Hey Leute!
Nachdem ich das Thema ja hier in der "Gefühlswelt" poste dürft ihr raten um was es geht. Genau Gefühle und Ängste die mir momentan so durch den Kopf gehen.
Da ist es wieder, dieses Gefühl, dieser kaum zu unterdrückende Gedanke wenn ich wiedermal durch den Hausflur gehe und meine Augen an der Weltkarte kleben bleiben. Die Sehnsucht nach der Ferne, Wanderlust, Fernweh oder wie auch immer es jeder für sich selbst beschreibt. Schon das unscheinbarste Bild auf Instagram oder sogar die Berichterstattungen wie zB über das schlimme Erdbeben kürzlich in Nepal, lassen das Gedankenkarusell in mir nicht mehr still stehen.
Warum sollte ich jetzt nicht wieder abhauen, noch bin ich jung?
Warum sollte ich lieber erstmal bleiben und ein Basis für das restliche Leben schaffen?
Ich habe hier im Forum schon mehrere Beiträge darüber gelesen, wobei sich die meisten eher um den Job, Wohnung, etc. Sorgen machen und sich doch eher mit der recht nahen Zukunft auseinander setzen. Meine Gedanken spielen sich dabei eher in 10, 20, 30 Jahren ab.
Ich bin gelernter Elektroniker und studiere zur Zeit Maschinebau. Mit Baujahr ´91 werde ich in diesem Sommer die 24 Jahre voll machen und meinen Abschluss auch erst mit 27 in der Tasche haben. Um die Arbeit mache ich mir da eigentlich keine Sorgen, in den beiden Berufsfeldern findet man eigentlich immer Arbeit insofern man nicht ganz unbegabt ist.
Die Sache ist, ich wünsche mir für später auf jeden Fall mal das "solide Leben".
Frau und Kinder, ein schöner Job/Karriere, das Eigenheim und am besten noch den Golden Retriever im Garten. Ich habe aber das Gefühl, dass ich dann nach meiner Rückkehr irgendwann einfach zu alt für das Ganze bin und jetzt stark übertrieben gesagt, nur noch die eisernen Jungfrauen vom Markt abgrasen kann. Einfach den passenden Moment verpasst, auch wenn es den angeblich ja nicht gibt. Ich hoffe ihr versteht so einigermaßen was ich meine.
Im gleichem Zuge zähle ich die ganzen Jahre mit, die ich nicht in die Rentenkasse einzahle und mit (mittlerweile) 69 dann da stehe wie so ein Depp und am Rewe um die Ecke die Pfandflaschen sammeln darf.
Man hat halt leider nur das eine Leben und selbst in dem wird man dummerweise immer älter (Frechheit
!).
Sollte ich nicht lieber machen worauf ich Bock habe? Reisen, hier und da arbeiten, alles und jeden kennenlernen, einfach selbst verwirklichen. Aber dafür halt das obige Problem riskieren.
So zusammengefasst könnte man glaube ich sagen, dass ich wenn ich mich für das eine entscheide, Angst habe das andere zu verpassen.
Es sollte vielleicht auch gesagt sein, dass ich länger im Ausland unterwegs war und auch jetzt versuche bei jeder Möglichkeit die der Kalender und Geldbeutel hergeben "auszubüchsen". Sprich für mich wäre das Ganze nicht mit 6 Monaten rumreisen erledigt, sondern Reisen => im Ausland jobben => weiter reisen.
Ich möchte nicht in 20 Jahre auf der Terasse sitzen, die selbst gezeugten Satansbraten hüpfen um einen außen herum und der stinkende Retriever sagt mir mit seinen erschöpften Hundeaugen: "Du Idiot, warum bist du nicht in deinen jungen Jahren um die Welt gezogen und hast das solide Leben einfach nachgeholt? Rente bekommst du sowieso keine mehr!"
Macht ihr euch da Gedanken? Oder sollte man die Zukunft einfach sich selbst überlassen, da sowieso immer alles anders kommt als man denkt? Bzw. ist bis zur Rente denken, dann doch einen Tick zu übertrieben?
Vielleicht geht es ja jemanden wie mir
Liebe Grüße
sangobango