So! Jetzt finde ich auch mal die Zeit für den Bericht.
Wir haben unseren Tour durch Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein mit einem Halt in
Zarrentin am Schallsee begonnen. Dort sind wir ein bisschen durch die kleinen Kopfstein-gepflasterten historischen Straßen gefahren und geschlendert und haben uns die Klosterkirche und das Ufer des Schallsees angesehen. Für einen kurzen Stopp sehr schön und auch sicherlich etwas für länger, wenn man seine Aktivitäten mehr in Richtung Wandern und See verlagert.
Auch für einen kurzen Stopp sehr gut geeignet ist
Gadebusch. Hier besticht das historische Ensemble aus Rathaus und Stadtkirche mit dem gepflasterten Marktplatz im Vordergrund. Auch wenn das Schloss Gadebusch recht verlassen wirkt ist es immer noch einen schönen Blick wert.
Dann ging es weiter nach
Schwerin. Die Hauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns ist wirklich überschaubar, aber sehr sehr schön. In unserem Reisetempo und mit unserer Interessenlage, welche nicht umbedingt Museen umfasst, ist Schwerin gut in einem halben Tag machbar. Lässt man sich natürlich schön viel Zeit und genießt auch noch umfassend das lecker Essen und Bier und vielleicht auch ein Besuch um Schloss, dann lassen sich hier auch gut paar Tage verbringen.
Für uns hat es aber so gut gereicht und gut getan. Sind gemütlich durch die sehenswerte Altstadt geschlendert, im Zickzack zum Schloss und ein bisschen durch die Parks. Wir hatten unsere Unterkunft direkt am Pfaffenteich und mussten so zum Glück immer durch die Altstadt laufen. Abschluss war dann ein leckeres Gelage in einem gut bürgerlichen Restaurant.
Von Schwerin aus ging es weiter in die
Hansestadt Wismar. Das sie Teil des UNESCO-Weltkulturerbes ist kann man recht schnell nachvollziehen, denn die Bausubstanz in der gesamten Altstadt ist hanseatisch maritim. Sehr sehenswert in meinen Augen. Hier kann man gut herumschlendern und zum Abschluss des Halbtagesausflugs am Hafen ein paar Produkte des Meeres zu sich nehmen. Straßenzüge, Kirchen und Häuser erfreuen die Linse eines Fotografen. Und Bier schmeckt hier übrigens auch!
Auch hier gilt meine Einschätzung, dass man nicht mehr als einen halben Tag für die Stadt braucht um sie umfassend kennenzulernen.
Auf dem Weg nach Rostock haben wir dann noch einen Halt in
Neukloster gemacht um die Ortsnamengebende Klosterkirche zu besichtigen. Als Abstecher sicherlich lohnenswert.
In
Rostock hatten wir dann auch noch einen halben Tag Zeit für unsere Besichtigung. Auch das hat uns gut gereicht, weil auch Rostock keine große Stadt ist. Der Baustil der Hanse ist logischerweise hier auch sehr stark vertreten und das Ensemble der Stadt an sich wieder sehr sehenswert. Genug von Hanse-Architektur hatte wir noch nicht. Am Marktplatz mit schönem Ausblick kann man sich bei Bier und Snacks auch gut das Schauspiel der Leute ansehen!
Weiter ging es dann nach
Warnemünde. Hier haben wir nicht viel erwartet, waren aber sichtlich überrascht wie schön die Seepromenade mit Leuchtturm und futuristischem "Teepott" ist. Noch viel schöner ist aber das alter Hafen-/Fischerviertel. Wir hatten Glück und waren noch vor dem großen Ansturm der Kreuzfahrer dort. Fazit: Warnemünde ist definitiv einen Ausflug wert.
Für uns ging es dann weiter die Küste entlang nach
Nienhagen. In dem kleinen Seebad ist die größte Sehenswürdigkeit der Geisterwald. Durch starke Küstenerosion und salzige Winde hat sich ein Teil des dortigen Küstenwaldes von fast allen Ästen, bis auf die Baumkronen, befreit und die Rinde ist Asch-Grau. Diese lebenden Skelett stehen nah an der Kliffküste und sehen einfach nur wunderbar aus. Herrlich zu betrachten und selbst und gerade bei schlechtem Wetter wohl auch was zum gruseln. Bei unserem Kaiserwetter aber dennoch extrem sehenswert.
Von dort aus sind wir in den historischen Teil von
Bad Doberan gefahren. Hier sollte man sich definitiv den Doberaner Münster und seinen Umgebung mit Teilen der sich angrenzenden Altstadt ansehen.
Der nächste Abstecher führte uns nach
Heiligendamm. Hier wollten wir das Parket internationaler Politik anschauen.
Wir haben wesentlich mehr erwartet, aber die Hotels waren schon schön anzusehen. Problem war nur die riesige Wanderung um an die Küste zu kommen, da man nicht durch die Hotels durch kommt. Endlich an der Promenade angekommen waren wir so frustriert über die verlorene Zeit und die Aussicht den selben Weg wieder zurück laufen zu müssen, dass wir uns entschieden haben einfach wie selbstverständlich durch die Hotelanlage auf die andere Seite zu laufen und damit 30 min zu sparen. Wenn man nicht wie der letzte Touri aussieht sind die 100 Meter durch die Hotels auch kein Problem! Man muss ich wohl nur trauen. Man fällt nicht auf!
Die Reise ging nach einer unerwartet langen Fahrt weiter in
Glückstadt in Schleswig-Holstein. Hier ist man gut in einer knappen Stunde mit allem sehenswerten durch. Das gilt übrigens für alle Städte oder Orte in der Region. Soll aber nicht heißen, dass sie nicht schön sind und keinen Charme haben. Ganz im Gegenteil. Gerade das Kleine macht es oft aus.
Von Glückstadt aus ging es dann nach
Friedrichskoog zur
Seehundstation. Wir hatten Glück und waren direkt mit wenigen anderen Besucher zur Fütterung der Dauergäste dort. Die Seehunde und Kegelrobben sind einfach nur wunderschöne und faszinierende Tiere. Auch hatten wir das Glück noch die Aufzuchtbecken zu sehen. Auch hier wurde gerade die Fütterung vorbereitet und so waren die Heuler alle in dem Bereich der Becken, der gerade noch so einzusehen ist. Die Heuler werden vom Menschen fern gehalten, damit sich später wieder ausgewildert werden können. Das war schon ein toller Aufenthalt dort und ist definitiv zu empfehlen!
Über
Meldorf und seine stattliche Stadtkirche, die auch locker ein Dom sein könnte, ging es weiter nach
Friedrichstadt. Mit dieser Perle altniederländischer/friesischer Architektur haben wir nicht gerechnet. Die kleine Stadt ist absolut sehenswert mit ihren Grachten, Häusern, Kirchen und dem Marktplatz. Ausgedehnt kann man hier einen Halbtagesausflug machen. Wir waren aber nach 2 Stunden, inklusive Bier trinken, durch.
Die nächsten und letzten Stationen auf unsere Reise war die Enden der Halbinsel Eiderstedt. St. Peter-Ording und Westerhever mit seinem berühmten Leuchtturm.
Westerhever an sich ist ein Minidörfchen und wird aufgrund des tollen Leuchtturms zu recht vergessen!
Der Leuchtturm ist aber ein Klassiker des maritimen Bildes. Der Fußweg dorthin ist leider was länger, aber er lohnt sich. Den Rückweg durften wir erfreulicherweise über den historischen Weg im Salzhaff zurücklegen. Trotz des bedeckten Wetters gab es tolle Bilder und schöne Erinnerungen blieben.
St. Peter-Ording ist ein pulsierender Ferienort. Das war klar hat uns dann aber doch noch überrascht. Gefühlt sogar mehr los als in Westerland. Der Ort ist recht schmucklos. Highlight hingegen ist die lange Seebrücke und das sich ergebende Panorama am Ende, wenn man auf den riesig langen und weiten Sandstrand mit seinen Stelzenhäusern blickt. Mit St. Peter-Ording war dann unsere Nordtour auch vorüber, weil wir spontan nen Tag früher nach Sylt mussten. Sonst hätten wir noch zwischendrin paar andere Orte mitgenommen. Büsum, Heide und Husum wären dann sicherlich noch fällig und ein Abstecher nach Nordstrand bestimmt auch noch drin gewesen.