Die angriffslustigen Hunde sind auch für mich ein absolut leidiges Thema. In Deutschland hatte ich auch schon 1-2 Erfahrungen, die mir Hunde nicht unbedingt sympatischer gemacht haben. Auf Reisen kamen dann noch einige negative Erfahrungen dazu. Ich bin einer, der auch gerne mal auf eigene Faust die Umgebung erkundet und genau in solchen Momenten ist es immer wieder passiert... noch dazu in Rudeln :-/
Ein kleiner Auszug:
Thailand: Spätabends in Bangkok-Chinatown in einer dunklen engen Gasse, 10m vor meinem Hostel: Ein Hund fällt mich an, zerkratzt/zerreist mir dabei meine Lieblingshose, Anwohner kommen kurz darauf zu Hilfe und beruhigen den Hund (und mich!)...
Vietnam: Auf Cat Ba Island leihe ich mir einen Motoroller aus, erkunde die Insel, fahre einen Feldweg entlang, der zum Ende hin immer enger wird, eine Sackgasse und 4-5 wild bellende Hunde vor mir... Anhalten, den Motoroller langsam zurückschieben, in einem geschickten Moment im unwegigen Gelände drehen, dabei bloß nicht hinfallen und nix wie weg. Glück gehabt.
Samoa: Auf Savai'i laufe ich mit meinem kompletten Gepäck eine kleine Straße am Strand entlang, da sehe ich schon aus etwa 50m Entfernung einen Hund mit gefletschten Zähnen auf mich zulaufen. Weit und breit kein Mensch, ich bin völlig allein, habe Schiss. Ich bücke mich, nehme meinen einen Flip-Flop in die Hand, halte ihn bedrohlich in die Höhe und 3-4 m bevor der Hund mich erreicht hat, tue ich so als ob ich den Flip-Flop auf den Hund schmeißen würde. Der Hund macht einen Satz zur Seite und rennt an mir vorbei, hält danach Abstand zu mir. Mein Herz war mir längst in die Hose gerutscht, aber der Trick mit der "Bedrohung" des Hundes hatte funktioniert.
Malaysia / Borneo: Der Bus schmeißt mich mit 2 Kumpels nur an der Hauptstraße raus, wir müssen noch 500m eine Landstreaße entlang zu unserem Hostel laufen. Es ist nach Mitternacht, wir laufen auf der einen Straßenseite, Hundegekläffe, ... auf der anderen Straßenseite stehen bestimmt 6-7 Hunde, sonst weit und breit kein Mensch. Wir gehen so weit wie möglich entfernt langsam auf unserer Straßenseite an den Hunden vorbei. Wieder mal Glück gehabt. Mein einer Kumpel hatte in Deutschland jahrelang einen Hund, kennt sich bestens mit Hunden aus, aber auch ihm war die Situation echt sehr ungeheuer.
Costa Rica: In Cahuita suchen meine Freundin und ich einen Shop zur Surfboardausleihe. Wir wissen nicht genau wo sich der Shop befindet, gehen getrennt in zwei kleine Nebenstraßen, die nur durch eine Hecke getrennt sind. Ich hab natürlich den Zonk gezogen, da sich meine Nebenstraße als Sackgasse mit Ende auf einem Privatgrundstück herausstelllt: Ein Hund sieht mich, bellt, zwei weitere große hässliche angriffslustige Hunde kommen dazu. Ich kriege Panik, will langsam rückwärts gehen und mir dabei wieder den Flip-Flop ausziehen (der Trick hatte ja schonmal funktioniert). Dabei rutsche ich allerdings in einer Pfütze aus, falle hin, die Hunde kläffend um mich drum rum... meine Gedanken waren irgendwo zwischen "Bitte nehmt nur den linken Arm" und "Ich hatte ein schönes Leben.". Naja, in der Pfütze liegend habe ich wie am Spieß geschrien, in der Hoffnung, dass mich jemand hört (meine Freundin auf der anderen Seite der Hecke hörte das Schreien übrigens, ordnete das aber eindeutig nicht meiner Stimme zu, da ich wirklich wie in Todesangst gekreischt hatte...). Auf jeden Fall kam auch die Frau vom Grundstück schnell angeeilt und beruhigte die Hunde wieder (man stelle sich vor, die wäre nicht da gewesen...).
Ich muss sagen, dass ich bisher nie wirklich gebissen wurde, aber dennoch haben mir diese Hundeerlebnisse fast immer den Tag versaut, weil es erstmal einige Stunden gedauert hat, den Schock zu verarbeiten. Oft habe ich mich dann nur noch in Begleitung der Einheimischen an dieselben Stellen getraut.
Als beste Strategien vermute ich Folgende:
Wenn es ein Grundstück ist und/oder die Hunde mehrere sind, möglichst unauffälliger ruhiger Rückzug, sodass man das Revier der Hunde wieder verlässt.
Wenn es "freies Gelände" ist (z.B. öffentliche Straße, Strand, ...), kann der Trick mit Bücken, Aufheben (oder so tun) und Bedrohen des Hundes sehr hilfreich sein.
Dummerweise weiß man oft auch nicht, wo man sich gerade befindet und mit Panik trifft man zudem auch noch falsche Entscheidungen...