Hallo zusammen,
grundsätzlich gilt in Afrika, dass man nach Anbruch der Dunkelheit nicht mehr außerhalb der Unterkunft unterwegs sein sollte, ganz egal ob im Auto oder zu Fuß. Ausnahmen davon würde ich nur sehr weniger machen (bspw. Marrakesch). Leider gibt es auch immer wieder Gegenden, in denen man nicht unbedingt alleine unterwegs sein sollte, d.h. am Strand eher in der Nähe von anderen Leuten liegen oder in den Bergen nicht ohne Guide wandern.
Hier meine Einschätzung zu einigen afrikanischen Ländern, die wir bereist haben:
- Marokko: kam mir recht sicher vor. Wir sind in Casablanca auch durch die ärmere Medina spaziert ohne dass wir uns unwohl gefühlt haben. Obwohl ich das wahrscheinlich kein zweites Mal machen würde.
- Tansania: Hier ging das Sicherheitsgefühl von Ort zu Ort recht weit auseinander. Dar Es Salaam war für uns ein Ort, an dem wir uns überhaupt nicht wohl gefühlt haben. Hier ist die Kriminalitätsrate extrem hoch und auch vor Gewaltverbrechen schrecken einige wohl nicht zurück. Die Usambara-Berge im Norden kamen uns dagegen sehr sicher vor (rein subjektives Empfinden). Auf Sansibar, wohl der touristischste Ort unserer Langzeitreise, wurden wir am Strand von zwei bewaffneten Männer überfallen und ausgeraubt, obwohl wir uns da eigentlich recht sicher gefühlt haben. Von anderen Reisenden haben wir auch von einem Überfall in Arusha gehört (das Safariunternehmen war wohl gar keins und hat die Insassen dann beinahe komplett ausgenommen). Ohne einheimischen Guide würde ich beispielsweise in Tansania nicht wandern gehen.
- Malawi: Hier haben wir uns sehr sicher gefühlt und wir konnten auch ohne Guide wandern oder mal von Ort zu Ort spazieren. Aber auch hier gibt es wohl immer wieder kleinere Überfälle (eher Diebstähle aufgrund der Armut).
- Sambia: Hier haben wir uns ebenso sicher gefühlt und auch Märkte in Lusaka besucht, wo wir in anderen afrikanischen Städten nie auf die Idee gekommen wären, überhaupt hinzugehen.
- Namibia: Hat leider ähnliche gesellschaftliche Probleme wie Südafrika, allerdings bekommt man davon als Tourist nicht so viel mit. "keine/wenige Kriminalitätsprobleme" wie dirtsA schreibt, würde ich nicht sagen, es gibt auch hier Lodges, auf denen immer wieder Autos aufgebrochen werden etc.. Aber grundsätzlich ist Namibia schon recht sicher und man kann hier auch tatsächlich viel auf eigene Faust unternehmen (bspw. in den Dünen wandern)
- Südafrika: Auch hier würde ich sagen, dass man als Tourist relativ wenig von den gesellschaftlichen Problemen mitbekommt (indem man die offensichtlichen Missstände ausblendet). Unwohl habe ich mich in Südafrika nie gefühlt, aber auch hier gilt, dass man beispielsweise nicht nachts/im Dunkeln mit dem Auto unterwegs sein sollte.
Wir haben in allen genannten Ländern größtenteils gezeltet (bis auf Südafrika, hier nur 4 Nächte im Zelt), zwar jeweils auf ordentlichen und bewachten/eingezäunten Campingplätzen, aber wir haben uns dabei kein einziges Mal unsicher gefühlt.