Thema: Änderung der US-Einreisevorschriften, bei vorherigen Reisen in den Iran.  (Gelesen 19927 mal)

karoshi

Mich wundert in diesem Zusammenhang, dass es keine Initiative seitens eines anderen Landes der Amerikas gibt, einen Umsteigeflughafen als Konkurrenz zu den US-Hubs aufzubauen, über den man dann in Richtung Lateinamerika bzw. Karibik

Die gibt es doch längst: Vancouver und Toronto. Allerdings haben diese Airports bei weitem nicht so viele internationale Verbindungen wie z.B. LA, NY, Miami oder Atlanta. Und die Flüge sind wegen geringerer Konkurrenz teurer. (Wenn man allerdings die 160 US$ Visumgebühr und den Ärger draufrechnet, sind die US-Verbindungen auch nicht mehr so günstig.) Von der Distanz her wäre es bei Verbindungen nach Europa oder Asien aber kein sooo großer Unterschied.
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GschamsterDiener

Kanada ist für mich halt schon ziemlich weit weg von Lateinamerika. Da ist eben Florida oder Mexiko als Hub ein besserer Standort.
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karoshi

Das kann täuschen. Die kürzeste Route von Lima nach Peking führt z.B. ungefähr über Calgary. Da wäre sowohl MEX als auch LAX ein Umweg.

Aber wir werden off topic.
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waveland

Die kanadischen Airports sind übrigens mehr oder weniger deutlich teurer als die US-amerikanischen, wenn man sich z.B. was zu Essen kaufen will. Ausserdem führt Kanada ab 15.3. auch ein ESTA-ähnliches Verfahren ein, was man auch als Transit-Passagier braucht:
http://www.cic.gc.ca/english/visit/eta.asp

Ok, vermutlich ohne die Visums-Pflicht wegen eines Iran-Besuchs, da kann ich natürlich verstehen, dass man sauer ist, wenn deutliche Mehrkosten und -aufwand entsteht, obwohl man nur in den USA umsteigen wollte.

Einen größeren "lateinamerikanischen Hub" wird es wohl so schnell nicht geben, da halt Business Traveller für das meiste Flugaufkommen sorgen und die im Zweifelsfall lieber in Atlanta oder Miami als Mexico City oder Caracas umsteigen, auch wenn es nicht ganz der direkte Weg ist. Es gibt ja schon Möglichkeiten direkt von Europa nach Südamerika zu fliegen, aber die sind meist teurer, was sich wegen weniger Verbindungen und Konkurrenz wohl so schnell auch nicht ändern wird.
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White Fox

Die kanadischen Airports sind übrigens mehr oder weniger deutlich teurer als die US-amerikanischen, wenn man sich z.B. was zu Essen kaufen will. Ausserdem führt Kanada ab 15.3. auch ein ESTA-ähnliches Verfahren ein, was man auch als Transit-Passagier braucht:
http://www.cic.gc.ca/english/visit/eta.asp

Na toll, jetzt fangen die Kanadier auch noch mit diesem Murks an. Och nö. *facepalm*
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Stecki

Das weiss man aber schon lange. Wurde nur immer hinausgrzögert. Braucht man es denn wirklich auch im Transit?
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GschamsterDiener

Braucht man es denn wirklich auch im Transit?

Leider ja. Steht jedenfalls auf der ETA-Seite.
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GschamsterDiener

Ich bin jetzt durch Zufall über diesen Artikel gestolpert von einem Wiener mit iranischer Doppelstaatsbürgerschaft.

http://www.vice.com/alps/read/wie-ich-mein-esta-verlor-und-obama-nichts-dagegen-unternahm938

Artikel ist auf Vice veröffentlicht und ist dementsprechend schwach.

Was hier für mich dennoch interessant ist: Der Autor hatte ein gültiges ESTA und hat am 22. Jänner eine E-Mail von Homeland erhalten, die sein ESTA für ungültig erklärt hat.

Es stellt sich damit die Frage für Iranreisende mit ESTA: Soll ich einreisen, wenn mein ESTA (noch?) nicht widerrufen wurde?
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Vombatus

Interessant wird es erst, wenn dir die ESTA entzogen wird, dir es aber nicht mitgeteilt wird oder erst bei der Einreise?
Krasse Situation, ich weiß nicht, ob ich mich das trauen würde. Man bekommt ja auch keine verbindliche Antwort.

Ich meine wenn man im Transit ist, darf man dann das Land verlassen mit dem Flieger der ins Zielland führt oder muss man zurück woher man gekommen ist? Wenn man schon nicht einreisen darf.

***
Habe den Vice-Artikel gelesen, krass fand ich auch sein Bericht als er "befragt" und wieder nach hause geschickt wurde.
http://www.vice.com/alps/read/america-knows-everything
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GschamsterDiener

Wie gesagt: ich habe mich nicht getraut ;)

Der andere Artikel ist ein anderer Fall. Da verstösst der Autor, auch wenn er es nicht so sieht, klar gegen die Visa-Regeln. Es gab  vor ein paar Monaten auch den Fall einer Deutschen (?), die ihre Familie besuchen wollte und wegen ihrer Facebook-Kommunikation wieder zurück geschickt wurde, weil sie darüber geschrieben hat, dass sie auf die Kinder der Nachbarin aufpassen könnte (=Au-Pair; dafür braucht es ein anderes Visum).

Ich erinnere mich auch an einen Fall von vor Jahren, der in einem Alternativ-Magazin eines Freundes publiziert wurde. Da ging es darum, wie man wegen schwarzem Humor verhaftet und ausgewiesen wird. Das ging so: Ein junger Österreicher ist neben einer US-Mutter + Kind gesessen. Soweit ich mich erinnern kann, hatte die Mama zu plappern begonnen, von wegen: sie hat Flugangst. Der Österreicher: Keine Sorge, ich habe gestern ein Kind geopfert. Wir kommen schon an. Nach der Ankunft wurde er verhaftet, verhört, ausgewiesen und mit einem Immigrationsverbot belegt.
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jukian (ejurgal)

Wow. Ich bin eben auf diesen Thread gestossen und würde gern hören, ob es hier neue Erkenntnisse gibt. Hat jemand praktische Erfahrungen gemacht.
Wir planen gerade unsere zweite Weltreise und wollen eigentlich sowohl in den Iran, als auch in die USA.
Jetzt bin ich ganz verwirrt... Sollen wir ein Land fallen lassen? Aus Prinzip wäre das dann wohl eher die USA. Allein schon, weil die sich so anstellen. Andererseits spricht aus praktischen Gründen (zukünftige Reisen, Mehrkosten, Flüge nach Südamerika, usw...) mehr dafür, den Iran nicht zu bereisen. Aber eigentlich möchte ich mir das nicht entgehen lassen.

Bei meiner letzten US-Reise war ich ziemlich begeistert davon, wie einfach das ESTA-Verfahren funktioniert hat... aber das empört mich nun ziemlich. Mhhh. Hat jemand aktuellere Infos? Hat sich hinsichtlich dieses Themas etwas getan?
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GschamsterDiener

Meines Wissens hat sich hier nichts geändert, allerdings könntest du wohl in der Zwischenzeit verbindlichere Auskünfte von den jeweiligen Beteiligten erhalten als es bei mir im Februar der Fall war.

Nach einem Iran-Besuch sind die USA jedenfalls bereisbar, allerdings nur mit Visum, was einiges an Geld, Zeit und Nerven kosten wird.
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jukian (ejurgal)

Ok. Vielen Dank schon mal für die Infos.
Dann sollten wir die USA vielleicht einfach als Reiseziel streichen und uns nach anderen Flügen umschauen...  Ärgerlich, aber unser Geld können wir auch woanders lassen.
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GschamsterDiener

Oder ihr zieht die USA (und Lateinamerika) vor und besucht den Iran erst danach. Ich würde mich an deiner Stelle mal bei einem Konsulat erkundigen, vielleicht wurde ja diese Regelung in der Zwischenzeit etwas aufgeweicht oder es gibt ein vereinfachtes Verfahren, etc.
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jukian (ejurgal)

Das sind natürlich beides gute Ideen. Zuerst die USA wird aufgrund der Jahreszeiten und der Reiseroute etwas schwierig, aber ich werde das auf jeden Fall nochmal wieder durchrechnen.

Es ist noch etwas hin und evtl. hat sich da ja bis Ende 2018 noch mehr getan...
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