Thema: Änderung der US-Einreisevorschriften, bei vorherigen Reisen in den Iran.  (Gelesen 19926 mal)

french_fry

Ich kanns immer noch nicht fassen. Mich trifft das auch voll in meinen Reiseplanungen.

Dir erstmal ein riesen Dankeschön für deinen Bericht Teo.

Hab eine gute Reise!

LG
Lisa
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thrones_of_blood

Schätze, dass alle die seit 2011 im Iran waren jetzt ein großen Bogen um die USA machen werden. Ist halt saublöd, dass viele Flüge über die USA gehen. Aber lieber 200€ mehr für einen anderen Flug, als den Scheiß mit dem Visum+Geld+Interview durch zu ziehen.
Ich war (noch) nicht im Iran, mache aber trotzdem einen Bogen um die USA - Man muss sich ja nicht alles gefallen lassen!

Vielen Dank für deinen Bericht, Teo! Klasse, dass sich wenigstens BA kooperativ gezeigt haben!
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karoshi

Besonders blöd ist das für alle, die noch eine Pazifiküberquerung vor sich haben und nicht wie GschamsterDiener "nur" über den Atlantik wollen. Denn jetzt bleiben als Alternativen zum Visum nur der Weg über Kanada oder der extrem weite und teure Umweg über Südamerika und Australien/NZ.
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Reisekerl

Für alle die das vorher nicht gewusst haben konnten ist das natürlich bitter.

Aber was wenn man jetzt noch mal in eins der Länder will? Falls man zwei Pässe hat, dann könnte man ja jeweils einen dafür benutzen (so wie man das auch bei anderen Ländern macht). Was haltet ihr davon?
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GschamsterDiener

Für alle die das vorher nicht gewusst haben konnten ist das natürlich bitter.

Aber was wenn man jetzt noch mal in eins der Länder will? Falls man zwei Pässe hat, dann könnte man ja jeweils einen dafür benutzen (so wie man das auch bei anderen Ländern macht). Was haltet ihr davon?

Grundsätzlich kannst du es probieren mit zwei Pässen. Aber es ändert nichts am Status, dass du die Einreiseregeln der USA brichst. Und dann musst du hoffen, dass sie davon nichts erfahren. Bei vielen Ländern wäre mir das absolut egal, weil ich mich da mit Charme und Dummstellen bei der Einreise durchwurschteln kann. Aber bei den USA würde ich es niemals probieren, weil ich nicht weiß, was sie so alles wissen und weil die Mischung aus viel Macht und wenig Hirn und null Toleranz leider nicht gerade zielführend ist. Wie gesagt: Mein Iranvisum war nicht in meinem Pass drin, sie hätten es nicht sehen können.

Ansonsten denke ich, dass in einem Monat die neuen Regeln implementiert sein werden. Dann gibt es vielleicht auch Erleichterungen beim Beantragen des Visums. Das sollte ja im Heimatland viel einfacher sein als in einem Drittland wie Mexiko mit Millionen potenzieller Einwanderer und dementsprechend rigorosen Prozessen.

Der günstige Einreisekanal nach Südamerika ist damit für Iranreisende ein wenig versiegt. Von NZ und AUS bleibt wohl nur mehr Santiago, wenn ich richtig informiert bin.
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Reisekerl

@GschamsterDiener:
Ja stimmt schon. Bei allen anderen Ländern eher, aber bei denen wäre mir auch nicht wohl dabei.
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french_fry

Besonders blöd ist das für alle, die noch eine Pazifiküberquerung vor sich haben und nicht wie GschamsterDiener "nur" über den Atlantik wollen. Denn jetzt bleiben als Alternativen zum Visum nur der Weg über Kanada oder der extrem weite und teure Umweg über Südamerika und Australien/NZ.

Ja, genau das ist der schmerzhafte Punkt. Die USA als Reiseziel links liegen lassen ist verkraftbar. Aber die Pazifikquerung zu machen, ohne LA als Hub nutzen zu können... Daumen runter. Und diese Botschaft 5 Wochen vor Abflug :o
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Litti

Unglaublich! Waren im Mai im Iran - und sind danach lustigerweise (nach kurzem Heimataufenthalt) direkt in die USA weiter gereist. Bei der Einreise hat es damals natürlich niemanden interessiert, der Einreise-Stempel ist direkt neben das Iran-Visum gekommen.

Für uns ist das besonders blöd, meine Freundin hat Familie in den USA, d.h. sie fliegt immer wieder mal rüber. Wir werden wohl über einen zweiten Pass nachdenken müssen...
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pantitlan

Als ich vor genau einem Jahr nach Mexiko geflogen bin, haben mich Freunde und Bekannte für dumm angeschaut, weil ich 100 Euro mehr bezahlt habe, um nicht über die USA fliegen zu müssen. Ich hatte einfach kein Vertrauen in die Rechtssicherheit des Landes. Tja, nun weiss ich nicht, ob ich mich freuen soll, dass ich recht hatte...
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GschamsterDiener

Unglaublich! Waren im Mai im Iran - und sind danach lustigerweise (nach kurzem Heimataufenthalt) direkt in die USA weiter gereist. Bei der Einreise hat es damals natürlich niemanden interessiert, der Einreise-Stempel ist direkt neben das Iran-Visum gekommen.

Für uns ist das besonders blöd, meine Freundin hat Familie in den USA, d.h. sie fliegt immer wieder mal rüber. Wir werden wohl über einen zweiten Pass nachdenken müssen...

Ich weiß nicht, ob das mit dem zweiten Pass hilfreich ist. Es ist ja nicht so, wie mit dem Israelstempel in den Emiraten (aus den Augen, aus dem Sinn). Die Frage, die man sich halt ernsthaft stellen muss, ist: Über was für Daten verfügen die USA? Es kann also gut gehen, wenn die USA nicht wissen, dass du im Iran warst. Es kann aber auch komplett in die Hose gehen inkl. Gummihandschuh und Abschiebung und weiterer Konsequenzen.
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Vombatus

Gehört nicht zum Thema, aber falls es jemand interessiert wie und welche Daten noch alle übermittel werden, sind die beiden Artikel ganz interessant:
http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2014-10/fluggast-daten-usa
http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2015-07/fluggastdaten-eu-parlament-libe-ausschuss

Weiß allerdings nicht, wie die Datenspeicherung/Weitergabe bei zwei Pässen ist? Zwei unterschiedliche Kreditkarten und unterschiedlichen Rechnungsadressen sollte man dann auch angeben. Wenn der Name, die KK und Adresse gleich sind, der Pass aber nicht, könnte das irgendeinem Computerprogramm auffallen. Die biometrischen Daten werden in beiden Pässen auch die Selben sein.

Daten die zum Beispiel (neben den persönlichen Daten) weitergegeben werden:
• Flugzeiten und -dauer,
• der benutzte Flugzeugtyp,
• Buchungsklasse,
• Zahlungsart,
• die Rechnungsanschrift,
• Vielflieger-Status,
• Name der Buchungsagentur,
• welche Strecken er bereits abgeflogen ist und welche er noch vor sich hat,
• Sitzplatznummer,
• Nummern der Gepäckanhänger,
• nicht angetretene Flüge (no show),
• ob Fluggäste mit Flugschein, aber ohne eine Reservierung (go show) an Bord sind,
• welches Essen bestellt wurde (koscher, vegetarisch etc.),
Dazu kommen Information über den Auftraggeber (received from),
alle Änderungen des PNR mit Datum, Uhrzeit und Aktion (PNR-History)
u.s.w. (…)
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White Fox

Danke für die Infos, Vombatus. Das ist ja wirklich der Gipfel was die da alles über einen abspeichern. Find ich echt heftig. Ich sag's ja, die spinnen.
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GschamsterDiener

Mich wundert in diesem Zusammenhang, dass es keine Initiative seitens eines anderen Landes der Amerikas gibt, einen Umsteigeflughafen als Konkurrenz zu den US-Hubs aufzubauen, über den man dann in Richtung Lateinamerika bzw. Karibik weiterfliegen könnte: Cancun, Panama City, irgendein Flughafen im Norden Brasiliens oder vielleicht sogar Havana würden sich hier anbieten.

Argumentieren könnte man mit günstigeren Kosten und dem Ausbleiben der US-Schikanen bei der Immigration. Das wäre sehr vielen Reisenden sicher viel wert.
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Vombatus

Naja, insgesamt sind es wohl doch relativ wenige Reisende, die den Iran (Irak, Syrien, Sudan) besucht haben und jetzt noch in die USA reisen möchten. Viele Nationen brauchen ohnehin ein Visum für die USA. Für die meisten Reisenden wird es also keinen Grund geben, die USA zu umfliegen.

Zudem gibt es auch Ausnahmen, z.B. für internationale oder regionale Hilfsorganisationen, für Journalisten, die aus diesen Ländern berichtet haben, Geschäftsleute, die aus Wirtschaftsinteressen in den Ländern waren, können nachträglich wieder von den Visaeinschränkungen befreit werden. Ausnahmen soll es auch für Diplomaten und Militärangehörige geben, die im Dienste in den fraglichen Staaten unterwegs waren.

Interessant könnte es werden, wenn jetzt wieder mehr Leute in den Iran reisen und es sich herumspricht, welche Hürden man dann bei den USA hat. Es werden insgesamt (im Zweifel) sicher mehr Reisende auf einen Iran-Aufenthalt verzichten, als auf einen USA-Aufenthalt. Oder?

In 2013 gab es 4.8 Mio Ankünfte (Tourismus) im Iran (USA: 74 Mio). Da sind es vielleicht nur einige zehntausend die jetzt ein Visum benötigen. Zu wenige, um Fluglinien kurzfristig dazu zu kriegen, neue Strecken auf zu machen. 

Abgesehen davon, wäre ich auch froh, nicht über die USA reisen zu müssen.

PS: Die oben genanten Informationen werden nicht nur den USA mitgeteilt, selbes Abkommen besteht wohl auch zwischen der EU, Australien und Kanada.
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GschamsterDiener

Es geht mir nicht um die Iran-Reisenden, denn das wird eine überschaubare Menge sein.

Aber es brauchen ja sehr viele (Asiaten, Südamerikaner, Afrikaner, Osteuropäer) ein USA-Visum, das teuer und aufwendig ist. Wenn die dann die USA als Reisehub nutzen wollen, müssen sie ja aufgrund der besonders speziellen Regeln der US-Homeland Security einreisen => Visum, USD 160, Interview, letztklassige Behandlung. In allen anderen Ländern bleiben sie im Transitbereich und fliegen dann halt ohne Belästigung des Transitlandes weiter. Ich glaube, dass das gar nicht so wenige sind. Dann kommen noch die hinzu, die die unfreundliche Behandlung und die überteuerten Preise der US-Flughäfen (ich kann hier nur von den großen Hubs Miami und JFK sprechen, die nicht einmal freies WIFI zur Verfügung stellen) satt haben. Die würden sich nach einem lateinamerikanischen Kuala Lumpur (ich mag den Flughafen wirklich sehr) oder Changi alle Finger abschlecken.

Potenzial wäre also vorhanden, wenn man einen Wirtschaftskrieg riskieren möchte (Panama und Kuba haben zumindest schon Erfahrungen mit US-Invasionen gesammelt).
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