Hallo zusammen,
inzwischen bin ich zurück und möchte meinerseits ein paar Tipps an Euch weitergeben:
Erstmal als grundsätzliches Fazit: Südfinnland ist wunderschön und wirklich eine Reise wert. Die Finnen selbst sind unglaublich entspannt und gelassen, außerdem sprechen die meisten sehr gutes Englisch oder Deutsch, so dass das Reisen eine Freude ist. Ich muss gestehen, dass ich es eigentlich ganz angenehm fand, zur Abwechslung mal so problemlos reisen zu können.
Vom Flughafen gibt es übrigens eine Direktverbindung per Bus nach Turku, die 30 Euro kostet und ca. 2,5 Stunden dauert. Das gilt auch für den Bus von Turku nach Helsinki. Der Flughafenexpress von Helsinki kostet 6 - 7 Euro, braucht eine halbe Stunde und fährt vom Hauptbahnhof ab. Im Hauptbahnhof gibt es Schließfächer, Bus- und Bahnhof sind nur durch ein paar Minuten Fußweg getrennt, neben dem Hbf gibt es auch eine Post. Sightseeing-Aktivitäten kann man prima mit den Tramlinien 3 und 4 machen, Busse gibts auch viele. Tagestickets gibt auch am Hauptbahnhof für 7,50 Euro oder so.
Die Schärenwelt ist ein ideales Revier für Segelanfänger, weil es verhältnismäßig wenig Wellen und Wind gibt.
Viele Häfen haben ausgezeichnete Sanitäranlagen und oft auch eine Sauna, die in der Hafengebühr inbegriffen ist. Diese liegt je nach Hafengröße und Ausstattung meistens so zwischen 18,- und 25,- Euro.
Die grundsätzlich geschlechtergetrennte Sauna ist DER Ort des sozialen Kontaktes, in dem man sofort mit allen Anwesenden ins Gespräch kommen kann. In der Männerabteilung ist es übrigens üblich, sich sein Dosenbier mitzubringen.
Übrigens sind in den Schären überwiegend Finnen unterwegs, dazu einige Schweden und hin und wieder ein paar Deutsche oder Briten, die sich aber aufgrund der Vielzahl der Häfen eher verlaufen.
Manche Häfen wie z. B.
Hanko sind offenbar ziemliche Partyorte, insbesondere bei Regatten, die meisten sind jedoch eher ruhig. In
Turku gibt es direkt gegenüber einen Supermarkt, man kann mit der kostenlosen Fähre übersetzen. (Der sehr günstigere Lidl ist ca. 15 Gehminuten in Richtung Zentralbibliothek entfernt.) Achtung, in manchen kleineren Häfen wie
Airisto gibt es nur einen kleinen Kiosk, das kann teuer werden! Besonders gut gefallen hat mir
Naantali mit seiner wunderschönen Altstadt, in der jedes der bunten Holzhäuser einen Namen hat. Naantali ist zwar recht touristisch, aber auf eine wunderbar sympathische Weise. Dominiert wird der Ort von einer schönen Kirche direkt neben dem Hafen. Wegen des Kinderfreizeitparks "Moominworld" (der laut Reiseführer sehr auf Mitmach-Aktivitäten und nicht auf Kirmesattraktionen setzt) ist das Hafengebiet voll von jungen Familien. Abends gibt es Livemusik im größten Hafenrestaurant. Noch ein Tipp: Im Juli findet das Fest der Hl. Birgitta statt. Dazu gehört, dass die Bewohner der Altstadt ihre Gärten öffnen und man zu einer bestimmten Zeit man einen Blick hinter die Gartenzäune werfen kann. Dabei kann übrigens auch prima mit den Anwohnern ins Gespräch kommen! Außerdem haben die Läden und Cafés lange auf und es gibt lauter kleine Aktionen, die in einer kleinen Prozession zur Kirche und einer Gedenkfeier münden. Wer da ist, sollte bis Mitternacht warten, wenn vom Kirchtum ein einsamer Trompeter die Stadt mit einer wunderbar wehmütigen Melodie zur guten Nacht schickt.
Wer mal echte Ruhe haben möchte, kann übrigens problemlos vor einer geeigneten Schäre ankern. Das ist erlaubt und außerdem wirklich eine Erfahrung wert.
So, Ihr seht, ich war begeistert! Und wäre gerne länger geblieben...
Viele Grüße
Nausikaa