Thema: Abschiednehmen - für mich das Härteste am Reisen  (Gelesen 2629 mal)

littlemissitchyfeet

« am: 25. Dezember 2012, 19:51 »
Wie viel wurde schon darüber geschrieben, wie frau/man gerade beim Allein-Unterwegssein Kontakte knüpfen und Anschluss finden kann?! Das ist doch gar nicht das Problem! Reisebekanntschaften trifft man (fast) überall. Schwierig ist nicht das Beginnen, sondern das Abschiednehmen – für mich jedenfalls. Reisen ist immer mit einem Ablaufdatum verbunden, und jeder, der unterwegs ist, lässt sich mit dem ersten Schritt automatisch auf diesen Deal ein. Ob das immer so bewusst ist?! Danach wird nicht gefragt, es ist einfach so. Jeder Urlaub geht meist früher als später zu Ende, Orte werden verlassen, um Neue zu entdecken … damit komm ich zurecht. Meine Neugierde auf das Entdecken ist ohnehin größer als die Lust, irgendwo zu bleiben. Es ist das Abschiednehmen von lieb gewonnenen Menschen und damit das Hinter-mir-lassen von geteilten Momenten, die mir auf die Tränendrüse drücken.

Mehr darüber hier:

http://www.littlemissitchyfeet.com/sag-zum-abschied-leise/

findet Ihr nicht auch?
Doris
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farmerjohn1

« Antwort #1 am: 27. Dezember 2012, 01:34 »
S t u f e n

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Wir wollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf´ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden...
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde.

Hermann   Hesse
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mieeezi

« Antwort #2 am: 16. Januar 2013, 23:42 »
...ich kann dir nur voll zustimmen!
Wie oft haben wir schon geheult in diesen 3,5 Monaten!!! ='(

Es ist einfach schrecklich! Manche von diesen tollen Menschen sieht man einfach niemals wieder. Das ist einfach so traurig!
Aber den ein oder anderen sieht man vielleicht doch. Das gibt Hoffnung! <3
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Entdecker

« Antwort #3 am: 24. Januar 2013, 17:18 »
Nicht nur beim Reisen sondern immer im Leben kommt der Moment, in dem man liebgewonnene Menschen verlassen muss und ich denke, dass man sich in solchen Fällen entweder so schnell wie möglich auf andere Gedanken kommen oder  eine Freundschaft (Briefe, E-Mail, Telefon, Videotelefonie, etc.) für lange Zeit aufbauen sollte.

Ich perönlich denke so, dass ich lieber die gemeinsame Zeit ehre und mich im Rückblick darüber freu, als über die Zeit zu trauern, die man nicht mehr miteinander teilen konnte.
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