Thema: Langzeit/Weltreise als Selbstfindung?  (Gelesen 6485 mal)

Esperanza

« am: 17. August 2012, 06:10 »
Hola :)!

Ich habe mich heute hier angemeldet, um mich an euch Reiseerfahrene zu wenden.
Mir geht das Thema Backpack-Reise nun schon seit Jahren nicht mehr aus dem Kopf.
Angefangen hat alles, als ich vor fast 5 Jahren einen meiner heute besten Freunde kennenlernte.
Wir hatten das Thema schon öfter auf dem Tisch, sind jedoch nie zu dem Entschluss gekommen das wirklich durchzuziehen.
Meine Mutter hat auch vor ca. 4 Jahren mit ihrem neuen Freund begonnen in der Welt herumzufliegen und dort in verschiedenen Ländern "Mini-Reisen" (nie länger als 4 Wochen) zu Fuß anzutreten. Dieser ist leider auch bei einer solchen Reise tödlich verunglückt, als auf einem Gebirgspass ein Steinbrocken auf ihn herabfiel.

Auf was ich nun hinauswollte. Ich persönlich würde eine solche Reise eher als Selbstfindungs-Trip sehen.
Natürlich will ich die Welt erforschen und ich interessiere mich auch sehr für fremde Kulturen und würde gerne wissen, was die Natur noch so alles zu bieten hat, irgendwo weit da draußen.
Jedoch kam ich nie dazu den ersten Schritt zu wagen. Es ist ziemlich schwer sich "von heute auf morgen" dazu zu überwinden und zu sagen "Ich geh jetzt mal 2, 3 Jahre auf Reisen, ciao Leute." Aber ich bin in meinem Leben an einem Punkt angekommen, an dem ich kurz davor stehe den Freitod zu wählen. Ich bin nicht in dieses Forum gekommen um zu jammern oder eine Seelsorge zu finden. Ich will nur klipp und klar meine Motivation und meine Beweggründe offenlegen.
Ich will rausbrechen aus meinem Leben, weg, so viel erkunden wie möglich und viel Zeit haben um über mich und alles andere nachzudenken und meine persönlichen Grenzen auszutesten.

Alleine zu gehen, wäre ziemlich schwierig für mich bzw. ich hätte schon ein gewisses Maß Angst, ich bin w - 20 und ziemlich klein geraten :/ leider. Man hält mich oftmals nicht einmal für älter als 16, 17. Ich will nicht, dass meine Reise damit zu Ende geht, dass ich von irgendwelchen "Buschmännern" mit der Machete zerstückelt oder massenvergwaltigt werde. So klischéehaft und paranoid sich das villeicht auch anhören mag.
Ich hätte zuerst vor, von Frankreich aus Richtung Spanien/Portugal zu ziehen und mir von da aus weitere Pläne zu machen.
Natürlich werde ich mich organisatorisch und emotional noch einige Wochen damit auseinandersetzen.
Aber ich habe vor, meine Reise so schnell es geht anzutreten.
Villeicht kriege ich ja besagten Freund(21) noch an die Angel. Da das Thema bei uns beiden ja schließlich oft und viel präsent war. Was haltet ihr davon? Viel zu naiv und waghalsig? Oder doch einen Versuch wert?
Denn ich persönlich finde, ich habe sowieso nichts mehr zu verlieren und wieso sollte ich diesen Versuch nicht wagen und diese Erfahrung nicht machen?

Finanziell sieht es bei mir übrigens auch katastrophal aus. Ich hätte höchstens ca. 500 - 700 Euro zur Verfügung, müsste mich dann unterwegs mit arbeiten finanzieren. Und mir ist schon bewusst, auf was ich mich da einlasse... zumindest kann ich es mir ziemlich realistisch vorstellen und ich weiß, das ein solches Vorhaben besonders unter diesen Umständen schier riskant und auch etwas "lebensmüde" ist. Aber das lässt sich durch meine Beweggründe super verinigen.

Außerdem weiß ich nicht, wie lange ich weg will. Ich habe mir kein Zeitlimit gesetzt. Villeicht gebe ich nach 1, 2 Monaten auf, villeicht bin ich in 3 Jahren noch nicht zu Hause... ein ziemlich großer Sprung ins ziemlich kalte Wasser.
Sagt bitte eure ehrliche Meinung über meinen Beitrag, falls ihr nicht sowieso alle denkt, dass ich zu jung und naiv dazu bin.
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icybite

« Antwort #1 am: 17. August 2012, 07:12 »
Hey,

erst einmal herzlich willkommen... Ich habe erst überlegt dir ne PN zu schreiben, aber da du ja schon öffentlich schreibst soll es auch öffentlich passieren... Nach meiner Meinung ist eine Weltreise keine Lösung um aus seinem Leben zu flüchten. Ich weiß nicht was für Probleme du hast oder in welche Leere du hast, aber das ist hier, wie du schon bemerkt hast, nicht das Thema...

Eine Weltreise oder Langzeitreise kann auch sehr einsam sein. Ich auf jeden Fall kann nur bestätigen, dass man sich auf einer Reise selber finden kann. Man hat viel Zeit zum nachdenken und das hat mir zumindest schon geholfen um einiges klarer zu sehen...

Mit deinem Budget würde ich dir abraten irgendwo einfach hinzudacken... Das geht nur in die Hose und jeder wird sich um dich sorgen... Wenn Geld ein Problem ist, dann versuchs mit Work and Travel. Ehrlich gesagt wird auch das schwer. Ich rate dir einfach davon ab.... Spar ein wenig... Vielleicht ziehst du auch einfach woanders hin...  Eigentlich wollte ich eher was positives schreiben, aber um so mehr ich darüber nachdenke, wie das funktionieren soll um so schwerer kannich mir das vorstellen...

Man könnte gut und gerne ein Projekt starten, aber so richtig rumkommen tust du nicht. Wenn du geschickt genug bist und vll noch bissel Ahnung von Marketing hast, dann kannst du dich gut verkaufen für ein Projekt.... Vll Hoteltester oder was anderes lustiges... Aber alles mit Arbeit und Fingerspitzengefühl verbunden... Traue das eher den wenigsten Leuten zu... Sry.....

Hoffe trotzdem das du eine Lösung findest.
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Sebastian81

« Antwort #2 am: 17. August 2012, 07:32 »
Hui, hartes Ding.
Ich wünsche dir wirklich alles gute in deinem Leben, aber ich fürchte so wird das mit den Reiseplänen nichts.
Mit deinem Budget kommst du in Europa max. 2 Wochen aus und in Richtung Südeuropa sucht aktuell kaum jemand nach Arbeitskräften und so verzweifelt wie du im Moment klingst, wirst du da sicher keine offenen Türen einrennen.

Auch halte ich wenig davon sich in labilem Zustand extremen Bedingungen auszusetzen. Und die bringt eine lange Individualreise mit sich. Denn Freiheit, fremd sein, ständig neue Leute kennenlernen, kein Alltag... ist für mich zwar extrem schön, kann aber auch extrem anstrengend sein, wenn man mental nicht gefestigt ist.

Du hast uns ja schon viel verraten was du alles nicht bist (reif, groß, selbstbewusst), nicht willst (dein Leben so wie es jetzt ist) und nicht hast (Geld / Reisepartner), aber versuche das Pferd doch lieber von vorne aufzuzäumen und überleg dir was du kannst und willst. Jeder hat Talente und Stärken und wenn du einen Tapetenwechsel willst, können dir diese diesen bescheren. Falls du mit Tieren gut kannst, findest du vielleicht irgendwo eine Farm / einen Nationalpark wo du ein Praktikum oder so machen kannst. Wenn du mit Kindern gut klar kommst, kannst du irgendwo Au-Pair machen oder du musizierst gerne und suchst dir über Couchsurfing irgendwo eine Komune von durchgeknallten Musikern, die dich ne Weile aufnehmen.
Es gibt so viele Möglichkeiten einen anderen Weg einzuschlagen. Warum einen wählen, der so wenig deinen Möglichkeiten zu entsprechen scheint? Und diese Frage ist eigentlich eher rethorischer Natur, aber wenn du dir selbst genug Argumente auf diese Frage geben kannst, dann teile diese auch gerne hier und ich bin sicher man steht dir mit Rat und Tat zur Seite.

Esperanza

« Antwort #3 am: 17. August 2012, 09:20 »
Nunja, da hab ich privat schon meine (sehr guten) Gründe.
Ich will nicht meine Lebenssituation komplett hier breittreten, sonst wär ich in ein Selbsthilfe-Forum gegangen ;).
Weggezogen bin ich letztes Jahr schon, aus einem kleinen, verkappten Kaff in eine ziemlich bekannte deutsche Großstadt.
Hier musste ich jedoch meine Ausbildung abbrechen und deswegen geht mir mein Hintern wortwörtlich auf Grundeis.
Ich finde momentan nichts Neues, das genug Einkommen bringt um mich über Wasser zu halten und deswegen werde ich in den nächsten Monaten meine Wohnung verlieren. Ich habe auch ehrlich gesagt keine Lust, mir einen 400-Euro-Job zu suchen, Wohngeld zu beantragen und am absoluten Existenzminimum zu leben. Wenn ich weg gehe, werde ich das zwar auch (sogar noch viel krasser) , aber dann bin ich wenigstens "frei" und mache für mich persönlich etwas sinnvolles, emotional, finde ich.
Zurück zu meinen Eltern kann ich aus persönlichen Gründen leider nicht (es geht wirklich nicht! Das hat nichts mit jugendlicher Sturheit zu tun, nur möchte ich hier wie gesagt nicht über mein Leben reden).

Auf der Straße sitzen werde ich also bald sowieso und bevor ich mich schnorrend in die Innenstadt setze und zur Alkoholikerin oder zum Junkie werde, könnte ich auch einfach das aller letzte Geld, was ich an meinem "Ende" haben werde zusammennehmen und noch einmal die Welt etwas "erkunden" gehn, bevor ich in der Gosse lande, oder mir aus Stolz und Verzweiflung das Leben nehme.

Ich sehe darin eher so etwas wie eine Hoffnung oder eine zweite Chance, meine Gedanken ins Klare zu rücken und meinen Horizont zu erweitern, damit ich villeicht eines Tages wieder in der Gesellschaft Fuß fassen kann. Im Moment geht das absolut nicht. Deswegen gehe ich die Sache auch nicht mit einer schieren Verzweiflung an, da es der beste Ausweg ist, den ich momentan noch vor Augen habe. Bitte jetzt nicht mit sowas kommen wie "lass dich einweisen/geh stationär" etc. wie gesagt, alles schon durchgekaut und das gehört hier auch nicht ins Forum. Au Pair oder dergleichen käme absolut nicht in Frage für mich, da ich wie gesagt herum"wandern" möchte und mich nicht irgendwo in einer ausländischen Großstadt niederlassen will. Das ist absolut nicht mein Ziel. Ich habe deswegen bewusst das Thema Welt/Langzeitreise in Aussicht genommen. Ich will mich nicht an einem Ort niederlassen im Moment. Ich will irgendwie mehr, halt einfach mal raus, neue Menschen treffen, neue Orte sehen. Und meine momentane Lebenssituation hat mir einen guten Anstoß dazu gegeben. Dass ich mich nun endlich trauen würde zu sagen "adiós".
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steelydan

« Antwort #4 am: 17. August 2012, 09:27 »

Das klingt wirklich nicht gut, ich wünsche Dir sehr, dass Du Dein Leben in en Griff bekommst. Allerdings würde ich zum derzeitigen Zeitpunkt von einer Weltreise ziemlich dringend abraten: Natürlich ist eine lange Tour, ganz besonders wenn allein und in jungen Jahren durchgezogen, ein sehr prägendes Erlebnis, und das Wort Selbstfindung ist bestimmt nicht fehl am Platze. Aber eine lange Reise ist keine Therapie und erst recht kein Allheilmittel, sie kann sogar genau den gegenteiligen Effekt haben: Wenn Du weit weg von zu Hause ganz auf Dich allein gestellt bist, verstärkt das Deine Probleme eher noch, weil der schützende Filter des Alltags fehlt.

Ganz abschreiben würde ich eine lange Reise aber auf keinen Fall. Im Gegenteil. Ich würde es für eine gute Idee halten, auf eine Tour hinzuarbeiten, und zwar im doppelten Sinne: Du wirst einige Zeit brauchen, um genügend Geld zusammenzubekommen - die kannst Du parallel nutzen, um Dich auf Deine Reise zu freuen, sie zu planen und so hoffentlich wieder festen Boden unter den Füßen zu gewinnen.

Alles Gute und viel Glück!

SD
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Pally

« Antwort #5 am: 17. August 2012, 09:41 »
Hey,

erst einmal herzlich willkommen... Ich habe erst überlegt dir ne PN zu schreiben, aber da du ja schon öffentlich schreibst soll es auch öffentlich passieren... Nach meiner Meinung ist eine Weltreise keine Lösung um aus seinem Leben zu flüchten. Ich weiß nicht was für Probleme du hast oder in welche Leere du hast, aber das ist hier, wie du schon bemerkt hast, nicht das Thema...

Ich kann das nur unterstreichen. Eine Weltreise sollte man auf einer soliden Basis machen (sowohl emotional, als auch finanziell). Du scheinst gerade in einer Findungsphase zu sein, die durch gewisse Krisen und Mangelerscheinungen ausgelöst wurde. Da ist eine Weltreise wohl nicht das richtige. Mach lieber einen schönen langen Urlaub oder einen Interrailtrip. Als Alternative kannste nach Australien und dir dort das Leben finanzieren. Aber so eine Reise sollte man nur gut vorbereitet und nicht aus einer Notlage heraus antreten.
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Esperanza

« Antwort #6 am: 17. August 2012, 09:51 »
Hey,

erst einmal herzlich willkommen... Ich habe erst überlegt dir ne PN zu schreiben, aber da du ja schon öffentlich schreibst soll es auch öffentlich passieren... Nach meiner Meinung ist eine Weltreise keine Lösung um aus seinem Leben zu flüchten. Ich weiß nicht was für Probleme du hast oder in welche Leere du hast, aber das ist hier, wie du schon bemerkt hast, nicht das Thema...

Ich kann das nur unterstreichen. Eine Weltreise sollte man auf einer soliden Basis machen (sowohl emotional, als auch finanziell). Du scheinst gerade in einer Findungsphase zu sein, die durch gewisse Krisen und Mangelerscheinungen ausgelöst wurde. Da ist eine Weltreise wohl nicht das richtige. Mach lieber einen schönen langen Urlaub oder einen Interrailtrip. Als Alternative kannste nach Australien und dir dort das Leben finanzieren. Aber so eine Reise sollte man nur gut vorbereitet und nicht aus einer Notlage heraus antreten.

Siehe meinen zweiten Post. Ich würde es eher als "Notlage" bezeichnen. Von so etwas wie "Urlaub machen" kann ich nur philosophieren ;).
Das nächste Mal, wenn ich sowas frage, lass ich am besten mein Alter aus dem Spiel.
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Diggidi

« Antwort #7 am: 17. August 2012, 10:01 »
Also ich kann nur zustimmen, du solltest die Reise verschieben. Auch wenn wir deine ganz persönliche Geschichte nicht kennen (brauchen wir auch nicht), denke auch ich als Frau, dass die Reise zum jetzigen Zeitpunkt keine Hilfe sein kann. Ich bin 34. werde mit meinem Freund für 4 Monate auf Reisen gehen mit entsprechendem Budget und sogar ich, hadere immer wieder damit, ob das alles so richtig ist, wo es alles hinführt, ob das Geld reicht, was danach kommt etc. So eine Reise ist bereits in der Planung anstrengend, aufreibend u du bist so jung und sorry so wie du schreibst auch noch etwas unreif, was ja in deinem Alter ja auch normal ist. Aber wenn man deinen Beitrag so liest, schlägt glaube ich jeder von uns die Hände über den Kopf u schreit: Fahre nicht!

Du schreibst " Ich habe auch ehrlich gesagt keine Lust, mir einen 400-Euro-Job zu suchen, Wohngeld zu beantragen und am absoluten Existenzminimum zu leben". Das wirst du mit der Vorbereitung u dem Budget auch iwo auf der Welt tun müssen.

Dann schreibst du " könnte ich auch einfach das aller letzte Geld, was ich an meinem "Ende" haben werde zusammennehmen und noch einmal die Welt etwas "erkunden" gehn, bevor ich in der Gosse lande, oder mir aus Stolz und Verzweiflung das Leben nehme." Was mich wirklich geschockt hat. Hast du schon einmal überlegt, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen?

ABER ich würde auch an deiner STelle am Ball bleiben, du musst doch nicht einen 400 euro Job annehmen, such dir doch für ca. 1 Jahr irgendeinen Nebenjob, wo du mehr als 400 Euro verdienst u spare was das Zeug hält. Ich habe in meinem Leben schon Jobs gemacht die dämlicher als dämlich waren aber egal hauptsache Geld. Dann kannst du mit work u travel starten, und dich dann vorarbeiten. Nutze die Zeit um zu sparen, die in das Thema einzulesen, zu schauen wo du so hinwillst, evtl deinen Freund überzeugen etc.

lg diggidi
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Sebastian81

« Antwort #8 am: 17. August 2012, 14:39 »
Esperanza, du bist hier in ein Forum gestolpert wo der durchschnittliche Leser / Schreiber 10.000 - 20.000 € und eine Vorbereitung von 1/2 - 2 Jahren in seine Reise investiert. Das ist der Preis der Freiheit und den kannst du aktuell nicht zahlen.
Trotzdem solltest du nicht aufhören zu träumen. Aber ganz wichtig, gleiche deine Möglichkeiten mit deinen Träumen ab. Denn der von dir angedachte Weg kann so nicht funktionieren und wird schneller in die Gosse führen als die meisten anderen.

FliegenOhneFallschirm

« Antwort #9 am: 17. August 2012, 21:46 »
Hallo,

ich muss mich den Vorrednern anschließen: hör nicht auf zu träumen, aber verschieb die Umsetzung deiner Pläne auf eine stabilere Zeit. Ich würde dir anraten dich doch einmal beim JobCenter vorzustellen, diese könnten dich dann zunächst auch dem Psychologischen Dienst vorstellen. Denn ich denke, was du in jedem Fall brauchst ist, ist psychologische Unterstützung. Zudem können die dir mit der Wohnung helfen. Heißt ja nicht, dass du am Existenzminimum lebst, sondern das du unterstützt wirst, bis du wieder auf die Füße kommst.

Auch kann das Amt dir bei deiner weiteren Berufswegplanung helfen. Z.B. könntest du über einen überbetrieblichen Träge eine Ausbildung anstreben (Berufsbildungswerk), wenn du so keine findest. Dann mach die Ausbildung, arbeite, spar Geld und mach einen Trip bei dem du dich auch wirklich finden kannst und auch das magst, was du da findest.

Liebe Grüße FoF
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deeekay

« Antwort #10 am: 18. August 2012, 17:07 »
Hallo Esperanza,

ich weiss nicht, ob ich Dir helfen kann, aber ich denke ich kann Deinen Wunsch nach Veranderungen verstehen. Mir ist egal ob Du zu alt oder zu jung bist - wichtig ist mir Dein Problem und Dein Beduerfnis. Ich hatte vor einigen Jahren auch eine "schwierige Phase" in meinem Leben und wusste keinen geeigneten Ausweg, ausser der "Flucht" nach vorn - so moechte ich es mal nennen. Zu meinem Vorteil hatte ich etwas Geld und bin fuer sechs Monate in ein komplett anderes Land "gezogen". Diese Monate haben mir Persoenlich viel gebracht, vielleicht nicht in Richtung "Selbstfindung", sondern mehr in Richtung "Verstaendnis fuer andere Menschen, andere Sprache, andere Kulturen und anderes Denken". Zurueck in Deutschland konnte ich mit diesen neuen Erfahrungen meine Probleme - so denke ich - besser loesen. Seit diesem "Auslandsaufenthalt" fuehle ich mich in bestimmten Situationen etwas stressfreier (naja vielleicht doch etwas "Selbstfindung" - auch wenn ich dieses Wort nicht mag). Diese positive Erfahrungen haben bewirkt, das ich mich seitdem fuer weitere Laender und Kulturen interessiere und ich von der Welt mehr "sehen und erleben" moechte. Leider muss das irgenwie finanziert werden, deshalb habe ich Jobs im Ausland gesucht. Was leider nicht so einfach ist und mit viel Aufwand (manchmal auch Glueck) verbunden ist und man muss immer etwas Geld beseite legen/haben. Wie auch immer: So habe ich neue Laender, Kulturen und Menschen kennen gelernt und auch den Alltag - den gibt es ueberall und der faengt Dich immer wieder ein - egal ob Du in Deutschland bist oder Dich woanders aufhaeltst. Was ich sagen moechte, eigentlich muss ich Deutschland fasst niemand auf der Strasse leben. Das soziale Auffangnetz in Deutschland ist nicht perfekt doch recht gut. Solange Du in diesem sozialen Netz bist solltest Du es fuer Dich nutzen. Deshalb mein einfacher und bescheidener Rat, mache nicht gleich eine ganz grosse Reise, sondern fange mit einem Land an, das Dich interessiert und gehe/fahre/fliege danach dann zum naechsten Land, wenn die Zeit dafuer reif ist. Schaue in einem Land Deiner Wahl nach einen einfachen Job und mit viel Glueck helfen auch einige Aemter (z.B. das Arbeitsamt) weiter. Oder gehe erst zu einem Amt und frage nach Jobs im Ausland. Starte nicht ziellos drauf los. Fang mit kleinen Schritten an und mit der Zeit kann daraus was ganz grosse werden. Es kann fuer Dich eine Art "Selbstfindung" werden - doch bedenke, das dies (fast) immer mit einem grossen persoenlichen Einsatz und mit kompromissen (z.B. sich doch laenger irgendwo aufzuhalten) verbunden ist. Wenn Du etwas bewegen moechtest, muss Du handeln. In diesem Sinne wuensche ich Dir fuer jeden Deiner Schritte - wenn er noch so klein sein mag - viel Erfolg.
Viele Gruesse, DK
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MrsBuggi

« Antwort #11 am: 18. August 2012, 17:47 »
Über das Wort Selbstfindung müssen wir immer wieder schmunzeln. Unterwegs findet man eher andere Sachen als sich selbst.

Auch von uns: Bitte geh nicht! Hier sind bereits viele gute Vorschläge für Dich gekommen!  :)
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Tags: selbstfindung 
 

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