Thema: Route mit Auto nach Nepal / Indien  (Gelesen 6467 mal)

Laurilu

« am: 28. April 2013, 14:23 »
Hallo liebe Weltenbummler,

wir (mein Mann und ich) planen ab März 2014 ein Jahr lang nach Zentral und SO-Asien zu reisen.

Für die ersten 3 Monate steht die Route bis in die Türkei schon mal (relativ) fest,
diese Route wollen wir auf alle Fälle mit eigenem Auto (Camper) fahren:

Slovenien - Kroatien - Bosnien-Herzegovina - Montenegro - Albanien - dann entweder über Griechenland
oder Bulgarien nach Istanbul und quer durch die Türkei...

Ab dann wird es noch sehr wage mit der Routen-Planung. Wir haben vor im September/Oktober
in Nepal zu sein um den Annapurna-Trek zu begehen, wie genau wir dahin kommen
ist nun die grooooße Frage  ???

Denkbar sind folgende Varianten:

**Klassische Seidenstraße durch Iran und Pakistan nach Nepal**
Das ist sicherlich die "einfachste" Strecke, zumindest was das Straßennetz
angeht. Die politische Situation in Pakistan macht mir allerdings
Bauchschmerzen und spätestens seitdem ich einen Artikel über 2 in Pakistan entführte
Schweizer gelesen habe scheint mir diese Variante fast schon lebensmüde zu sein.

- ist jemand in letzter Zeit durch Pakistan gereist?
- wie schätzt ihr die Sicherheitslage ein?

** Iran - Turkmenistan - Usbekistan, Flieger nach Nepal **

Über diese Route denken wir nach, weil wir wahnsinnig gerne nach Usbekistan
reisen möchten. Die Überlegung wäre das Auto dort zu verkaufen und dann den Rest
unserer Reise ohne Auto fortzusetzen (Flieger nach Nepal, dann Indien, Myanmar usw. per Zug)

- hat schon mal jemand ein Auto in Usbekistan verkauft und kann uns dazu Tips geben?
- möchte vielleicht jemand unser Auto in Usbekistan kaufen oder übernehmen und
damit nach Deutschland zurück fahren?

** Iran - Turkmenistn - Usbekistan - Kirgisistan - China - Nepal **
Diese Strecke könnte man vielleicht weiter mit dem Auto fahren. Dazu habe ich gerade einen
Reisebericht gefunden, die sind diese Strecke durch Tibet in andere Richtung gefahren.
Scheint recht kompliziert gewesen zu sein mit den Visa und auch die Straßenverhältnisse
sehr abenteuerlich...

- hat jemand Erfahrung damit??
- gibt es vielleicht ein Route ohne Tibet
- Ist jemand schon mal in China mit dem Auto gewesen?

** bis Iran - dann Auto verschiffen nach Mumbai **
Zu der Seeverbindung Iran - Indien oder Iran-Dubai-Indien gibt es schon einige
Threads aber nichts wirklich hilfreiches.

- hat das mittlerweile jemand erfolgreich gemacht?
- was kostet das ungefähr?

Ich würde mich riesig freuen wenn mir der ein oder andere ein paar hilfreiche Tips geben könnte.

Liebe Grüße
Laura
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Manfred64

« Antwort #1 am: 03. August 2013, 15:23 »
Hallo Laura,
meine Frau und ich planen ähnliches. Im September 2013 fahren wir mit dem PKW von D über Österreich, Slo, Kroatien, Serbien, Bulgarien, Türkei, Usbekistan, Kirgisistan entlang der alten Seidenstraße. Meine Frau fliegt zurück nach D, ich fahre mit Bussen weiter über Kashgar (China), Karakorum-Highway über Pakistan (Sost, Gilgit, Rawalpindi, Lahore, Amritsar) nach Indien und Nepal. Im November treffe ich einen Freund in Kathmandu, mit dem ich den Manaslu umrunden werde.

Dabei gibt es einige Hindernisse zu bewältigen: für den Iran braucht man ein Carnet de Passage. Das ist ein Zolldokument, dass der ADAC ausstellt (Kostenpunkt: ca. 200 € und mindestens 5.000 € Kaution, falls das Auto im Iran verbleibt und dann Einfuhrzoll erhoben wird). An das Iran-Visum ist z. Zt. schwierig dranzukommen. Wir mussten eine Reiseagentur beauftragen und alle Hotelübernachtungen im Voraus buchen. Das gleiche gilt für Turkmenistan. Allerdings kommt hier ein Guide dazu (der auch bezahlt werden muss), der einem an der Grenze empfängt und  bis zum verlassen des Landes begleitet. Das Visum für Usbekistan ist problemlos, für Kirgisistan braucht man keins mehr. Allerdings ist es nahezu unmöglich,  sein Auto in Usbekistan zurückzulassen. Auch in Kirgisistan fällt (je nach Alter des Autos) zum Teil horrender Einfuhrzoll an (günstiger wird es, wenn das Auto noch keine 5 Jahre alt ist). Man kann sein Auto auf dem Autobazar in Bishkek verkaufen. Wir behelfen uns allerdings damit, das Auto einer sozialen Einrichtung zu spenden und hoffen, um den Einfuhrzoll herum zu kommen.

In China hat man mit dem Visum ein ähnliches Problem wie im Iran oder Turkmenistan. Selbst Auto fahren in China ist nur  schwer möglich. So viel ich weiß, geht dort nichts ohne Guide und man muss sich einen chinesischen Führerschein besorgen, was sehr teuer sein soll. Das Visum für Pakistan habe ich in der Botschaft in Berlin problemlos erhalten. Davor hatte ich es beim Konsulat in Frankfurt seit Januar versucht, aber bis heute keine Rückmeldung erhalten. Die politische Lage dort macht mir auch Kopfzerbrechen, seit im Juni 10 Bergsteiger am Nanga Parbat von den Taliban ermordet wurden. Notfalls fliege ich ab Kirgisistan nach Delhi.

Ich hoffe, ich habe Euch mit diesen Informationen etwas weiter helfen können - ansonsten könnt Ihr auch in meinem Reiseblog (s. unten) nachlesen, wie es uns ergeht.

Ich hoffe, Ihr lasst Euch trotz aller Hindernisse nicht entmutigen und startet diese tolle Reise.
Viele Grüße
Manfred
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