Ich glaube nicht, das dein Desinteresse an Ecuador objektiv begründet ist. Das Land ist landschaftlich sehr schön, enorm vielfältig und hat eine tolle Tierwelt. Kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass du da entäuscht wärst. Lediglich mit superschönen Kolonialdörfern und Städten kann es nicht aufwarten. Das Wort 'Ecuador' verbinden irgendwie viele Leute mit einem eher langweiligien Land, was in Tat und Wahrheit nicht der Fall ist.
Brasilien würde ich dann in Betracht ziehen, wenn dir Strände, das Leben am Wasser und hohe Temperaturen wichtig sind. Klar hat Brasilien einige interessante Städte. Aber so einzigartig sind die echt nicht. Abgesehen von Ausnahmen recht moderner Einheitsbrei. Teils gut organisiert und komfortabel, aber eben nix spezielles. Rio landschaftlich, Brasilia als komplette Planstadt und Salvador mit schöner Kolonialarchitektur sind Ausnahmen. Ansonsten: Wegen den Städten ist man m.E. nicht in Südamerika. Da hat Europa ganz andere Kaliber zu bieten.
Brasilien kostet natürlich mehr als Peru, Bolivien und Ecuador. Insbesondere Busfahrten und Unterkünfte in Strandnähe. Im Hinterland wird's günstiger und Inlandflüge können billig sein.
Die Sprache ist kein echtes Problem. Argentinier und z.B. Spanier sprechen dort knallhart Spanisch und es klappt meist einwandfrei. Ich hab noch etwas Portugiesisch gelernt. Verstehen war anfangs schwierig, hat sich nach etwa zwei Wochen gut eingependelt. Lesen kann man fast alles. Wichtige Wörter, die ganz anders als in Spanisch sind, lernt man schnell.
Grob gesagt:
Berge, Landschaften, Wandern, indigene Einflüsse und das 'richtige' Südamerika: Ab in die Andenländer.
Strand, Palmen, Caipirinha, afrikanische Einflüsse und Lebensfreude: Brasilien. Würde hier mehr Zeit auf die Gebiete nördlich von Rio planen.
Du musst dich ja nicht für ein halbes Jahr festlegen. Guck fortlaufend, was dich anspricht. Meine Empfehlung wäre ansonsten: Mach die Andenländer, guck wie weit du kommst und überlege dir für den letzten Reisemonat, ob es noch etwas Strand sein darf. Falls ja, lässt sich dann immer noch was organisieren.