Jaja, kann man so sehen, dumbo und Co. Ich verstehe ja auch noch dass man als normaler (Rucksack-)reisender schon auch von oeffentlichen Verkehrsrouten und verfuegbaren Informationen abhaengt. Und dass jemand, vor die Wahl gestellt ob er/sie z.B das Taj Mahal oder ein abgelegenes Doerfchen besuchen will, sich das Taj Mahal nicht entgehen lassen kann wenn er/sie nun schon mal in Indien ist, notfaolls auf Kosten des Doerfchens - das ist mir auch klar.
Aber ich habe immer weniger Verstaendnis fuer Leute, die sich ueber touristisch ausgebeutete Gegenden aergern, weil sie dort fuer qualitativ mittelmaessig oder gar schlechte Bequemlichkeiten zuerst genervt und dann abgezockt werden und weil's nur Klischeehaftes zu erleben gibt - die aber gleichzeitig an weniger erschlossenen Destinationen mit wirklich einheimischen Bedingungen, noch nicht mal eine Stunde mit oeff. Transport oberhalb des Weges wo sie sowieso herfahren, systematisch vorbeireisen. Weil es dort an Stimulation fehlt, die Stille wenn man wirklich nur Waldsrauschen, Blick und Vogelgezwitscher und manchmal Bruellaffen sieht und hoert, einen doch zu sehr auf sich selbst zurueckwirft anstatt die Beschaeftigung mit Pflanzen und Tieren anzuregen, selbst mit sachkundiger Anleitung. Auf alles worauf nicht irgendwelche Meinungsfuehrer dauernd herumreiten, blickt man herab, was nicht in der eigenen Gruppe in aller Munde ist, rangiert auf der Auchhabenliste ganz unten, andernfalls sind ja auch soziale Sanktionen zu befuerchten.
Die Leute stopfen begeistert ein maschinell verarbeitetes und ueberteuertes Gemisch aus raffinierem Zucker, emulgatoren, Milchpulver und einem geringen Prozensatz minderwertigen Kakaoanteils in sich hinein, kaufen Schokolade mit besonders hohem Kakaoanteil von ewa einem Drittel als Luxusprodukt, produzieren dadurch tonnenweise Muell und Zivilisationskrankheiten - aber will man ihnen auch nur zum Selbstkostenpreis so etwas Wertvolles und Koestliches wie geroestete Kakaobohnen mit Rohrzuckerbroeckchen verkaufen, wofuer man ganze Arbeitstage im Feld, an heissen Troegen bzw. an der Roestpfanne steht, sind nur die allerwenigsten bereit das ueberhaupt zu probieren.
Ich will schlechte und unverschaemte Serviceanbieter nicht verteidigen, weder in Kolumbien noch sonstwo.
Wer aber solche Anbieter durch sein Nachfrageverhalten unterstuetzt, braucht sich allerdings auch nicht darueber zu wundern, dass, um dem Historiker Fritz Stern zu widersprechen, der Erfolg eben doch lehrt.