Ich selbst hatte bisher keine Probleme mit Seekrankheit, aber ich habe auf einer Hand voll Segeltörns den ein oder anderen Fall von leichter bis mittelmäßig katastrophaler Seekrankheit kennengelernt. Ich fass hier jetzt einfach mal so meine Beobachtungen und Gespräche mit den Seekranken zusammen:
Ergebnisse von Medikamenten sind durchwachsen. Bei leichten bis mittelschweren Fällen helfen die oft ganz gut. Jeder nimmt da aber irgendwie auch was anderes. Von Tropfen über Kaugummis bis Tabletten. Ähnliche Ergebnisse bei den Armbändern etc.
Der Tipp mit dem Fixpunkt am Horizont hilft - auch wieder recht gut bei den leichten Fällen und bei den schweren Fällen fast garnicht. Ich habe mal von einer Brille gehört, in der durch eine Flüssigkeit zwischen den Gläsern ein künstlicher Horizont erzeugt wird - nie gesehen und ob das hilft, weiß ich nicht.
Was bisher in allen Fällen mindestens den akuten Brechreiz wegbekommen hat, ist hinlegen (am besten auf den Rücken) auf die Achse, in der das Schiff rollt. Setzt euch jemanden daneben, der auf euch aufpasst und mit euch redet - wichtig: entspannt euch.
So als letzte Anmerkung: Seekrankheit ist kein Makel - teilweise wird man ja dafür belächelt. Manche Menschen werden einfach Seekrank. Findet euch damit ab und versucht nicht dagegen anzukämpfen, das macht alles schlimmer. Ihr könnt die Symptome halbwegs in den Griff bekommen, aber nicht die Ursache. Im Allgmeinen gewöhnen sich Menschen an das Schiff und die Seekrankheit wird besser - aber eben schneller, wenn ihr euch nicht mit allen möglichen Medikamenten zudröhnt, die die entsprechenden Rezeptoren einfach nur abschalten. Für ne zwei Stunden Überfahrt ist das sicher ok, aber wenn ihr länger unterwegs seid imho eher kontraproduktiv, weil es den Gewöhnungsprozess verlangsamt. Esst vorher was und während der Reise sogut es eben geht, damit ihr was im Magen habt. Auf dem Wasser Zwieback oder trockene Kekse, vorher am besten was euch schmeckt und glücklich macht. Freut euch auf das, was danach kommt und ärgert euch nicht über die Überfahrt - innere Einstellung macht wirklich viel aus.