru vorher, aber habe mich aufgrund der viel niedrigeren Kosten bzw. des Preis/Leistungsverhältnisses dafür entschieden, die Tour in Bolivien zu machen.

Heute würde ich wohl auch den Flug von La Paz nehmen, der hätte damals aber 80 USD one way gekostet, was uns zu teuer war. Wir sind daher die 20h mit dem Bus, was schon abenteuerlich aber absolut OK und eine große Kostenersparnis war.
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Jef Costello

« Antwort #4 am: 03. Juli 2017, 22:28 »
Ich war auch in Rurrenabaque auf einer Pampas-Tour. Mich hat das vorher ziemlich verwirrt, dass es die Wahl zwischen Pampas-Tour und Dschungel-Tour gab (die man beide vor Ort in Rurre buchen konnte). Die Dschungel-Tour klang für uns mehr nach Survival-Abenteuer (bzw. auch nicht wiiiirklich...) wo man halt lernt, was man alles wie im Dschungel verwenden kann, woraus trinken, essen, etc. Aber uns schon von den Touranbietern gesagt, dass wir uns da nicht allzu viele Tiere erwarten sollten, das wäre nicht der Fokus.

Daher (weil wir Tiere sehen wollten) haben wir uns für eine Pampas-Tour entschieden und das nicht bereut. Dabei sind wir ein paar Mal morgens/abends/spätnachmittags am Fluß mit dem Boot herumgefahren, und haben glaub ich zwei Spaziergänge gemacht. Gesehen haben wir natürlich unzählige Vogelarten, viele Kaimane, Schildkröten, viele viele Wasserschweine (meine Lieblinge :) ), die pinken Fluss-Delfine, Affen, eine eher noch kleine Anakonda und ich weiß nicht was noch alles! :D Jedenfalls sehr viel und es war sehr toll! Piranhas fischen waren wir auch, wobei niemand von uns Glück hatte.

Ich weiß nicht, was ihr euch unter Dschungel-Erlebnis erwartet, aber für uns war das (auch wenn es Pampas hieß) eigentlich so ziemlich das, was wir wollten ;) Ich bin ja auch durch Kolumbien und Peru vorher, aber habe mich aufgrund der viel niedrigeren Kosten bzw. des Preis/Leistungsverhältnisses dafür entschieden, die Tour in Bolivien zu machen.

Heute würde ich wohl auch den Flug von La Paz nehmen, der hätte damals aber 80 USD one way gekostet, was uns zu teuer war. Wir sind daher die 20h mit dem Bus, was schon abenteuerlich aber absolut OK und eine große Kostenersparnis war.

Ich hatte meine Dschungel-Tour mit zwei Mädchen aus den Niederlanden und vorher in La Paz hatte ich bereits alles in einer Reiseagentur bezahlt. Die hatte dann gefragt ob ich auch am Anfang Dschungel machen kann weil sie haben noch niemanden für die Pampas Tour. Aber es findet auf allen Fall statt. Am Ende hatte ich dann die Pampas Tour komplett alleine, nur ich und der Guide. :D Ich hab mit dem bestimmt 20 Piranhas gefangen. Mit dem gleichen Guide war ich auch im Dschungel und hatte eine nette Dorade aus dem Wasser gezogen.

Auf die Busfahrt hatte ich nach einer 20 stündigen Horrorfahrt von Samaipata nach Cochabamba und einer frostigen Nachtfahrt nach La Paz überhaupt keine Lust mehr. Zwei slovenische Reisende die ich in La Paz kennengelernt habe, sind nach Rurre mit dem Bus gefahren und haben dann aber doch das Geld für den Rückflug gezahlt.

Mein Flug hat mich hin- und zurück 140€ gekostet. In Bolivien kann man generell günstig fliegen, bin von Sucre nach Santa Cruz den Streiks entflohen für 40€. Und der Flug an sich ist einfach wunderbar, du startest in diesem winzigen Blechding auf 3,000 Metern und bist dann sofort ganz oben. Ist aber nichts für Leute mit Flugangst, die Maschine die dort eingesetzt wird hat öfters mal Probleme.
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mona-ina

« Antwort #5 am: 04. Juli 2017, 07:25 »
Das klingt ja alles hochinteressant. Würde sich denn auch eine Dschungeltour UND eine Pampas-Tour lohnen? 60€ pro Tag ist ja schon ziemlich viel - ist da das Essen als "Paket" dabei oder wie darf ich mir das vorstellen? 60€ für inkl. den Guide? Oder wirklich nur für die Übernachtung in einer dieser Ecolodges?

@Worldonabudget: Ja, so was wäre bestimmt ganz interessant (gibt es ja auch von Iquitos nach Manaus), allerdings verpasst man dann ganz Ecuador  ;D
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dirtsA

« Antwort #6 am: 04. Juli 2017, 09:08 »
So wie ich das verstanden habe, haben sich die 60 Euro ja auf die Eco Lodge bezogen, oder? Überall, wo Eco drinnen steht im Namen, ist ja immer ein bisschen teuer/überteuert.
Ich habe bestimmt keine 60 Euro bezahlt, das hätte ich nämlich damals auf keinen Fall ausgegeben! Muss wohl irgendwas um die 30-40 Euro/Tag gewesen sein (Unterkunft, alles Essen, Bootstouren, Guide etc. alles inkl.), aber den genauen Preis hab ich nicht mehr im Kopf.

Zwecks Dschungel hängt es denke ich auch davon ab, was du bisher schon gesehen hast. z.B. gibts Dschungel ja auch in SOA zu oft günstigeren Preisen. Die Pampas-Tour würde ich auf jeden Fall machen.
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mona-ina

« Antwort #7 am: 04. Juli 2017, 09:16 »
Bisher war ich nur im Khao Sok in Thailand  ::)
Was ich bis dahin gesehen habe, weiß ich jetzt natürlich nicht. Aber dann muss ich mir auf jeden Fall die Pampas-Tour merken. Super!
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dirtsA

« Antwort #8 am: 04. Juli 2017, 09:30 »
Zitat
Mein Flug hat mich hin- und zurück 140€ gekostet. In Bolivien kann man generell günstig fliegen, bin von Sucre nach Santa Cruz den Streiks entflohen für 40€. Und der Flug an sich ist einfach wunderbar, du startest in diesem winzigen Blechding auf 3,000 Metern und bist dann sofort ganz oben. Ist aber nichts für Leute mit Flugangst, die Maschine die dort eingesetzt wird hat öfters mal Probleme.

So teuer ist das natürlich nicht und heute würde ich mich auch für den Flug entscheiden. Allerdings kostete der Bus wenn ich mich richtig erinnere unter 20 Euro (one way), daher für Low Budget auf jeden Fall eine Alternative. Die Rückfahrt fand ich übrigens weniger "schlimm" weil der meiste Teil nachts verlief und ich doch so halbwegs schlafen konnte.

Zitat
Bisher war ich nur im Khao Sok in Thailand  ::)
Dann denke ich nicht, dass der Dschungel in MA/SA für dich sooo anders aussehen wird ;)
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dusduck

« Antwort #9 am: 04. Juli 2017, 09:31 »
Ich war in Bolivien ebenfalls im Madidi National Park. Wie gut die Dschungel Erfahrung wird, ist immer eine Sache von Location, Guide und auch Wetter. Auch die Unterkunft und Essen ist nicht unentscheidend, ist es doch oft bei der Luftfeuchtigkeit sehr anstrengend auch wenn nur kurz unterwegs war.
Wir sind erstmal ohne Tour nach Rurre geflogen und haben uns einen Tag Zeit genommen so ziemlich alle Tour Buden dort zu besuchen. Da wir schon in Asien einiges an Dschungel Touren erlebt hatten wussten wir schon, was uns gefallen würde. Um eine gute Idee zu bekommen wie die Touren ablaufen und was einen dort erwartet würde ich das wieder so machen.
Dann haben wir uns ganz bewusst die ChaChan Lan Ecolodge gegönnt. (http://chalalan.com/) Uns gefiel das Konzept, dass eine indigene Gemeinschaft die Unterkunft betreibt, die Lage ist einmalig ganze 5 Stunden von Rurre entfernt (alleine die Fahrt dahin Wahnsinn..:) und die Lodge liegt an einem See.
Der See selber ist super weil man so bessere Tier Beobachtungen machen kann und dort mitten im Dschungel schwimmen kann.
Auch die Unterkünfte und Essen (alles inklusiv Preise) haben uns mehr als positiv überrascht. Man merkte den Guides an, wie stolz sie auf die Lodge sind und das zu recht.
Offtopic: Hollywood verfilmt gerade die Geschichte des Backpackers, der damals den Ökotourismus nach Rurre "gebracht" hat, wer weiß, ob das nicht einen Hype auslöst (so wie seinerzeit "The Beach")...
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Jef Costello

« Antwort #10 am: 04. Juli 2017, 09:38 »
Ich hab lieber das Geld gezahlt um eine ökologisch sinnvolle Tour in einem äußerst fragilen Ökosystem zu bekommen. Du kannst natürlich auch 30€ zahlen, dann darfst du dir deine Tour aber vielleicht lieber mit 10 Israelis teilen und isst im Camp Fertignahrung. Für mich war das ein einmaliges Erlebnis und dafür zahle ich lieber mehr.
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dirtsA

« Antwort #11 am: 04. Juli 2017, 09:42 »
Also unser Essen war auch mit der 30 Euro Tour spitze! ;) Aber da kann man wohl bei teuren und günstigen Touren Glück haben - würde das nicht pauschalisieren, sondern besser konkrete Empfehlungen von anderen holen (wie eben euer Tipp hier zu der Eco Lodge, die scheint ja wirklich gut gewesen zu sein). Genauso gibt es aber günstige Anbieter, die sich normal verhalten, gut sind und nicht die Pampas verschmutzen ;) Nicht alles, was nicht Eco ist, ist gleich böse. Ich weiss den Namen von unserem Veranstalter nicht mehr, aber aktuelle Tipps direkt vor Ort sind sowieso besser. Es kann sich ja über die Zeit hinweg immer viel ändern.
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mona-ina

« Antwort #12 am: 04. Juli 2017, 10:08 »
@dusduck, die  ChaChan Lan Ecolodge sehen ja hammer aus! Wie viel hast du da pro Tag gezahlt (Übernachtung inkl. Mahlzeiten und Touren)?
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BeenAroundTheWorld

« Antwort #13 am: 04. Juli 2017, 10:59 »
In deinem Ausgangspost hast du ja auch nach der Alternative Manaus gefragt. Ich habe vor ein paar Jahren mal eine 4 tägige Bootstour auf dem Amazonas von Manaus aus gemacht. War echt sehr cool. Wir haben 2-3 mal am Tag eine Tour vom Boot aus gemacht (z.B. Dschungel Tour, Kaiman/Croc tour, Piranhafishing, Nachttour, Indiodorf, Delphine). Wahrscheinlich kannst du überall in der Region ähnliches erleben, würde eher in eine gute/verantwortungsbewusste (wahrscheinlich dann nicht die aller günstigste) Tour investieren wenn du schoneinmal in dieser wunderbaren Region unterwegs bist.

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dirtsA

« Antwort #14 am: 04. Juli 2017, 11:37 »
Hab gerade im Blog meiner Reisebekanntschaft nachgeschaut. Der Bus hat sogar nur 10 Euro one way gekostet, der Flug damals 70 Dollar one way. Bus hat doch nur 18h gedauert nicht 20h und die Fahrt zurück tagsüber war besser als nachts ;) Nur um hier ein paar meiner Beschreibungen zu korrigieren. Sie hat auch den Namen unserer Agentur notiert: Indigena Tours (aber leider nicht den Preis und auf der Website findet sich nichts dazu).
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