Thema: Sicherheit in Peru  (Gelesen 9824 mal)

globetrotter_marc

« am: 25. März 2012, 04:39 »
Hallo zusammen !

Ich befinde mich gerade in Peru, bin ganz frisch heute in Lima angekommen und muss noch etwas an der Umstellung zwischen Argentinien / Chile und hier arbeiten....die dritte Welt sagt "hallo" so zu sagen.
Bin schon seit ueber 6 Monaten alleine unterwegs (meine Weltreise), aber in 4 Tagen kommt meine Freundin mich besuchen und wir reisen dann zusammen 3 Wochen durchs Land.
Da ich ploetzlich viel Zeit hatte, habe ich mir ueber einen Buch-austausch einen Peru-guide geschnappt und darin etwas geblaettert und...eigentlich habe ich es bereut ! Da standen Sachen drin von wegen Vergewaltigungen durch Banditen auf abseitsliegenden Strecken, Buse werden angehalten etc...
Ich weiss, ich soll mich nicht verrueckt machen, tue ich eigentlich ueber all den Rest (Diebstahl in der Grossstadt etc.) auch garnicht (bin ich Athen aufgewachsen, kleinkriminelle Aktivitaeten kenne ich aus erster Hand) aber das mit den Vergewaltigungen ist ein anderes Kaliber.
Leider konnte ich im Internet nichts ueber die betroffenen Strecken erfahren, stand lediglich, dass man an "bestimmten Orten" nicht ueber Nacht Reisen sollte.
Sollten wir lieber ganz auf Overnight-fahrten verzichten ? Auf dem Weg von Tacna (Chile-Grenze) nach Lima , 20 stunden Fahrt + Uebernacht hab ich mir schon 1-2 Mal "hmmmmm" gedacht, als der Bus Mitten im stockfinsterem Nichts einfach angehalten hat...das waren aber nur "normale" Polizeitkontrollen.

4 Monate habe ich darauf gewartet und jetzt verfluche ich die Tatsache , dass meine Freundin gutaussehend ist  >:( .... ist etwas verrueckt , ich weiss  :D.

Waere dankbar ueber jeden Tipp!!
(beruhigende Worte kommen auch gut an, aber generell stehe ich eher auf sachliche Hilfeleistung  ;)...)
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rmu

« Antwort #1 am: 25. März 2012, 14:07 »
hey marc!

ich (mädel --> blond, blauäugig) bin vergangenes jahr einen monat allein durch peru gereist und konnte unter einhaltung der üblichen "sicherheitsrichtlinien" nicht mal annähernd die situationen wittern, die du beschreibst ... die übliche anmache, so nach dem motto "hola, chica!", musst als frau aushalten und einfach ignorieren. hunde die bellen, beißen bekanntlich nicht. natürlich würde ich allein nicht des nächtens mit irgendeinem colectivo in den elendsvierteln von lima rumkurven ... das versteht sich eigentlich von selbst. dass eine frau allein reist, ist für den durchschnitts-peruaner nicht wirklich nachvollziehbar. deswegen habe ich mir während meiner reise einen imaginären "verlobten" zugelegt, somit hatte ich vor diversern anbagger-versuchen meine ruhe. wenn ihr zu zweit unterwegs seid, sehe ich sowieso kein problem.

ich würde sagen, cruz del sur und ormeno (auch noch einige andere, deren namen ich mir nicht gemerkt habe) sind sehr vertrauenswürdeige buslinien, mit denen du unbeschadet durch peru kommen solltest (die sind auch verkehrstechnisch so, wie sich das ein mitteleuropäer vorstellt).  hatte da auch bei overnight-fahrten nie ein unsicheres gefühl. in lima selbst ist es super, wenn du voraus ein hostel gebucht hast, das seine leute auf dem bahnhof abholt. ansonsten habe ich es auch mal so gemacht, dass ich einen uniformierten am bahnhof angequatscht habe, er solle mir behilflich sein, ein sicheres taxi zu finden, z. b. alls ich um vier uhr morgens in cusco angekommen bin. die schreiben dann die taxinummer auf, wo du einsteigst usw. bei den buslinien würde ich, wie schon erwähnt, auf solche mit gutem ruf vertrauen ... kosten vielleicht ein paar soles mehr, aber es lohnt sich.

viel spaß! lass dich nicht von irgendwelchen horrorgeschichten einschüchtern ...
rmu
 
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White Fox

« Antwort #2 am: 25. März 2012, 23:08 »
Vielleicht troestet dich das: Nur 2% aller Vergewaltungen werden vom "Mann hinterm Baum" begangen. In aller Regel kennen sich Opfer und Taeter mehr oder weniger gut und das wird auch in Peru nicht anders sein.
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Jens

« Antwort #3 am: 26. März 2012, 02:02 »
Bin jetzt drei Wochen in Peru unterwegs und fühle mich nicht unsicher! Im Hostel stehen die Macs auf den Tischen und keiner klaut sie, obwohl es so einfach wäre! Ich denke du hast da was falsch verstanden. Ich finde es genauso sicher wie in Chile, Argentinien oder auch Brasilien....
Augen auf wie immer und es passt schon  :)
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Vombatus

« Antwort #4 am: 26. März 2012, 17:07 »
... auf Nachtbusfahrten sollte man darauf achten, dass man die Wertgegenstände gut verschließt, die Daypacks irgendwo sicher verräumt, festbindet etc. Generelle Sicherheitsvorkehrung halt. Ansonsten habe ich Peru nicht mehr unsicher empfunden als die anderen südamerikanischen Länder.



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AlpenCheGuevara

« Antwort #5 am: 26. März 2012, 18:11 »
hab mich in peru auch nicht unwohl gefühlt. nicht anders als in den südlicheren ländern.

lg
stefan
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globetrotter_marc

« Antwort #6 am: 27. März 2012, 19:23 »

Ja, vielen Dank an alle, ich fuehle mich jetzt schon viel ruhiger.
Ich denke ich habe am Anfang etwas uebertrieben, war auch das erste Mal, dass ich mich darum gekuemmert habe, was z.B. das Auswaertige Amt zur Lage in einem Land sagt (die Laender vorher waren alle easy-going, Australien, Neuseeland, Chile etc...). Wohne auch schon seit 4 Tagen im Zentrum von Lima und hab gesehen, dass es halb so wild ist. Also auf geht's !!!
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Dumeklemmer72

« Antwort #7 am: 27. März 2012, 22:20 »
Hallöchen,

als erstes Nerven bewahren und nicht bei jeder Horrormeldung durchdrehen. Aber auch nicht leichtsinnig werden.

Mir wurde in Chiclayo die Kamera etwas unsanft aber ohne Gewaltandrohung entwendet. Die Hilfsbereitschaft der Zeugen war überwältigend. Sowas habe ich in Deutschland noch nie erlebt, ich hatte den Eindruck, dass man in Deutschland eher wegschaut.

Weniger schöne Berichte habe ich von mehreren Reisenden über Ica gehört. Laut LP ist die Bervölkerung durch ein Erdbeben vor einigen Jahren schwer gebeutelt worden und es sei wohl schneller Geld in den Tourismus geflossen als der Bevölkerung zu gute gekommen ist. Ein paar Leute scheinen sich ihren Anteil bei den Touristen einzufordern. Mir kamen einige Berichte von aufgebrochenenen Hotelzimmern zu Ohren.

Aber mir wurde vor kurzem auch mein Werkzeug aus dem Keller entwendet und die bedrohlichste Situation hatte ich ausgerechnet auf dem Rückweg von der Wiedersehnparty mit meinen Freunden in der Düsseldorfer U-Bahn als ich mich nich mehr als Gringo beschimpft wurde sondern als Scheiss Deutscher.

Also wachsam sein, aber offen bleiben und sich nicht vom Reisen abhalten lassen.
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Flynn

« Antwort #8 am: 28. März 2012, 23:03 »
Vielleicht als kleine Hintergrund-Info: Peru hat mit Abstand die meisten Touristen in Südamerika aufzuweisen. Es gibts da eine spezielle Touristen-Polizei (die sieht man auch manchmal rumlaufen) und die sprechen Englisch. Selbst in Chile kann es Städte geben da ist das nicht so selbstverständlich...(find den mal in Arica :D)

Peru ist zwar in der Entwicklung nicht so super weit wie es gerne wäre (und auch sollte), aber in Sachen Tourismus geben sie sich wirklich Mühe - mehr als viele der reicheren Nachbarn :p - und machen ihre Sache gut. Dazu zählt auch die Sicherheit der Touristen. Es existieren sogar spezielle Notrufnummern (die findet man in den Touri-Infos die überall im Land zu finden sind) für Touristen mit 24h Service auf Englisch und Spanisch. In Argentinien suchst du sowas vergeblich :D

Die dritte Welt ist Peru nicht wirklich - auch wenn das manchmal so propagiert wird. Klar gibt es sehr arme Landstriche dort, aber ich meine Hey selbst in Ayacucho steht eine Tip-Top-Touri-Info mit perfekt Englisch sprechenden Mitarbeitern und da sind kaum Touristen vor Ort (übrigens eine tolle Stadt :D). Also nicht verzweifeln - ich hatte in einigen Gegenden von Buenos Aires mehr Bammel als in Peru ;)
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