Thema: Der Rückkehrer-Blues  (Gelesen 2664 mal)

Diggidi

« am: 26. Juli 2013, 12:32 »
Hallo zusammen,

kurz zu mir: ich war 4 Monate (Nov12-Ende Feb13) mit meinem Freund in Australien, Neuseeland, SOA, Bali, Singapur unterwegs. ich habe schon lange davon geträumt, aber wie das leben so spielt habe ich am ende doch 4,5 jahre gebraucht um es wirklich zu tun. plötzlich hat es klick gemacht und innerhalb weniger monate haben wir alles angespart u organisiert. es war toll!! nach so vielen jahren stupider arbeit einfach raus. die reise war zwar anstrengend bedingt durch den recht straffen zeitplan aber hatte so viele tolle moment, ich musste mich so oft kneifen...ich habe dafür meinen job gekündigt. ich war mir sehr sicher mit meinem chef eine lösugn zu finden da ich dort seit 6 jahren tätig war u zuerst schien es auch so doch dann hat er am ende einen rückzieher gemacht (nicht die einzige prüfung vor der reise btw). ich war vor allem menschlich sehr enttäuscht, den ich war seine längste kraft, in höchster position, aber ich denke es war eine egosache da ich ihm gesagt habe, ich muss die reise machen egal wie er sich entscheidet ( diese sicherheit musste ich mir selber einbauen, sonst hätte ich bei seinem nein evtl einen rückzieher gemacht)...

Am Ende der Reise waren wir auch froh zurück zukommen zu unseren lieben, unserem kater, wir waren reisemüde...mein freund hat sofort wieder angefangen zu arbeiten, ich leider nicht. dennoch war ich positiv so voller positiver energie, hatte eine ìch kann alles schaffen einstellung. als einige tage später mein exchef anrief (eine kollegin ist schwanger geworden u 10 minuten nachdem sie es erzählt hat hat er angerufen), habe ich ihm eine abfuhr erteilt. zum einen weil cih dort keine entwicklung gehabt hätte zum anderen war die enttäuschung zu gross ich wusste nicht wie das eine basis fürs tägl miteinander hätte sein sollen (sind nur 6 mitarbeiter)...dann kam der blues, ich habe die reise vermisst, das tägliche neue erleben etc...irgendwann ging es dann aber wieder...

Mittlerweile sind 5 Monate rum und ih habe immer noch keinen job, hätte nicht gedacht es wird so schwierig...alle arbeiten, ich habe kein geld und fühle mich nutzlos. mein problem ist dass ich dann ganz schnell in eine hätte hätte hätte spirale komme. anstatt die reise als tollstes was ich erlebt habe zu verbuchen, ärger ich mich jetzt über dinge die ich anders hätte mache sollen. an ganz dunklen tage bereue ich die reise sogar u würde es, hätte ich es vorher gewusst wie schwer es hinterher wird, nicht gemacht...hinterher bin ich dann immer ganz bedrückt dass ich sowas denke :-( Bereue die im grunde sehr coole aktion gegen meinen chef u gerate in die nächste hätte hätte spirale. hätte er mal später angerufen, dann wärst du hin u hättest von da weitergesucht, dann hätte ich ejtzt schon wieder so viel gespart um ne kl reise zu machen etc doch am ende bleibt nur HÄTTE HÄTTE FAHRRADKETTE...

Gestern hatten wir die Abschluss Impfung danach habe ich erstmal ne stunde geweint, weil ich dachte 'wow vor einem jahr war die Impfung eines der Highlight die den Countdown für die Reise eingeläutet haben..'

Habt ihr das auch manchmal, dass ihr im nachhinein vieles auf der reise anderes machen würdet?

Sorry fürs zulabern aber ich bin so traurig....

diggidi
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Goese123

« Antwort #1 am: 26. Juli 2013, 13:40 »
Hallo Diggidi,

ich bin im April auch von meiner 6,5 monatigen Reise zurück gekommen. Und ähnlich wie bei dir, habe ich in meiner alten Firma angefragt und konnt sofort wieder anfangen. Mit meinem Chef habe ich vor der Reise auch besprochen über ein eventuelles Sabatical, aber kurz vor 12 hat er dann auch einen Rückzieher gemacht. Die Firma in der ich arbeite hat ca. 20 Mitarbeiter und ich konnte es damals absolut verstehen dass er mich gehen lassen muss. ich weiß zwar nicht in was für einer Firma du gearbeitet hast, aber es nicht natürlich nicht immer möglich Stellen freizuhalten. Gerade in kleineren Firmen.
Hoffe für dich, dass dein ego nicht zu groß war, als er dir wieder einen Job angeboten hat.
Aber Schwamm drüber. Jetzt den Kopf aus dem Sand ziehen und den Arbeitsmarkt mit dem elan angreifen, mit dem man damals die Reise geplant hat.
Ich für meinen Teil sage, dass die Reise die beste Zeit meines Lebens war. Und diese möchte ich unter keinen Umständen missen! OK bei dir läuft es jetzt etwas holprig, aber gerade wenn du damals in einer etwas höheren Position tätig warst, wird dir eine Reise in den seltensten Fällen negativ angekreidet, im Gegenteil! Du musst es natürlich im Lebenslauf gut verpacken.
Mein Tip (ist nicht böse gemeint, soll evtl. anderen Lesern helfen):
Wenn du nach der Reise wieder in deinen alten Job zurück kannst, dann mach das. Ist im Lebenslauf ja noch besser. Das zeigt, dass mit deiner Arbeitsstelle alles in Butter gewesen ist und der Chef mit dir zufrieden ist. Wenn man selbst nicht mehr zu frieden ist, dann kann man das ja als Wiedereinstieg nutzen und sich in Ruhe nach etwas neuem Umschauen.

Aber evtl. ist bei dir auch der Hund an einer anderen Stelle begraben. Ich habe mir wärend der Reise ab einem gewissen Zeitpunkt schon die Frage gestellt, was ich im Leben will. Ist mein Job überhaupt der Richtige für mich? Mache ich noch eine Weiterbildung / Aufbaustudium / Umschulung / etc.?

Gerade nach der besten Zeit im Leben wieder jeden Tag zu arbeiten ist anfangs schon hard! Ich dachte bei mir...Schei*e...jetzt flitzen in Neuseeland gerade 1000de Backpacker rum, sehen dies und das und haben ihre geilste Zeit im Leben.
Eine Bekannte von mir war nach Ihrer Reise so fürs normale Lebens "versaut", dass sie ihren Job sofort nach der Reise wieder gekündigt hat sich einen Campervan gekauft hat und seid dem nur noch unterwegs ist.

Also mein Tip für Dich...
Mach Dir klar was du möchtest und setze alle Hebel in Bewegung.
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Diggidi

« Antwort #2 am: 26. Juli 2013, 17:19 »
Hallo Goese,

das bei der alten Firma anfragen steht ja nicht mehr zur Debatte. Mein Exchef hat mich ja angerufen aber ich habe abgesagt, weil ich eigentlich schon vor der Reise dort nicht mehr glücklich war, es keine Entwicklungschancen gab, meine zwei engsten Kolleginnen dort auch aufhören u durch die Art u Weise des Weggangs die persönliche Enttäuschung zu gross war. Es hätte diverse Möglichkeiten gegeben die 4 Monate aufzufangen, ich hattte diverse Vorschläge unterbreitet auf die Unterstützung meiner Mädles konnte ich setzen, doch er hat es nicht mal versucht...Der nächste schlag kam dann als seine Lösung am ende genau die von mir vorgeschlagene aber abgetane Lösung war....Menschlichkeit ist mir sehr wichtig...Und wir sind eine sehr kleine firma u niemand der es gehört hat konnte es nachvollziehen...ich hatte auch vor auf der reise die erleuchtung zu empfangen was ich eigentl beruflich möchte aber leider war dies nicht der fall, also muss ich mich ja erstmal da bewerben was ich kann...
über die aussenwirkung muss ich mir keine sorgen machen, mein zeugnis von dort ist 1+ mit sternchen ;-)

hab voller elan gestartet aber wenn man nur absagen bekommt ebbt dieser halt öfter mal ab :-( klar hätte ich das vorher alles gewusst hätte ich ihn natürlich als zwischenlösung genommen, aber er hat halt einfach ein paar tage nach der reise angerufen da war alles noch so frisch u ich so frei und voller power für was neues, da will man halt ungern einen rückschritt machen...

ich wäre froh zu wissen was ich möchte...

diggidi
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