Auch wenn es bei mir schon ein paar Jahr her ist, kann ich vielleicht ein bisschen was beitragen zu deinen Fragen, deiner Route etc.
Zunächst hat reisefieber2019 zu Recht die Frage aufgeworfen, wie das Wetter im Juni in Süd-Brasilien ist. Ich war September/Oktober dort, und auch das war ziemlich kalt nachts. Tagsüber in der Sonne aber ganz OK. Klimatabellen sagen, dass es im Juni auch nicht viel kälter wird, aber ich würde schon ein paar warme Sachen einpacken für abends/nachts. Gibt ja keine guten Heizungen dort. Also wenn man sich nicht auf Sommer einstellt, sollte das passen, allzu feucht wird es da auch nicht.
- von Iguazu nach Pomerade per Bus(?) (das dt. Dorf moechte ich eigtl schon gern sehen; Blumenau und Joinville sollen nich sooo der Bringer sein gemaess z.B. Degna; da vertraue ich auf sie)
- weiter nach Curitiba und dann nach Sao Paulo, von wo unser Abflug ist
Ich stelle ich mir aber die Frage, warum überhaupt? Curitiba ist aus meiner Sicht nichts besonderes, und extra für Pomerode da hinfahren? Klar, Curitiba liegt auf dem Weg von Iguazu nach Rio, aber von dort nach Pomerode ist ja auch noch ein Stück. Ich war zwar nur in Blumenau, aber kann mir nicht vorstellen, dass sich das lohnt. Es gibt so tolle andere Ziele in Brasilien. Selbst im Süden haben mir andere Ziele besser gefallen, Porto Alegre z.B., aber die wären noch ungünstiger von der Route.
1. Salvador:
- hoert sich von der Stadt her gut an, jedoch kriege ich das nicht wirklich gut eingebaut und nur mit dem Flugzeug reisen ist ja auch bloed (vor allem fuer nur einen Punkt; den National Park muessen wir nicht machen)
- ausserdem ist die Kriminalitaet rel. hoch da oben, oder? Ich gehe vllt. noch als Pomerade-Brasiliano durch, aber meiner Freundin sieht man ihren auslaendischen Ursprung von Weitem an, sodass ich da schon etwas Bedenken habe. Rio is auch nich ohne, aber so wie es schein ist der Nordosten nochmal ein anderes Kaliber (vom lesen und recherchieren)
- wir werden wohl vorher schon auf Kuba und auch in Cartagena gewesen sein, welche fuer mich schon eine sehr schoene Kolonialstadt ist. Ist Salvador da nochmal ein Plus oder lohnt sich der Umweg dann eher nicht so?
Mit Salvador bin ich unentschlossen, was ich dir raten würde. Ich war alleine in Salvador unterwegs und fand es OK. Jetzt nicht super Wohlfühlatmosphäre an jeder Ecke, aber ich hab mich auch nicht wirklich unsicher gefühlt, wenn ich tagsüber unterwegs war. Von daher hätte ich da an eurer Stelle weniger Bedenken. Was meinst du mit, deiner Freundin sieht man ihren ausländischen Ursprung an? Brasilien ist einer der größten Schmelztiegel von Kulturen in der ganzen Welt, europäisch, afrikanisch, asiatisch... ich kann mir nicht vorstellen, dass deine Freundin so exotisch aussieht, dass sie in Brasilien auffällt
Wegen Sicherheit würde ich einfach eine gesunde Vorsicht mitbringen, sich vor Ort z.B. in den Unterkünften nach der Sicherheitslage erkundigen, nicht in kritischen Ecken rumlaufen, erst recht nichts nachts, auf Wertsachen achten, das übliche halt.
Andererseits weiß ich nicht, ob ihr Salvador unbedingt in eure Route aufnehmen müsst, wenn es nicht so gut passt. Also die Stadt ist schon schön, aber Cartagena hat mir noch besser gefallen. Mit Havanna für mich gleichauf. Für Salvador spricht, dass etwas weniger Touris rumlaufen als in den anderen beiden Städten (aber schon noch genug, dass ihr nicht auffallen werdet). Wenn ihr euch für Salvador entscheidet, würde ich, wie von meinem Vorredner vorgeschlagen, auch noch schöne Strände in der Umgebung aufsuchen, damit sich der Weg gelohnt hat.
2. Ouro Predo/ Tiradentes
- das selbe wie Salvador; lohnt sich die Anreise aus Rio? Die Fotos sehen schon gut aus, keine Frage. Seid ihr damals von Belo gekommen?
Die Kolonialdörfer in Minas Gerais sind überhaupt nicht mit Salvador, Havanna oder Cartagena zu vergleichen. Zum einen sind sie viel kleiner, zum anderen liegen in sie in einer schönen Bergkulisse und nicht an der Küste. Salvador und Havanna z.B. haben einen schmucke Altstadt, aber drumherum sind schon viele hässliche/verfallene Bauten. Ouro Preto und Tiradentes sind insgesamt total schön. Für mich waren sie ein Highlight in Brasilien. Selbst Belo Horizonte fand ich als Stadt cool, besser als Curitiba allemal.
3. Busse
- sind die overnight buses safe? Muss ich meinen daypack in der Embryostellung aufbewahren beim schlafen?
- Bin gerade auf den PERU HOP gestossen; super Sache sowas. Aber ein brasil. Pendant gibt es dazu wohl nicht, oder?
Also meins wäre das nicht. Ich kenne sowas aber auch nur aus Australien. Warum nicht wie die Einheimischen die normalen Busse nutzen kann? Das erschließt sich mir nicht. Ich hab gerade erst wieder in Kolumbien die Erfahrung gemacht, dass die Touri-Shuttle-Busse (also jetzt nicht die großen Hop-on-Busse, aber gleiches Klientel) a) unbequemer und b) teurer sind, c) länger dauern und mich d) die Leute genervt haben.
Ich hatte kein Problem mit Nachtbussen in Braslien, ganz im Gegenteil. Wobei ich auch immer ein bisschen mehr ausgegeben und Leito (Bett) genommen habe. Die fand ich sehr sicher und zum Schlafen auch total bequem. Aber musst du mal schauen, ob das in eurem Budget ist. Und wie die Sicherheitslage aktuell ist.
Vielleicht findet sich ja hier noch jemand mit aktuelleren Brasilien-Erfahrungen?