Bedenke ausserdem: vom Rio Grande bis nach D.F. ist Mexiko hauptsaechlich Wueste. Mag zwar cool sein da durchzuheizen, aber das Bilderbuchmexiko ist in Teilen der Hauptstadt, Puebla, Guadalajara, Jalisco, wo auch immer, aber jedenfalls suedlich der Hauptstadt und um sie herum.
Noch mal deutlicher zu den Entfernungen: in Deutschland gibt es wenig Leute, die taeglich (zum arbeiten, einkaufen, Schule, Freizeitaktivitaeten) mehr als 15km zuruecklegen. 20km in Deutschland sind aber maximal 25 Minuten mit dem Auto, und das auch nur bei Ampeln, Blitzanlagen, viel Verkehr und Bergen. 100km in Deutschland bedeuten - da wo keine Autobahn ist- maximal 90 Minuten. Nicht so in Lateinamerika: 100km Bergpass mit Schotterpiste geraten zu einer 10-stuendigen Fahrt, selbst auf Strecken, die zu 70% mit sogenannten Autobahnen ausgestattet sind, erreicht man kaum 45km/h Durchschnittgeschwindigkeit - mehr nur da, wo es flach ist, wie z.B. in Argentinien oder Teile der Panamerikana. Selten, dass man mal 20km durchgegehnd 90km/h fahren kann, auch mit einem schnellen Auto. Ein deutscher Verkehrsfunk, der die rush-hour von Mexiko DF mit 'Stau und zaehfliessender Verkehr' bezeichnen wuerde, muesste seinen Hoerern Schadensersatz leisten, weil er nicht korrekt geaeussert hat, dass der Verkehr 'zu 95% zusammengebrochen' ist. Auf dem Land herrscht zwar sehr wenig Verkehr, aber oft sind Strassen weggerissen oder Pisten zwingen zu 10-20km/h, 20km = mindestens eine Stunde Fahrt. Wer in Brasilien ausserhalb des Staates Sao Paolo einen Kran braucht, muss damit rechnen, dass dieser ueber 900km anreisen muss; am Amazonas fallen nicht selten bei Schiffsentladungen ganze Turbinenwerke ins Wasser, weil z.B. die Uferpromenade nachgibt. Ist aber oekonomisch wie oekologisch egal, ob man sie birgt und verrotten oder neue kommen laesst: fuer eine Bergung muesste Urwald gerodet, Armreehubschrauber und -taucher bestellt werden. In der Regenzeit sinken grosse Gealendewagen leicht bis zum Dach ein.