Thema: Weg statt Hartz4  (Gelesen 1897 mal)

Olon

« am: 01. November 2012, 16:16 »
Hallo zusammen,
hab vor ein paar Tagen diese praktische Seite gefunden und schon etwas eingelesen. Also dann will ich auch mal etwas von mir berichten. Ich komme aus Münster und bin mittlerweile 43 und habe auch schon einiges von der Welt gesehen.

Was das reisen angeht bin ich ziemlich vielfältig, ich kann mich sowohl in 5-Sterne-Hotels wohlfühlen (z.b. in Tokio, Busan, Bangkok), wohne aber auch sehr gern in familären Lehmhütten ohne Strom und fliessend Wasser (Upper East Region, Ghana). Meine Reisen sind mal selbst organisiert (z.B. Selbstfahrertour durch Namibia und Sri Lanka) aber auch normal gebucht. Am liebsten bin ich eigentlich in afrikanischen Ländern unterwegs, ich bin gern in der Natur aber auch in Städten. Gerne am Strand wie auch in den Bergen.

Nachdem ich nun schon jahrelang malocht habe bin ich nun arbeitslos geworden, weil mich eine Firma ziemlich ausgenutzt hat, beziehe ich nun noch bis maximal Ende Februar ALG1, falls ich nichts finde. Hab zwar fast zeitgleich mit der Kündigung ein Tourismus-Fernstudium abgeschlossen, aber auch dort bin ich bisher als branchenfremder nicht fündig geworden. Auf ALG2 (Bild-deutsch: Hartz4) habe ich keine Lust und würde lieber die Welt bereisen, wenn mich schon keiner einstellen will. Da vor einem Jahr auch meine langjährige Beziehung zu Ende ging, bin ich ungebunden und deshalb steht mir nun die ganze Welt offen!

Wenn nicht jetzt, wann dann??

Mein Problem dabei ist leider dabei, dass ich keine finanziellen Reserven habe, weil ich immer gereist bin, wenn ich mal ein bisschen Geld übrig hatte. Mein Plan ist, dass ich eine Wanderung mache. Mit Pferd und Motorrad fänd ich zwar auch klasse aber, kommt für mich wohl wenigerin Frage. Aus finanziellen Gründen würde ich erst mal in Richtung Santiago de Compostela pilgern, auch um mit dem Reisen warm zu werden. Von dort würde ich gern weiter, aber in welche Richtung? Runter nach Südafrika oder mit nem Frachter über Argentinien nach Alaska? Und dann nach... Ach ich will eigentlich überall hin und hab mir auch kein zeitliches Limit gesetzt. Vielleicht bleibe ich auch in Uruguay stecken oder...  *träum*

Aber ohne Geld-Reserven??? Muss ich dann hier bleiben?? Aus der Traum?

Meine Frage aber auch, ob jemand Erfahrungen mit dem Reisen vor dem Hartz4-Hintergrund hat? Nein, ich will kein Geld von der Agentur oder sonst wem bekommen! Hat jemand Ideen wie man eine Reise ohne finanzielles Polster macht? Ich denke logischerweise unterwegs jobben oder hat jemand noch andere Ideen? Will nichts geschenkt und niemand auf der Tasche liegen!!!

Ivero

« Antwort #1 am: 01. November 2012, 17:58 »
Ich will dir nicht deinen Traum kaputt machen aber ich stelle mir das ganz ohne Reserven ziemlich schwer vor.
Selbst wenn du alle Strecken zu Fuß zurück legen solltest(was ich mir auf Dauer ziemlich schwer vorstelle) und somit die Kosten für Flüge,Bus etc. sparst musst du trotzdem noch von etwas leben. Du brauchst Essen und Trinken und Schlafen musst du auch irgendwo. Mal abgesehen von Visa,Hygieneartikel etc.
Auch das mit der Arbeit finden stelle ich mir nicht so leicht vor. Ein Arbeitsvisum bekommt man meist nicht so einfach, es gibt zwar Länder wie Australien,Neuseeland und Kanada wo es ein Work&Travel Visum gibt aber das ist die Ausnahme.
Aber auch wenn man das mit dem Arbeitsvisum etc. ausblendet, was machst du wenn du ein paar Wochen mal keinen Job bekommst? Von was willst du Leben?
Während dem Reisen mal zu arbeiten um auch mit einem kleinen Budget was von der Welt zu sehen finde ich gut aber sich ganz darauf verlassen ohne Rücklagen? Das sehe ich schon etwas problematisch.

knuffels

« Antwort #2 am: 18. November 2012, 15:48 »
Ja, ohne finanzielle Reserven stell ich mir das auch ziemlich schwer vor. Du kannst mit wenig Geld hinkommen, wenn Du oft bei Freunden oder Bekannten übernachtest, oder das Zelt statt Hotel nimmst. Mit dem "unterwegs arbeiten" ist wirklich ne schwierige Sache.
Hast Du vielleicht irgendwas, was Du zu Geld machen kannst? Auto, Eigentumswohnung, Bücher oder irgendwelche Sachen, die Du nicht mehr brauchst?
Oder, vielleicht kannst Du einen Sponsor finden?  Jemand der an Deinen Erfahrungsberichten und Fotos interessiert ist?

tetsi

« Antwort #3 am: 19. November 2012, 02:24 »
Also ganz ohne Geld stell ich mir das schwierig vor, wenn's auch sicher nicht unmöglich ist. Kommt eben drauf an, ob du einfach nur unterwegs sein willst, oder eben auch die teuren Tourisachen machen willst. Wenn's dir aber ums Wandern und Campen geht, brauchste nicht soviel.

In Europa hast du ja kein Visumsproblem. Und n Putzjob, oder Regale einräumen wirst du sicher finden, auch wenn du da nicht reich bei wirst.

In Südamerika kommst du mit WWofen oder Freiwilligenarbeit schon ne Weile durch. Teilweise bekommst du da auch ein Taschengeld - das kommt aber immer drauf an und ist eher selten.

Ich hab einige Leute in SA getroffen, die dann schwarz Arbeiten als Küchenhilfe, Hostelputzen etc. Und ja, ich weiß dass das illegal ist.

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