Hallo liebes Forum!
Wir sind inzwischen seit ca. vier Wochen in Bolivien und haben heute bei einem Ausritt in der Umgebung von Tupiza zufälligerweise eine Bolivianierin in der Gruppe gehabt, die im Auftrag der Regierung an einer Studie zur Bezahlung von Guides in Bolivien arbeitet.
Dabei ist herausgekommen, dass die Agentur, über die wir gebucht hatten, unserem Guide gerade mal 1,60 Euro für 3 Stunden (plus die Zeit, die er braucht, um die Pferde vorzubereiten oder uns abzuholen) zahlt. Davon muss er noch seine Pferde versorgen (ca. 75% des Lohns). Auch mit unserem großzügigen Trinkgeld bleibt da selbst in Bolivien wenig für sein eigenes Überleben übrig...
Laut der Bolivianerin besteht dieses Problem in ganz Bolivien und ehrlich gesagt überrascht uns das bei den oft sehr niedrigen Tourpreisen auch nicht.
Da wir auf unserer Reise bisher aber viele Touristen getroffen haben, die ihre Agentur genau nach dem Motto "je billiger, desto besser" heraussuchen, wollten wir hiermit mal zu einer Diskussion anregen, was wir als Touristen vor allem in ärmeren Ländern dazu beitragen können, dass möglichst viele Menschen von unserem Aufenthalt in ihrem Land profitieren.
Worauf achtet ihr beim Buchen eurer Touren? Ist euch nur der Preis und eure eigene Sicherheit wichtig oder auch der Umgang der Agenturen mit ihren Mitarbeitern?
Uns ist klar, dass manche hier sehr hart sparen müssen, um überhaupt reisen zu können, aber gibt es nicht eine bestimmte Grenze, an der man nicht mehr geizig sein sollte, wenn man aus einem reichen Land kommt und sich so eine Reise überhaupt leisten kann?
(Dass es diese Art von Ungerechtigkeit natürlich auch in Ländern wie Deutschland gibt, wollen wir hier aber explizit nicht auch noch ausdiskutieren
)