Hallole Janyla,
Das ist mal wieder typisch, der Arbeitgeber sieht sich in der "besseren" Position und der (künftige) Arbeitnehmer soll kuschen.
Ich bin grundsätzlich auch immer für "Reise durchziehen". Allerdings: Man kann sich über einige schlaue Vorbereitungen und Planungen das Leben vor, während und nach Reise sehr vereinfachen.
Ich meine damit, dass Du Dir sicher gut überlegen solltest, wie Du Deine Chancen für einen Job (nach der Reise) bereits vor der Reise möglichst hoch gestalten kannst.
Ich an Deiner Stelle würde dem Chef sagen, dass er Dich nach den Prüfungen erst in 6 Monaten "haben" kann. Er will Dich haben, also soll er Dir einen Arbeitsvertrag geben, in dem Eintrittstermin 6 Monate nach Deinen Prüfungen ist.
Anderer Vorschlag: Gibt es bei Dir noch die Alternative, Deine Reise um ca. 1-2 Jahre zu verschieben? (Oder ist das Fernweh schon so groß und die Bedenken, dass aufgeschoben evtl. auch aufgehoben wäre?)
Wenn ja, dann fang jetzt an Arbeiten, als ob nichts gewesen wäre, damit Du Berufserfahrung bekommst. Arbeite eine Weile und kündige (dann sieht Dein Chef schon, wie Du es ihm gezeigt hast) oder Dein Chef mag DIch nach Deiner Arbeitsleistung noch viel mehr und ist auf einmal einverstanden und gibt Dir eine Auszeit mit Jobgarantie hinterher. In der Zeit kannst Du Dir immer noch überlegen, ob Du tatsächlich studieren willst. Und zwar z.B. beginnend mit dem Ende Deiner Reise.
Vielleicht kannst Du Dich auch schon während Du arbeitest irgendwo anders bewerben, wo sie ca. 6 Monate später jemanden wie Dich brauchen. Sie nehmen Dich, geben Dir einen Arbeitsvertrag für Eintritt in 7 Monaten (6 plus Deine Kündigungsfrist), Du kündigst alte Firma, gehst reisen und fängst danach bei der anderen an.
Bei mir war es z.B. so: Während meinem Studium hatten wir die Idee (das war so ca. 2001 / 2002) LAteinamerika zu bereisen. Mich ließ der Traum nie los, während ich noch Beziehung hatte und vor mich hin malochte. Dann kam 2009 der Moment, der mir perfekt erschien (keine Freundin, Kohle gespart, kein Haus, keine Kinder, keinerlei Verantwortung, nur für mich) und 2010 reiste ich ab. Nachdem ich fast 7 Jahre gearbeitet hatte. Diese Berufserfahrung kommt mir jetzt zu gute und die fast 2,5 Jahre, die ich dann weg war, scheinen im Bewerbungsprozess so gut wie keinen Einfluss zu haben.
Mal von den vielen (Lebens-)erfahrungen, die ich gemacht habe abgesehen habe ich auf der Reise quasi im Vorbeigehen spanisch und portugiesisch gelernt, was doch auch eine tolle Qualifikation ist.
Also: Bereite Deine Reise gut überlegt vor. Aber MACH SIE UNBEDINGT!!!
Grüßle vom ulmi