Ich weiß, dass mir hier niemand sagen kann, was richtig oder falsch ist aber ich wollte das einfach mal los werden. Und vielleicht hat ja jemand einen kleinen Impuls für mich, denn ich stecke gedanklich gerade ziemlich in einer Sackgasse
Tja, wo fang ich an? Am Besten mal bei dem, was eigentlich hätte sein sollen...
Letztes Jahr um diese Zeit war ich voll mit meiner Reiseplanung beschäftigt. Ich hatte ab Ende Oktober ein halbes Jahr Zeit, bereits eine feste Route, einige Dinge auf der Liste, die ich unbedingt sehen wollte, schon nen neuen Rucksack gekauft, Termine für notwendge Impfungen gemacht und war gerade dabei, nach günstigen Flügen zu schauen.
Doch dann kam mir ein ganz vielversprechender Job dazwischen und ich beschloss, meine Pläne von heute auf morgen auf Eis legen. Ich bereue diese Entscheidung eigentlich nicht, auch wenn es dann nicht so toll war, wie gedacht. Letztlich hat es mir aber wenigstens die Erkenntnis gebracht, dass ich mich beruflich umorientieren möchte.
Zuerst hat mich das beflügelt, mittlerweile deprimiert es mich zunehmend.
Nunja, an dem Punkt stehe ich seit nun mehr 4 Monaten immer noch. Ich weiß zwar nun sehr gut, was ich nicht möchte, habe aber leider immer noch nicht das Richtige gefunden, was mich dauerhaft begeistern kann.
Seit geraumer Zeit nun schleichen sich die Reisepläne wieder hartnäckig in meine Gedanken. Ich müsste nicht groß planen, da sich meine Präferenzen nicht sehr geändert haben. Auch passt es gerade zeitlich ganz gut, ich bin beruflich derzeit nicht groß eingebunden, könnte bis zum Start Ende Oktober aber nebenher noch etwas verdienen.
Klingt erst einmal nicht schlecht, wenn da nicht meine Zweifel wären...
Will ich wirklich weg? Bin ich mittlerweile zu alt für sowas? Ist es das Richtige um mich zu finden oder stehe ich danach dann wieder am selben Punkt? Soll eine Reise überhaupt immer der Selbstfindung dienen oder würde mir das vieleicht sogar die Freude daran nehmen?
Hinzu kommt, dass ich zwar gern mal wieder ausbrechen würde, aber wohl nicht so sehr, dass ich es konkret mache. Die Euphorie fehlt irgendwie. Ich beschäftige mich mal einen Tag intensiv mit dem Thema, dann lasse ich es wieder für Wochen fallen. Ich will zwar weg (und ich weiß von früheren Reisen, dass ich es genießen würde, wieder unterwegs und frei zu sein) aber ich bin auch gern zu Hause - wenn ich nur endlich das Richtige finden würde, was mich beruflich erfüllt.
Aber vorher könnte man ja trotzdem noch mal weg...
Diese widersprüchlichen Gedanken wechseln sich ständig ab. Ich treffe Entscheidungen für oder gegen eine mehrmonatige Reise, nur um sie wenig später wieder über den Haufen zu werfen. Pro/Contra-Listen helfen mir nicht mehr weiter, die weitaus größere Pro-Liste überzeugt mich nicht restlos. Das schaffen nur zeitweilig Erinnerungen und Bilder früherer Reisen. Dann will ich unbedingt sofort wieder weg und beginne zu planen. Und ne Woche später gehts dann von vorn los. Ist es wirklich das Richtige? ... usw...
Versteht jemand, was ich meine oder kennt das in dieser Form vielleicht sogar jemand? Ich mag nicht mehr auf der Stelle treten, meine Gedanken statt nur im Kreis gern wieder gerade aus lenken. Aber ich weiß nicht recht, wie.