Wir waren nur in Goroka. Von Brisbane aus sind wir nach Port Moresby geflogen und sind dann gleich mal mit dem nächsten Flieger nach Goroka nicht mehr mitgekommen. Der war voll und wir hatten Pech, keine Erklärung. In einem Info Schalter haben sie uns ein Telefonbuch hingelegt, in welchen wir nach Hotels suchen konnten. Es war zufällig Unabhängigkeitsfeier und alle Hotels waren voll und wir haben nach langem telefonieren und später doch mit Hilfe das teuerste Hotel unserer Weltreise gebucht ca 200,- Euro ohne Frühstück. Meine Freundin wollte rauchen gehen und wurde gewarnt, nicht zu weit von dem Sicherheitsbeamten weg zu gehen. Der war fast treu und ist ihr nicht mehr von der Seite gewichen.
Ich war mal in Caracas, da hätte ich vor allem abends ein ähnlich mulmiges Gefühl - soviel zum Vergleich mit Südamerika.
In Goroka wurden wir dann vom Flughafen abgeholt, ca 2 Minuten mit dem Auto, dann waren wir im Guesthouse und wurden informiert, welche Strassen wir meiden sollten etc.
In Goroka hängen überall große Plakate "no Violence against Women" und es gibt viele Kirchen, die Hilfe anbieten. Die Geschäfte sind alle vergittert und es sitzen überall Menschen herum, vor allem vor dem großen Hotel der Stadt auch mit Souvenirs.
Eine Mitbewohnerin, die dort in der Entwicklungshilfe arbeitete hat uns geraten immer die Guesthouse Betreiberin zu fragen, ob wir einem Guide trauen können oder nicht. Sie hat uns auch im Auto mit zum Festival Gelände gefahren.
Ein Guide ging mit uns über den Markt, er voran und sein Sohn hinter uns her, so dass wir uns sehr sicher fühlten. Das Geld hat er noch auf dem Markt in eine Palette Bier investiert. Eine Dorfbesichtigung war sehr sehr nett, hier haben wir uns sicher und entspannt gefühlt, die Menschen waren offen und neugierig und haben uns begleitet beim Spaziergang durch die Kaffeeplantagen. In der Hand hielt der eine Pfeil und Bogen und der andere ein Handy. Alle Menschen kauen Bethel und die Zähne und Straßen sind rot vor Spucke.
Wir durften auch in eine Hütte schaun, und lernten, dass hier alle schlafen: Eltern, alle ca 4 Kinder und die Schweine. Denn sie sind echt wertvoll! Die kann man auch in Frauen tauschen!
Vor allem hier wurde deutlich, dass die Menschen bitterarm sind und es ist fast nachvollziehbar, (wenn Gewalt eh schon normal ist) dass man Touristen schnell mal überfallen könnte, denn die haben immer viel Geld. Unser Guide hat uns auch erzählt, dass ein Streit mit dem Nachbardorf erst mit dem Tod eines Menschen beendet war.
Der Rückflug nach Port Moresby war ähnlich spannend: Es waren wieder offensichtlich viel mehr Tickets verkauft worden als es Sitzplätze gab. Für fragende Reisende, die unbedingt eine Bordkarte haben wollten, gab es dann zwar eine, aber die Sitze gab es trotzdem nicht im Flieger. Glaub es oder nicht: allen Menschen, die in den Flieger eingestiegen sind, wurde applaudiert mit den Worten "Jeah, you got it!!"
Wir haben eine Familie kennengelernt, die längere Zeit unterwegs waren und von keinerlei Problemen erzählt haben ausser mal ein nächtliches Gegrabbel unter dem Moskitonetz, die haben von wunderschönen Orten und Schnorchelparadiesen berichtet.
Viel Infos habe ich im Lonely Planet Forum gefunden, war halt auf englisch. Ich wünsche Dir viel Freude!!
Mojo