Thema: Feeling lost in South East Asia  (Gelesen 5311 mal)

farmerjohn1

« Antwort #15 am: 23. Januar 2015, 14:32 »
Auch in Lateinamerika wird Spanisch nicht ueberall gesprochen, das nur nebenbei - und Asien zwingt den Reisenden vermutlich staerker, sich selbst zu hinterfragen.
Kulturschocks kenne ich viele - es sind auch Unkultur-Schocks darunter.
Aber ganz abgesehen davon faellt es mir immer schwerer, fuer solche Reisenden Verstaendnis aufzubringen, die sich auf den etablierten Touri-Routen ueber Vermassung, Abzocke, Ausbeutung natuerlicher Ressourcen oder Bausuenden aufregen, aber mit nicht oder gering touristisch erschlossenen Orten nichts anfangen koennen, so nach dem Motto: 'Ja, schoene Landschaft/Tempel/Kirche/... - aber ich weiss nicht was ich hier soll.'
Die Leute sollten sich schon auch klar darueber sein was sie nun moechten - wenn sie stimuliert werden wollen, dann haben sie ja die ganze Angebotspalette der Tourismusindustrie; in jeder Preis- und Qualitaetsklasse gibt es da was, in allen erdenklichen Erscheinungsformen. Aber dann sollen sie sich nicht beklagen, dass sie wohlkalkulierten 'fake' kriegen. Oder sie nehmen die Dinge wie sie urspruegnlich sind - ja: selbst das gibt es entgegen herrschender Auffassung in den modernen Gesellschaften noch auf der Welt. Nur: dann ist es eben auch nicht bequem, nicht alles gut erreichbar, nicht schnell, nicht formalisiert, abgesichert, standardisiert, strukturiert, transparent, handhab- bzw. bespassbar.
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Vombatus

« Antwort #16 am: 23. Januar 2015, 16:58 »
Na, ich glaube du siehst das etwas zu streng John. Ich kann das Gefühl der "Übersättignug" durchaus verstehen und ich denke, dass das ein ganz normaler Teil des Gegühlslebens ist. Ein Sammelsurium verschiedener Ereignisse, Erwartungen und Tatsachen. Im Nachhinein sieht die Welt wieder anders aus, in dem Moment aber, kann man nichts anderes machen als seinen Gefühlen freien Raum lassen.

Finde auch gut, dass das immer wieder Thema ist, eben weil man sich das nicht vorstellen kann, dass eine Welt-, Langzeitreise eben auch andere Fragen aufwirft. Das sollte man nicht verurteilen. Glaube auch nicht, dass man sich hier beklagt, es ist eher ein Mitteilen und Ausstauschen.

Wenn man weiß, das irgendwann die Reisemüdigkeit kommt, eine Enttäuschung oder eben ein "Fehl-am-Platz-Gefühl", dann kann man gelassener damit umgehen, das wenn man denkt eine Reise besteht nur aus Superlativen, Abendteuern, Traumstränden und immer lächelnden, gastrendlichen Menschen.

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Ein Rezept ist, mitmachen oder runter vom Trampelpfad der Reisenden.

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Ähm ... Was mir noch auffällt, hat man als Paar einen anderen Kommunikationszugang zu Einheimischen als alleinreisende? Was denkt ihr?
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farmerjohn1

« Antwort #17 am: 23. Januar 2015, 23:41 »
Ja, mag sein dass ich das zu streng sehe - vielleicht ist es wirklich nur eine momentane Uebersaettigung. Daran kann ich mich auch aus der Zeit erinnern, in der ich oft und laenger unterwegs war. Da hilft nur Pause machen - aber echt weg vom Touri-Trampelpfad und weg von grossen Menschenmengen.
Das kann einen uebrigens in Asien ganz krank machen, dieses Gewimmel von unheimlich vielen Menschen ueberall und allenthalben. Die Asiaten selber haben dann ihre 'Jalousien' im Blick - selbst fuer an Bienenschwarmkulturgewoehnte Europaeer schwer, glaube ich.
Und ja - die Erfahrung dass man als Paar anders reist, habe ich auch gemacht. Ist mehr eine 'geschlossene Gesellschaft' - etwa so: 'Geht die Fahrt auch weit uebers Meer durch ferne Lande - wo wir sind ist trotzdem Heimatland'. Das kann ja ganz nett sein - aber was die Reiseerfahrung als solche anbelangt, habe ich von den besuchten Zielen und Personen immer mehr mitgekriegt wenn ich allein war; es war auch insegesamt interessanter.
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dirtsA

« Antwort #18 am: 24. Januar 2015, 21:23 »
Hmmm, also ich mag beide Regionen, finde es aber an sich nicht fair, SOA mit SA+CA gemeinsam zu vergleichen. Ist ja auch flächenmäßig viel kleiner und kann daher landschaftlich gar nicht sooo viele Unterschiede bieten. Als ich damals in SA war, habe ich mir immer die Vorzüge aus SOA herbei gesehnt (Sicherheit, Essen, spontanes Reisen), in SOA dann wieder die aus SA (Sprache, landschaftliche Abwechslung, nicht so viel Abzocke). Vielleicht müsst ihr einfach noch eure Vorzüge vom neuen Kontinent entdecken ;)

Koh Tao oder Don Det sind natürlich mit die denkbar schlechtesten Orte, wenn man weg vom Tourismus will. Was ich in Laos wirklich ans Herz legen will, sind die diversen Motorbike Loops, die man machen kann. Wir waren in einer Gruppe zu 6 unterwegs und haben bis an einer Höhle keine anderen Touristen getroffen für 3 Tage. Oder in den Osten von Laos nach Vieng Xai, Phonsavan etc. Das liegt abseits der Party-Backpacker-Route. Den Tipps zu Malaysia (Natur > malaiischer Teil von Borneo!!!) und Philippinen kann ich nur zustimmen! Und Nepal ist unglaublich von der Landschaft her und auch kulturell schon nahe an Indien und ein Erlebnis! Die Mekong-Region hat mir insgesamt auf meiner Reise auch am wenigsten gefallen. Ich glaube, es ist so wie die australische Ostküste. Vielleicht toll, wenn man noch nicht so viel gereist ist oder mehr individuell unterwegs ist, aber sonst nicht so spektakulär.

Ich hoffe ja sehr, dass es euch in Vietnam gefällt. Ich persönlich hab das Land ausgelassen, weil ich darüber 90% negatives über die Bevölkerung gehört habe, v.a. auch was Abzocke angeht.

Aber prinzipiell verstehe ich euch mit den Problemen in SOA v.a. bezüglich Sprache sehr gut. Das lässt sich auch leider nicht so richtig ändern... Aber viel Lächeln und weg vom Touri-Strom können auch für tolle Bekanntschaften sorgen! :) Viel Glück euch!!
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