Thema: Krankenversicherung im Heimatland für Österreicher  (Gelesen 8375 mal)

dreistein

Die meisten Auslandskrankenversicherungen funktionieren ja so, dass man im Falle einer schweren Erkankung/Unfall ins Heimatland überstellt wird. Ich will jetzt zwar hoffen, dass dieser Fall nicht eintritt, aber man sollte wohl darauf vorbereitet sein, und da wäre dann halt (neben der Auslandskrankenversicherung) auch eine Krankenversicherung im Heimatland ganz nützlich.

Nun findet man im Internet (so z.B. auch auf dieser Website) recht viel Informationen zum Thema "Krankenversicherung im Heimatland" für deutsche Staatsbürger, aber leider recht wenig Österreich-spezifisches.

Daher also die Frage (in der Hoffnung, nicht der einzige Österreicher in diesem Forum zu sein): Liebe österreichische Weltreisende, wie macht ihr das?
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dreistein

« Antwort #1 am: 02. Mai 2008, 17:32 »
Als erster will ich gleich einmal meine eigenen Recherchen zum Thema kundtun.

Zuerst ein kleiner Disclaimer: Ich übernehme keine Garantie für die Richtigkeit und Aktualität dieser Informationen! Ich kann auch keine rechtsverbindliche Auskunft geben, sondern lege nur meinen (beschränkten) Wissensstand dar, d.h. was meine bisherigen Erkundigung für meine Reise so zu Tage gefördert haben.

Wenn man während der Weltreise nicht irgendwie pflicht- oder mitversichert ist, scheint die einzige Möglichkeit eine sogenannte "freiwillige Selbstversicherung" zu sein. Voraussetzung dafür ist jedoch ein Wohnsitz im Inland (d.h. in Österreich), den man also während der Reise behalten muss.

Die Kosten für diese Selbstversicherung belaufen sich auf auf maximal 333,59 EUR pro Monat. Hat man jedoch ein Einkommen von weniger als 4418,-- EUR im Jahr (was ja bei den meisten Weltreisenden der Fall sein sollte), so kann man zusätzlich einen Antrag auf Herabsetzung des Versicherungsbeitrags stellen, wodurch sich der Beitrag auf 83,40 EUR pro Monat reduziert (alle Preisangaben gültig für das Jahr 2008).

Der Charme an der ganzen Sache ist, dass diese Selbstversicherung unter gewissen Umständen sogar gleich am Tag nach der Antragstellung in Kraft treten kann. Das geht dann, wenn man in den vorangegangenen zwölf Monaten mindestens 26 Wochen, oder unmittelbar vorher mindestens sechs Wochen [...] krankenversichert war. Letzteres wird bei einer Weltreise wohl ausfallen, aber wenn die Reise weniger als sechs Monate dauert, und man unmittelbar zuvor irgendwo beschäftigt (oder z.B. bei den Eltern mitversichert) war, dann ist erstere Bedingung während der Reise immer gegeben.

Bei einem Telefonat mit der Wiener Gebietskrankenkasse wurde mir auch bestätigt, dass ich vor der Reise einen Antrag (und am besten auch gleich einen Antrag auf Herabsetzung) ausfüllen kann, den dann ein Bevollmächtigter im Notfall noch schnell einreichen kann, bevor der Rücktransport ins Heimatland erfolgt. So ist man dann (im Fall des Falles) auch im Heimatland krankenversichert, ohne während der gesamten Reise dafür zahlen zu müssen.

Das löst zwar nicht wirklich das Problem für "echte" Langzeitreisende, aber bei Reisen mit einer Dauer von weniger als sechs Monaten scheint mir das ein gangbarer Weg zu sein.
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romana

« Antwort #2 am: 02. Juni 2008, 01:46 »
hallo dreistein

schön das ich nicht alleine mit dem problem dastehe!!!

mein problem ist 1. das ich wahrscheinlich länger als ein jahr unterwegs sein werde, die meisten versicherungen jedoch nur für ein jahr gelten und 2. das ich in österreich nicht krankenversichert bin während meiner reise!
die einzige versicherung die mir bis jetzt eine auskunft geben konnte ist unica!die haben eine paket wo du bei einem rückholtransport auch die erste zeit in deinem heimatland versicher bist!
kosten sind so um die 150€-200€ :-[(bin mir jetzt nicht sicher)pro monat!!!
das muß es ja auch etwas günstigeres geben......oder?!?

lg romi
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Borneo

« Antwort #3 am: 25. Februar 2009, 14:37 »
Hallo!

Genau dieses problem hab ich grad... sitz in Borneo und die sechs monate mit moeglicher rueckversicherung sind naechste woche um. eigentlich hatte ich geplant, dann mit uniqa zu versichern, was bis vor kurzem noch mit einem betrag von ca 90 euro moeglich war. Leider gibts diese option nicht mehr, das kostet jetzt geschmalzene 213 euro monatlich.

Die freiwillige Selbstversicherung der GKK wird in Oberoesterreich anders berechnet, da wird das letzte gehalt herangezogen, was bei mir wieder einen monatlichen Betrag von 230 euro ausmacht. Also genauso  teuer.

das beste ist also in wien (oder einem anderen bundesland?) gemeldet zu sein... da gehts  auf jeden fall billiger.

Ich weiss jetzt nicht was ich machen soll. Bin noch sechs wochen unterwegs und brauch das geld dann sowieso dringend fuer den neustart in oesterreich...

Lasst euch aber bloss nicht die stimmung verderben, wenn man dann unterwegs ist, ist alles nur noch super!

Liebe Gruesse, dani
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veraa

« Antwort #4 am: 17. August 2009, 22:08 »
hey
ich habe die Reiseversicherung vom ÖAMTC. ist wahrscheinlich eher was für mitglieder, gibts aber auch für nicht-mitglieder.
also für solche mit karte: für die ersten 90 tage ist es gratis, dann zahlt man 1,60 oder so pro tag (also zw 1,50 und 1,80 weiß nicht mehr so genau). haftpflicht ist hier glaub ich nicht dabei. also nur krankenversicherung, rückhol- und gepäck-... (weitere infos folgen noch)
für die ohne karte: gibts auch eine versicherung mit allem drumm und drann für 400 euro (da ist wirklich sogut wie alles dabei).

werd mich noch ein bisschen schlau machen und genauere details bekannt geben. aber besonders wenn man nicht solange unterwegs ist, ist das sicherlich eine gute option. ich zahl nämlich jetzt für 5 monate 80 euro...

liebe grüße
vera
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refas

« Antwort #5 am: 15. September 2011, 01:01 »
Hätte noch einen Tip für eine Reiseversicherung (0,85€ pro Tag!!): Abschluß für ÖsterreicherInnen möglich.

Care Concept AG (Produktname: Care travel)

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dirtsA

« Antwort #6 am: 22. September 2011, 10:04 »
@ refas + veraa: das sind doch aber Versicherungen, die im Heimatland NICHT gelten.

In Österreich selbst ist meines Wissens nach nur eine freiwillige Selbstversicherung bei der GKK möglich. Ich habe dazu schon im anderen Beitrag einiges geschrieben: http://weltreise-info.de/forum/index.php?topic=2398.30

Nach einem Telefonat mit der OÖ (!!!) GKK heute früh bin ich schlauer... Wie schon im anderen Beitrag erwähnt: Unbedingt mit der GKK sprechen, in dem Bundesland man dann den Hauptwohnsitz anmeldet, da es unterschiedliche Regelungen für die Bundesländer gibt!! Meine Ausführungen beziehen sich daher nur auf OÖ, könnten aber in anderen BL natürlich ähnlich/gleich sein. Gleich sind sie in Wien, da hatte ich mich nämlich davor informiert.

1) Mitversicherung bei den Eltern ist unter bestimmten Vorauss. möglich, wenn man davor max. 2 Jahre schon gearbeitet hat. Da ich ca. 3,5 Jahre gearbeitet habe, kommt das für mich nicht in Frage und ich habe nicht mehr nachgeforscht.

2) Die GKK wird einen NICHT aufnehmen, wenn man krank aus dem Ausland zurückkommt. Man muss min. 6 Monate am Stück den Versicherungsbeitrag bezahlen, um wieder Anspruch zu haben. D.h. man wäre 6 Monate nicht versichert und würde sich bei einer Rückkehr im Krankheitsfall (auf gut österreichisch) "dumm und deppad" zahlen. Wenns ein wirklicher Notfall ist, kann das sogar in die Millionen gehen (Intensivstation,...)

3) Leider stimmt die Aussage von dir - dreistein - nicht, dass die Kosten fix bei 83,40€ liegen. Bzw. evtl. stimmt sie ja für dein Bundesland. Grds. ist es so, dass 2 Anträge gestellt werden müssen: 1 Antrag auf freiwillige Selbstversicherung und 1 Antrag auf Herabsetzung der Versicherungsbeitrages. Dazu müssen die letzten 3 Lohnabrechnungen mit eingereicht werden, da sich die Höhe daran orientiert! Ich habe extra nachgefragt, ob es keine Möglichkeit gibt, nachzuweisen, dass man in den nächsten Monaten kein Einkommen hat und daher weniger bezahlen muss. NEIN, gibt es definitiv (in OÖ und Wien) NICHT. :(

4) ca. 90€ (wie oben erwähnt) werden wohl für die meisten hier Wunschtraum bleiben. Ich habe mir meinen Beitrag kurz abschätzen lassen (anhand Brutto-Gehalt) und würde ca. 270€ PRO MONAT bezahlen. Bei einer Reisedauer von (bei mir) 18 Monaten komme ich damit auf 4.860€  :o  :o  :o  :'(  :'(  :'(

Finde ich ehrlich gesagt eine Frechheit, dafür dass ich 1,5 Jahre nicht hier bin und zu 99% gesund wieder komme. Könnt grad kotzen deshalb...

So, wollte ich nur loswerden und mit euch teilen.
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dirtsA

« Antwort #7 am: 22. September 2011, 10:08 »
Zitat
Das löst zwar nicht wirklich das Problem für "echte" Langzeitreisende, aber bei Reisen mit einer Dauer von weniger als sechs Monaten scheint mir das ein gangbarer Weg zu sein.

Oh sorry, das habe ich vorher überlesen. Das überschneidet sich dann ja mit meinen Ergebnissen. Bis max. 6 Monate geht es damit, ansonsten kann es u.U. sehr teuer werden.
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