Thema: 6 Monate gute Reisedauer?  (Gelesen 3361 mal)

waveland

« am: 20. Juni 2012, 13:37 »
Hi,

Ich habe evtl. die Möglichkeit, mal etwas Auszeit für eine längere Reise zu machen. Ich bin zwar schon ziemlich viel rumgekommen, aber bisher immer auf kürzeren Reise von 3-5 Wochen. Ich würde unbezahlten Urlaub nehmen und dann wieder in meinen Job zurückkehren, Wohnung würde auch nicht aufgelöst, da in eigenem Haus.

Jetzt stellt sich für mich u.a. die Frage nach einer "guten" Reisedauer. Klar ist wohl, dass länger erstmal immer attraktiver erscheint, aber bei einer "zu langen" Reise eine Rückkehr in das "alte Leben" evtl. gewisse Probleme macht. Aber sind 6 Monate eine "gute" Reisedauer? Stellt sich da schon ein gewisser "Flow" ein, ohne dass größere Reisemüdigkeit zu spüren ist? Finanzielle Aspekte spielen natürlich eine Rolle, wobei das für mich und meine Reisedauer erstmal nicht entscheidend wäre und ich hätte viele Routen für beliebige lange Zeiträume im Kopf ;)

Also wie sind eure Erfahrungen bzgl. der Dauer einer längeren Reise?
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Sani Banani

« Antwort #1 am: 20. Juni 2012, 15:02 »
Hi,

ist schwer sowas zu beantworten. Ich persönlich kann mir schon vorstellen ein Jahr lang unterwegs zu sein, wobei dazwischen ab und zu längere Aufenthalte inkludiert sein sollten, wie zum Beispiel 1 Monat oder 2 Monate in einer amerikanischen Stadt in der ein sehr guter Freund wohnt.
Sich nach einem Jahr wieder zu integrieren sehe ich persönlich nicht als Problem; weder beruflich (noch dazu bin ich Softwareentwickler: Life Long Learning on the fast track) noch privat.
Wie du dich danach in der Welt einordnen willst, kann man sowieso sehr schwer voraussehen :)

Für mich ist das eher eine Budget-Frage. Wenn ausreichend Budget für die Reise und danach vorhanden ist, könnte ich mir auch vorstellen länger unterwegs zu sein und danach zurück kommen und sofort wieder in mein Penthouse einziehen und die nächsten 6 Monate Champagner schlürfen ;D


LG,
Sani
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huskyeye

« Antwort #2 am: 20. Juni 2012, 15:06 »
Hey,

ich war knappe 5 Monate unterwegs, hatte vorher eher an vier Monate gedacht und hätte zwischendrin schon auch sechs daraus gemacht, wenn ich nicht doch zu große Sehnsucht nach einer bestimmten Person hier zuhause gehabt hätte. Da war es dann auch genau richtig, nur mit dem Hinflugticket in der Tasche loszuziehen und dann von unterwegs zu entscheiden, wann ich keine Lust mehr habe und den Rückflug buchen will.

Also, ich finde 5 bis 6 Monate prima. Würde ich wieder machen. Der "flow" kam bei mir so nach einem Monat, würde ich sagen.... als das normale Urlaubsgefühl vorbei war und ich auch das Land gewechselt habe. Ich habe es auch sehr gut geschafft, alle hinter mir zu lassen in der Zeit. Hätte ich vorher gar nicht unbedingt gedacht, aber das ging recht schnell und hat auch bis zum Ende der Reise angehalten.

Das Heimkommen war dann ein bisschen seltsam, aber ich denke, es wäre weit merkwürdiger gewesen, wenn ich länger weggewesen wäre. Meine Situation war allerdings auch bisschen anders als deine, ich hatte gekündigt und musste mich dann so ca. zwei Wochen nach der Reise wieder ernsthaft mit Jobsuche befassen. Heute morgen (!) hab ich meinen neuen Arbeitsvertrag unterschrieben...

Ich fand es super, über den Winter weg zu sein. Ich wollte mir einmal den harten deutschen Winter ersparen, und dafür waren die knappen fünf Monate von Ende Oktober bis Mitte März ideal.
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waveland

« Antwort #3 am: 20. Juni 2012, 22:57 »
ist schwer sowas zu beantworten. Ich persönlich kann mir schon vorstellen ein Jahr lang unterwegs zu sein, wobei dazwischen ab und zu längere Aufenthalte inkludiert sein sollten, wie zum Beispiel 1 Monat oder 2 Monate in einer amerikanischen Stadt in der ein sehr guter Freund wohnt.

Ich würde eigentlich nicht unbedingt länger als 2-3 Wochen irgendwo bleiben wollen, dies aber offen halten.
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waveland

« Antwort #4 am: 20. Juni 2012, 22:58 »
Also, ich finde 5 bis 6 Monate prima. Würde ich wieder machen. Der "flow" kam bei mir so nach einem Monat, würde ich sagen.... als das normale Urlaubsgefühl vorbei war und ich auch das Land gewechselt habe. Ich habe es auch sehr gut geschafft, alle hinter mir zu lassen in der Zeit. Hätte ich vorher gar nicht unbedingt gedacht, aber das ging recht schnell und hat auch bis zum Ende der Reise angehalten.

Danke für deine Einschätzung. Genau das wollte ich eigentlich auch hören ;)
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huskyeye

« Antwort #5 am: 21. Juni 2012, 08:50 »
oh, ich sehe gerade, dass ich geschrieben habe "alle hinter mir zu lassen in der Zeit". Das sollte eigentlich heißen "alle Alltagsgedanken", war nicht auf Menschen bezogen. Letztlich hatte ich aber tatsächlich auch bis auf einen einzigen Tag kein Heimweh oder sowas.
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wom-bat

« Antwort #6 am: 10. Juli 2012, 19:23 »
Hi,

Ich kann Dir die Frage aus meiner Sicht ganz aktuell beantworten: Sitzte grad in Lüderitz (Namibia) am Netbook und in 10 Tagen werde ich wieder nach Hause gehen. Ich bin froh, wieder nach Hause zu gehen, aber war auch froh, dieses Abenteuer gewagt zu haben. Länger möchte ich nicht unterwegs gewesen sein, weniger lange auch nicht. Darum aus meiner Sicht, sind 6 Monate die perfekte Reisedauer. Aber versteh mich nicht falsch: Zeitweise wollte ich nach 4 Monaten SOFORT nach Hause und ich bin sicher, wenn ich wieder am Arbeiten bin, könnte ich mir vorstellen noch länger zu reisen. Insofern ist es noch schwierig zu bewerten, welches die wirklich IDEALE Reisedauer ist.

LG
Samuel
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karoshi

« Antwort #7 am: 10. Juli 2012, 19:33 »
Was eine Reisedauer von 6 Monaten normalerweise so unattraktiv macht, ist der Stress mit der Wohnungsauflösung. Das lohnt sich erst bei längeren Reisen so richtig. Aber da Du Deine Wohnung behalten willst, würde ich sagen: 6 Monate sind ein guter Zeitrahmen für einen oder zwei (möglichst benachbarte) Kontinente. Da wird sich der Flow auf jeden Fall einstellen.

LG, Karoshi
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chasseur

« Antwort #8 am: 10. Juli 2012, 20:51 »
Hi,

ich bin seit letzten Donnerstag von einer fünfmonatigen Reise zurück in Deutschland und kann ähnlich wie wom-bat noch nichts endgültiges zu der Reisedauer sagen. Mir ging es aber so, dass ich nach fünf Monaten satt war und ich mich auf Zuhause gefreut habe. Die Zeit unterwegs war wirklich super und auch der Flow hat sich schnell und dauerhaft eingestellt. Wäre ich noch deutlich länger unterwegs gewesen, hätte ich jetzt einen längeren Aufenthalt (ein oder zwei Monate) an einem Ort gebraucht und dazu eine Aufgabe, also ein wenig Arbeit, einen Sprachkurs oder ähnliches.
Ich befürchte aber auch, dass ich spätestens in zwei Wochen, wenn die Arbeit los geht, wieder reisen möchte  ;D.

LG, Björn
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waveland

« Antwort #9 am: 10. Juli 2012, 21:03 »
Danke für das Feedback und eure Erfahrungen. Eigentlich stellt sich bei mir auf einer kürzeren Reise ein gewisser Flow schon nach wenigen Tagen ein, der dann meist genau bis zum Rückflug anhält. Ich weiss nur nicht, ob dies bei einer längeren Reise (mit langsamerer Reisegeschwindigkeit, klar) auch so der Fall ist, weil ich das noch nie gemacht habe. Vermutlich fühlt es schon mehr oder weniger anders an, ich kann mir aber schwer vorstellen, dass es mir gar nicht gefallen würde ;)

Meine angedachte Route wäre ungefähr (für Okt.-Mar.):
2 Monate Nepal und evtl. ein wenig Nord-Indien
1 Monat Myanmar
1 Monat Sydney (vlt. zum Jahreswechsel) und Tasmanien
1 Monat Südsee
1 Monat für Rückreise, halt entweder über Asien über Nordamerika mit 1-2 weiteren Stops

Südamerika würde ich dann später gerne noch auf einer weiteren längeren Reise in den Sommermonaten machen wollen. 8)
In anderen Regionen bin ich schon viel rumgekommen, insbesondere Asien und Nordamerika.
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