Danke für eure Antworten.
Ja, irgendwie stecke ich in einem Tief. Das besagte allein reisen und sich über andere Reisende freuen, das war bei mir wie gesagt nur in Cabo de la Vela so. Da hatte ich auch den Eindruck, dass ich mit meinen Spanisch irgendwie zurecht kam. Jetzt aber habe ich den Eindruck, dass ich gar kein Spanisch kann, und man antwortet mir sowieso auf Englisch. (in Medellin) ja, wegen dem Spanisch bin ich auch ursprünglich hergekommen und habe zwei Wochen Sprachkurs in Cartagena gemacht.
@pad Wann warst du in Kolumbien und wo? Ich habe mir sagen lassen, dass Cartagena allein in den letzten zwei Monaten extrem viel touristischer geworden ist, jetzt gibt es sogar Dollarpreise etc.
Bei großen Städten wie Medellin traue ich mir nicht wirklich, hinzureisen, ohne vorher eine Unterkunft gebucht zu haben. Ok, ich kann das mal mit booking.com und Einzelzimmer probieren, darüber habe ich auch schon nachgedacht.
Bei Guatape kann ich es versuchen, einfach anzukommen und zu gucken, was ich da finde. Obwohl mir natürlich schon längst ein Hostel empfohlen wurde, von verschiedenen Leuten das gleiche.
Mich würde interessieren, was den anderen an Kolumbien nicht so gefallen hat. Ich bin im Moment auch sehr negativ beeindruckt vom fenomeno del niño. Die Natur ist halt super trocken, gerade im Norden, da haben viele Bäume gar keine Blätter mehr, zwischen Barranquilla und Cartagena gibt es komplett ausgetrocknete Wälder.... Und so ein richtig schönes grün habe ich hier bisher noch nicht gesehen, vielleicht in Salento... Eigentlich will ich da gar nicht richtig hin, nachdem da ja scheinbar eh alle hinfahren. Vielleicht ist auch mein Problem, dass ich mich lieber an der Küste aufhalte als im Inland, und Kolumbien scheint eher im Inland was zu bieten zu haben als an der Küste (die fand ich nicht so toll, und andere sahen das auch so). Insofern ist es eigentlich das falsche Land für mich. Aber ich will ihm noch eine Chance geben mit dem Süden und kleine Orten.
Mein anderes Problem ist das Essen. Ich bin halt Vegetarier (zudem einer, der gerne isst) und bin hier relativ angewiesen darauf, eine Küche zu haben, wenn ich nicht jeden Tag Reis mit Bohnen oder Reis mit Patacones essen will. Gerade deswegen dachte ich, würde es mir in Medellin mit all den Restaurants gut gefallen. Hier in Poblado sind die aber relativ eindeutig fast nur für die Touristen da. Immerhin habe ich einen leckeren Mexikaner-Imbiss gefunden. Beim Bezahlen wurde ich dezent darauf hingewiesen, dass im Preis kein Trinkgeld enthalten ist. Beim Umsteigen vom Flughafenbus in ein Taxi wollte auch jemand Trinkgeld von mir. Ich gebe dann immer aus Schuldgefühlen. In Asien, wo kein Trinkgeld erwartet wird, fand ich es irgendwie angenehmer.
Hier in Medellin gibt es auf jeden Fall niemanden mehr, der noch traditionelle Kleidung trägt. Das ist in Deutschland zwar auch so, aber ich finde es trotzdem befremdlich, dass hier alle Leute billige Westliche Kleidung aus China tragen - oder auch die teure Kleidung aus den teuren Shoppingmalls, aber gleicher Stil. Auf jeden Fall muss es eine lange Hose sein und möglichst schick, kürzere Hosen sind ganz schlechter Stil. Im Norden war es irgendwie angenehm, noch Indigene in ihrer traditionellen Kleidung zu sehen. Aber ich bin sowieso kein Fan von Städten...
Hostels gibt es hier auf jeden Fall wie Sand am Meer. Vor ein paar Jahren war das sicher noch nicht so.
Tut mit leid, dass ich mich über Backpacker aufrege, das war wirklich nicht arrogant gemeint, eigentlich rege ich mich mehr darüber auf, dass mein Hostel komplett überfüllt ist (kleiner common room aber 50 Leute im Haus; winziger Kühlschrank und Wifi geht nicht, ich nutze das vom Nachbarhostel, und mir wurde dieses Hostel als Nicht-Party-Hostel empfohlen) und ich keine Luft zum Atmen habe, und über dir Auswirkungen des Tourismus auf das Stadtbild. Hier gibt es zum Beispiel eine riesige Touri-Bar neben der anderen. Jetzt versteh ich auch, warum immer alle sagen, sie wären in Medellin nur feiern gewesen und mussten weiterreisen, um mit dem Feiern aufzuhören. Für mich ist das aber keine attraktive Freizeitbeschäftigung, mit hundert anderen Touris feiern zu gehen.
Zum Thema Abzocke: auf Isla Grande habe ich 50.000 pesos für ein Hostelbett bezahlt in einem Hostel, wo nichts funktioniert hat... Es gab eine Küche, in der man mangels Gas nicht kochen konnte (ansonsten fehlte es auch an allem anderen), aircon kaputt, alles verfallen und kaputt, unfreundlich behandelt worden etc... Da fing meine Depression mit Kolumbien an. Bettelnde Kinder etc.
Außerdem mag ich selbst gar kein Touri mehr sein. So geht es mir seit meiner Ankunft in Kolumbien. In der Dom Rep und sogar und Puerto Rico habe ich mich noch nicht so gefühlt. (Vielleicht ein bisschen in Puerto Rico).
Ich habe den Eindruck, dass ich eigentlich auf der Flucht bin und nicht am Reisen. Ich weiß nur nicht, wohin fliehen... Estmal nach Guatape...
Couchsurfing... Ja, ich vermisse das und würde es gerne machen, aber im Moment fühle ich mich wohl zu schüchtern dazu, und weiß auch nicht, was ich den Leuten sagen soll, dass mir ihr Land bisher nicht so gut gefallen hat? In die Situation will ich gar nicht kommen. Ich war vor zwei Tagen bei einem Meetup, da war ich auch schon in der Situation, dass ich aus Höflichkeit nur die halbe Wahrheit erzählt habe. Zwickmühle.
Sorry, dass ich jetzt noch mehr gejammert habe. Ich habe aktuell auch niemandem zum Reden...
Die Kreditkarten sind getrennt voneinander verloren gegangen: die erste durch Skimming (Kopiert und in Taiwan probiert worden), die zweite durch Diebstahl im Bus durch Durchschneiden des Trägers meines versteckten Geldtäschchens. Erst bemerkt, nachdem ich ausgestiegen bin und der Bus gerade weiterfuhr. Beides innerhalb einer Woche passiert. Das hat mich sicherlich zusätzlich negativ gestimmt.
In der Tat habe ich noch eine Maestro-Karte, und nach einigen sorgenvollen Tagen in Cabo de la Vela bin ich zurück nach Palomino und konnte im Nachbardorf herausfinden, dass die Maestro-Karte in Kolumbien funktioniert. Das ist mein einziges Glück in diesem Fall.
Ich reise übrigens zum ersten Mal ohne Lonely-Planet, sondern nur auf Empfehlung. Vielleicht sollte ich lieber an Orte fahren, die NICHT oder selten empfohlen wurden. Eigentlich wollte ich gar nicht mehr backpacken, das wollte ich nur so lange machen, bis ich einen Ort finde, an dem ich bleiben will. Leider habe ich diesen Ort noch nicht gefunden, und nun habr ich gar keine Lust mehr, weiter zu reisen, habe gerade zu heimweh und würde mich vielleich an den kalten Temperaturen gar nicht so sehr stören? Die Hauptsache wieder was stabiles....