Vielen Dank für die ausführliche Antwort! Denke jetzt kann man sich ein besseres Bild von eurem Vorhaben machen. Ihr habt genug Motivation und wisst was ihr wollt, dennoch habt ihr genug Flexibilität, falls notwendig.
Das Budget halte ich für sehr knapp, vor allem wenn ihr eher was erleben wollt. Sicher liest man immer wieder von Reisenden, die mit sehr wenig Geld auskommen, nur kann man den eigenen Reisestil nicht gleichsetzen mit dem eines anderen.
Euer großes Plus ist die Zeit. Je langsamer und flexibler man unterwegs ist, desto mehr Geld kann man sparen. Bei zu hohen Lebensstandard und vielen Unternehmungen schwindet der Vorteil allerdings wieder.
Darum solltet ihr eure Erwartungen nicht zu hoch schrauben. Auch nicht was die spirituellen Ziele angeht. Im Forum wurde ja schon viel geschrieben über Hoffungen, Erwartungen und das was dabei herausgekommen ist. Viele erwarten zu viel von der Reise, sehen sie manchmal sogar als "Therapie" oder denken, dass man danach den (seinen) Sinn des Lebens kennt (überspitzt gesagt). Eine Langzeitreise verändert die Wahrnehmung und die Einstellung gewaltig. Keine Frage, und je länger ihr unterwegs seid, desto mehr beeindruckten diese Erfahrungen. Dennoch glaube ich, dass viele Vorstellungen (so war es bei mir auch) zu überbewertet sind. Nach 15 Monaten wusste ich nicht MEHR oder NEUES als davor, nur war es einem viel klarer, bewusst, greifbar. Eben nicht unter den Drücken und Vorstellungen des Alltags zuhause überstrahlt. Viele Worte, meine eigentlich nur ... nicht zu viel erwarten, einfach neugierig sein, es kommt, wie es kommt. Aber auch diese Erfahrung sieht bei jedem anders aus. Egal ob nach 8 oder 28 Monaten.
Zurück zum lieben Geld. Gesamt ca. 60'000 CHF für die Reise. (Dazu kommt noch etwas für den Transport und Wiedereinstiegsgeld) Das sind 30'000 CHF pro Kopf. Geteilt durch mindestens 28 Monate = 1070 CHF (1008€) pro Monat.
Das ist viel Geld. In den meisten Ländern der Welt kann man damit gut (mit einem low- bis middle-budget) durchkommen.
Lange aufenthalte in teuren Ländern, (4 Monate USA, 1 Monat Kanada, 3 Monate Australien) ggf. mit Mietwagen, Touren und normalen middle-Budget Lebensstil treiben die Kosten extrem in die Höhe. Verdoppeln oder verdreifachen das Grundbudget. Selbst Länder wie Brasilien und afrikanische Länder sind mit 1000€ im Monat nur im Low-Budget zu bereisen, wenn ihr was vom Land sehen wollt müsst ihr mehr einrechnen.
Wie Karoshi im Kapitel "Populäre Fehler" schreibt: "Ohne Geld im Paradies zu stehen, macht definitiv keinen Spaß."
Sicher wisst ihr beide, wie und wo ihr das an anderer Stelle einspart, ob und wie viel Notfallreservern ihr habt, falls etwas kaputt geht. Notfalls ändert ihr eure Pläne und die Reise dauert "nur" 1,5 Jahre, auch dann ist es eine unvergessliche, prägende Zeit. So oder so, genießt eure Reise. Viel Spaß.
EDIT: Habe die Krankenversicherung vergessen.
Habt ihr diesbezüglich schon einen Anbieter oder Lösung gefunden? Bzw. habt ihr die Kosten in den 60'000 CHF schon eingerechnet?
Als Beispiel: Die Hansemerkur verlangt monatlich (inkl. USA/Kanada) für einen Zeitraum bis 5 Jahre fette 148,- EUR im Monat. (Ohne USA sind es 60€) Da musste ich schon Schlucken.
Vielleicht macht es Sinn die USA/Kanada extra zu versichern und danach eine neue abzuschließen. Geht halt meist nur von Zuhause und würde eure Route durcheinander bringen.
Solltet ihr eine Auslandskrankenversicherung für 2,5 Jahre finden, die nur (Fantasiepreis) 2 CHF am Tag kostet (wie ohne Nordamerika). Sind das für 2,5 Jahre 1800 CHF. Diese Kosten von den 30'000 CHF p.P. abgezogen ist 28'200 CHF = 1007 CHF ≈ 950€ pro Monat und Kopf. Also 31 € am Tag für Unterkunft, Verpflegung, lokalen Transport, Eintritt, Touren, Sonstiges wie Wäsche, Körperpflege, abendlichen Trink, Reparaturen, Kommunikation, ggf. Visakosten. Und Mittel-, Langstreckentransport in den Ländern.
Beispiel Sao Paulo (Preise sind im Internet zu finden): Bus vom Flughafen in die Stadt = ca. 8€. Von Sao Paulo nach Rio mit dem Bus = ca. 24€ + Lokaler Bus/Taxi. Für die drei Strecken habt dir dann pro Kopf 30–40€ ausgegeben. Ohne Unterkunft, Verpflegung und ggf. Kleinkram (Wasser, U-Bahn, Snak, Eintritt, Aktivität ...)
Aber wie gesagt, alles eine Milchmädchenrechnung. Weiß nicht wie das Gesundheitssystem in der Schweiz funktioniert oder welche Anbieter es sonst gibt.
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Habt ihr euch bei einem Kampfsportlager so etwas vorgestellt?
http://www.bimaris-adventure.com/muay-thai-mixed-martial-arts-camp.phpWüstendurchquerung:
http://puretreks.de/reise/?trekking=5In Kanada durch den Wald:
http://kanadareisen.de/content/survival-abenteuer-den-rockysWie hoch sind denn eure recherchierten Kosten für ähnliche Aktivitäten?