Aber stimmt nicht auch der Satz, "Was man besitzt, besitzt einen früher oder später"?
Und da gehört denke ich auch Geld dazu, weil selbiges einem ja erst die Möglichkeit eröffnet, Dinge zu kaufen, die man vielleicht garnicht braucht. Was da alles zugehört, muss natürlich jeder selbst entscheiden, aber brauche ich wirklich das neuste Smartphone, die noch größere Glotze, das noch schnellere Auto? Die Liste könnte ewig weitergeführt werden. Und wenn ich das dann alles habe, zwingt mich der Lebensstandard dann nicht doch dazu, weiter zu arbeiten um mir mein Leben in dem Fall weiterhin leisten zu können? Ich denke, jeder, der seinen Hausstand ausgemistet hat, um an Geld für seine Langzeitreise zu kommen, kennt das Gefühl, sich von Dingen zu trennen, die das Leben bereichert haben, aber auch die Erkenntnis, nach der Trennung "freier", in dem Fall sorgloser zu sein. Mir geht es jetzt auch so, wobei ich natürlich schon manchmal traurig bin, etwas geliebtes wegzugeben. Im Nachhinein allerdings überwiegt die Freude, meinem Ziel dadurch einen Schritt näher gekommen zu sein. Auch das ist Freiheit für mich.
Zum Thema ohne Geld reisen, fällt mir nur "Into the wild" ein. Wer den Film kennt, weiß denke ich, was ich meine. Der Protagonist schafft es auch, ohne Geld durch die USA zu "reisen", arbeitet nebenbei mal auf einer Farm, und lernt sonst Leute kennen, die ihn unterstützen. Ich denke also, dass so ein Lebensstil durchaus möglich ist, aber sicherlich in einem niedrigen Tempo. Dass man so in zwei Jahren um die Welt kommt bezweifle ich stark, als Lebensaufgabe allerdings könnte ich mir das eher vorstellen.
Was ist nun Freiheit? Wikipedia sagt, es ist die Möglichkeit, ohne Zwang zwischen verschiedenen Alternativen wählen und entscheiden zu können, also die Autonomie eines Subjekts. Dem kann ich mich prinzipiell anschließen. Für mich ist Freiheit also, auf Reisen bezogen, die Möglichkeit, an einem Ort so lange zu bleiben, bis mich mein innerer Trieb dazu bringt, weiterzuziehen, und zwar dorthin, wo ICH hinmöchte.
PS:
Zum Thema Krankheit: Ist es nicht auch Freiheit, sich bewusst dafür zu entscheiden, das Risiko einer Erkrankung ohne die Chance auf medizinische Behandlung einzugehen? Eben die völlige Unabhängigkeit von äußeren Faktoren und Zwängen, zu leben wie man es wünscht. Aber nitte nicht falsch verstehen, so ein Verhalten würde ich niemandem empfehlen und auch selbst nicht an den Tag legen, da mir mein Leben doch viel wert ist. Trotzdem denke ich, dass auch das eine Art Freiheit bedeutet.