Hallo didifee,
wenn ihr so viele Tage in Palomino seid, würde ich auf jeden Fall auch eine (Halb-)Tagestour nach Camarones machen, um Flamingos in der Lagune dort zu sehen. Eine gebuchte Tour von Palomino kostet 135.000 Pesos. Wer darauf nicht steht, kann es ganz einfach selbst machen:
Dazu einfach in Palomino in den Bus nach Riohacha steigen (9000 Peso) und kurz vor der Stadt an der Kreuzung nach Camarones aussteigen (ca 1,15h von Palomino). Da sollten in der Hitze ein paar Mototaxis warten bzw. es dauert nicht lange bis eins vorbei kommt. Für 2000 Peso pro Person fährt es dich durch den kleinen Ort zur Lagune (4km). Dort wirst du schon von den Bootsguides erwartet, die wenn möglich 5,6 Leute in eines ihrer Lanchas organisieren. Die Tour dauert 2-3 Stunden und kostet 20.000 Pesos pro Person.
Auf dem Hinweg habt ihr Rückenwind, der Guide spannt ein einfaches Segel und ihr schippert über die Lagune, wo es ganz viele verschiedene Vogelarten gibt und dann siehst du bald am Horizont den rosa Streifen, der sich beim Näherkommen als 400-500 Flamingos entpuppt. Wunder-, wunderschön.
Falls auf dem Rückweg der Wind zu stark ist, schiebt der Guide das Boot bis zurück zur Anlegestelle. Sonnencreme, ggf. Kopfbedeckung und Wasser mitnehmen!
An der Anlegestelle gibt es auf der anderen Seite einen wilden Strand und einige einfache Fisch-Restaurants, wo man noch etwas Zeit verbringen kann, bevor man sich ein Mototaxi rufen lässt, dass dich zurück zur Kreuzung bringt. Busse zwischen Palomino/Riohacha fahren gefühlt alle 15 Minuten.
Wenn ihr dann nach euren sechs Tagen in Palomino etwas mehr Abenteuer wollt, könnt ihr nach Cabo de la Vela und Punta Gallinas fahren. Die Orte liegen auf der wüstigen, dünn besiedelten Halbinsel La Guijara und werden vornehmlich von den Wayyu bewohnt. Es gibt billiges Bier und Benzin aus Venezuela an jedem Kaktus. Die Kinder der Wayyu haben "Roadblocks" (ein Seil über die Straße gespannt) um Geld oder Süßigkeiten von Touristenautos zu erbetteln. Wenn ihr in den vollbeladenen lokalen Supply-Trucks von Uribia kommt, lassen sie das Seil direkt runter und euch durch ohne, dass euer Fahrer auch nur langsamer werden muss.
Der Standard vor Ort ist ganz einfach (wenn überhaupt Salzwasser-Bottich zum Duschen) und die Anreise lang und mühselig von Palomino nach Riohacha (ca. 10.000 Pesos) bzw. der Kreuzung "4 Vias" nach Uribia (18.000 Pesos), dort in einen Truck nach Cabo umsteigen; der Truck fährt los sobald genug Personen da sind, 15.000 Pesos).
In Cabo machen aber auch ganz viele Kolumbianer Urlaub (zur Zeit). Wir waren die einzigen Europäer, die wir gesehen haben. Viele Locals haben uns gefragt wo wir herkommen und sich gefreut, dass wir da sind. In Cabo hats auch einen schönen, trockenen Strand in einer langen Bucht. Man kann dort Kitesurfen (lernen) und man schläft auch ganz einfach in einer Hängematte (10.000 Pesos).
Wer dann noch weiter will an den "nördlichsten" Punkt Südamerikas muss nach Punta Gallinas fahren. Dazu "bucht" man sich bei seinem Hängematten-Vermieter einen Transport (150.000 Pesos hin und Rück nach Cabo; egal ob man die Tour an einem Tag machen möchte oder über Nacht in Punta Gallinas bleibt).
Am nächsten Morgen gegen 5/6 Uhr gehts los in einem Jeep für 2h offroad durch die Wüste und Kaktuswälder. Sehr eindrücklich. Auch der ganze Dreck und der Plastikmüll, der sich in den Sträuchern verfängt.
Der Fahrer fährt euch bis zu einem kleinen Anlegestrand von wo aus man mit einem Boot 15 Minuten auf den nördlichesten Zipfel der Halbinsel gefahren wird.
Es gibt dort mehrere Wayyu-Familienclans, die einfache Camps für Gäste (Hängematten-Hütten und ein Restaurant) errichtet haben. Je nachdem welchen Autofahrer man von Cabo hat, fährt steuert der halt seine Familie an. Das braucht man am besten gar nicht zu hinterfragen. ;-) Mit der Buchung in Cabo wird man an die imaginäre Hand genommen und muss sich keine Gedanken machen, ob man noch eine Hängematte und was zu Essenbekommt. Die Wayyu-Frauen haben das alles gut im Griff. In dem Camp kann man erst mal frühstücken und irgendwann an dem Tag gibt es dann noch eine inkludierte Tour mit einem Jeep zum "Leuchtturm", einem wunderschönen Aussichtsbunkt auf die zerinselte Bucht und zu den Taroa-Dünen. Eine 40m hohe Düne, die direkt ins hellblaue Meer übergeht. Sehr besonders, fand ich das. Also für die Tour unbedingt Badesachen mitnehmen und die Düne ins Wasser runter rennen. Sehr geil.
Nach der Tour haben wir den Nachmittag im Camp verbracht und dort eine Nacht in einer Wayyuu-Hängematte geschlafen. Ich fand es trotzdem recht kalt (ich friere schnell) und war froh, dass ich Socken, Tuch und Pulli dabei hatte.
Am nächsten Tag sind wir nach dem Frühstück durch die Wayyu dann irgendwann zurück via Boot und Transport nach Cabo zurück organisiert worden. Übernachtung (20.000 pro Wayyu-Hängematte) und Essen in Punta Gallines kommen oben drauf. Wir sind dann mittags in Cabo angekommen und direkt weiter zurück nach Uribia, Riohacha, Palomino.
Ob diese anstrengende Tour lohnend ist, muss jeder selbst entscheiden. Ich für mich fand, ja, bin aber auch froh gewesen, da wieder weg zu sein. Ein paar Eindrücke gibts auf unserer Traumweh-Facebook-Seite:
https://www.facebook.com/Traumweh-319743905053/timeline?ref=page_internalLG, Susu