Thema: Jordanien was & wie ansehen  (Gelesen 5601 mal)

Jens

« am: 06. September 2011, 15:13 »
Hallo Jordanien-Fans,

als letzte Station lande ich in Amman von wo ich auch dann nach Frankfurt fliegen werde. Ich würde in Jordanien gerne diese Highlights mir ansehen:

  • Petra
  • Wadi Rum
  • Tote Meer (endlich schwimmen ohne Schwimmflügel  ::) ;D ::) )

Ich habe im Web von Touranbieter gesehen, dass dies so in ca. 8 Tagen machbar ist. da ich ein fleisiger Leser von Reisedepeche war, habe ich schon vernommen, dass es wohl besser ist eine geführte Tour zum Wadi Rum zu machen. Die würde ich mir aber auch vor Ort suchen.

Meine Frage ist jetzt, kann ich in Jordanien leicht mit Bussen diese Highlights abfahren, oder brauche ich einen Mietwagen, oder gar noch was anderes?? Habt ihr eine ahnung was das so kostet?? Und ganz wichtig, gibt es sonst noch Wichtiges??

Bin gespannt!  :)
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karoshi

« Antwort #1 am: 06. September 2011, 16:09 »
Hi Jens,

Petra ist ziemlich einfach mit Bussen zu erreichen (mit Umsteigen in Ma'an).

Ob Du mit einem Bus ins Wadi kommst, weiß ich nicht genau. Wenn Du eine Tour buchst, ist die Anreise (ab Petra oder Aqaba) normalerweise Teil des Packages. Hier sollte man nicht am falschen Ort sparen -- die meisten günstigen Touren fahren gar nicht wirklich ins Wadi rein (kostenpflichtiger Nationalpark), sondern nur in die weniger spektakuläre Umgebung.

Den Abstecher zum Toten Meer (ein Tagesausflug hat gereicht) haben wir von Madaba aus mit einem Taxi gemacht. Mit Bussen wäre das wohl schwierig geworden. Madaba ist auch ein guter Stützpunkt für die letzte Nacht vor dem Flug, besser als Amman.

Generell ist das Bussystem stark auf den Desert Highway zwischen Amman und Aqaba ausgerichtet. Wenn man innerhalb der Berge von A nach B will, muss man meistens zuerst auf den Highway und dann später wieder in die Berge zurück. Obwohl es direkte Straßenverbindungen gäbe. Das kann umständlich und zeitraubend sein, weil es oft mit Umsteigen verbunden ist. Wer in kurzer Zeit viel sehen will, ist mit einem Mietwagen besser bedient. Autofahren ist in Jordanien kein Problem, die Straßen sind gut, Hinweisschilder normalerweise zweisprachig.

Neben den von Dir genannten Orten kann ich noch die alte Kreuzritterburg in Kerak empfehlen. Ach ja, und das Nationalmuseum in Amman: ist winzig und sieht nach nix aus, und dann steht man plötzlich (u.a.) vor den ältesten bekannten Statuen der Menschheit, und hinten in der Ecke liegen noch ein paar Qumran-Rollen.

LG, Karoshi
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Angel

« Antwort #2 am: 06. September 2011, 16:48 »
von Petra aus lassen sich Sammeltaxis nach Wadi Rum organisieren - einfach im Hostel fragen, die machen das jeden Tag.

nach Madaba sind wir auch mit dem Bus bis zur Hälfte der Strecke und dann mit dem Daumen weitergefahren.
retour genauso. Halber Tag Totes Meer reichte mir auch vollkommen.

Stimme Karoshi zu - man kommt mit den Bussen rum. Manchmal ist es ein bisschen verwirrend, weil die Busse zur Weiterfahrt nicht am selben Ort sind wie da wo man ankommt. Weiß nicht mehr wo mir das passiert ist. Und keiner wusste was. Man war ich da genervt  :)

Ich fand Amman eigentlich ganz cool - das Farah Hostel ist nicht schlecht.
Vergiss nicht, zum legendären Restaurant Hashem essen zu gehen. Ist auch Tipp unter den Einheimischen. Falafel, Hummus, Favabeans, Schwarztee... lecker und auch noch total billig.

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Grimmo

« Antwort #3 am: 17. November 2011, 14:58 »
Hallo an alle
Habe vor im Sommer nach Jordanien zu kommen.
Jetzt ha ich direkt die erste Frage.
Was ist denn die günstigste Methode von Deutschland dort hin zu kommen?
Direktflug oder umsteigen?
Vielleicht war ja jemand dort in letzter Zeit und kann mir Tipps geben
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Ratapeng

« Antwort #4 am: 13. Dezember 2011, 06:53 »
Hallo Jens,

meine Freundin und ich hatten unseren Syrien-Jordanien-Urlaub schon komplett organisiert, dann brachen jedoch die Unruhen aus und wir wollten nicht fliegen. Es war schon alles fertig recherchiert, deshalb hier unsere Ergebnisse:

- Von Amman bis Aqaba kommt man entlang des Desert Highways überall hin.

- Von Amman nach Petra und von Petra nach Aqaba fahren Reisebusse.

- Am Toten Meer gibt es nur Luxushotels, Tagesausflüge kann man von Madaba aus mit dem Taxi machen (mit dem Minibus muss man wohl 2-3 mal Umsteigen, es war von hier aus schwer herauszufinden und um die Rückfahrt muss man wohl bangen...). Aber auch der "Public Beach" kostet 15 Euro Eintritt, hat dafür dann aber auch Duschen.

- Von Madaba aus gibt es von einem Hotel organisiert einen Minibus für Touristen nach Petra entlang des Highways am Toten Meer mit Zwischenstops an interessanten Orten unterwegs. Ist eher eine geführte Tagestour und kostet etwa 15-20 Euro.

- Von Petra nach Wadi Rum gibt es Minibusse.

- Von Amman oder Aqaba nach Wadi Rum sollte man seinem Touranbieter in Wadi Rum Bescheid geben dass er einen am Desert Highway abholt, dort kann einen der Bus an der vereinbarten Kreuzung rauslassen. Sonst trampen.

- Von Wadi Rum nach Amman ist es schwer, man muss zum Desert Highway und dann hoffen, dass einen ein Bus, der vorbei fährt mitnimmt. Offiziell wird dort nicht gehalten.

- Von Wadi Rum nach Aqaba siehe oben. Der ominöse Minibus morgens zur Unzeit fährt laut Aussagen in diversen Foren nur unregelmäßig und ist auch nur für Einheimische gedacht. Taxi ist wohl aber auch nicht soo teuer.


Generell hatten wir von hier aus den Eindruck, dass Jordanien für "Günstig-Touristen" eine schwierige Infrastruktur hat und dort mehr auf 5-Sterne-geführte-Rundreise Wert gelegt wird.

Hoffe, das hilft!
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Jens

« Antwort #5 am: 13. Dezember 2011, 07:51 »
Danke für die vielen Infos!!!! Sind sehr hilfreich!!!  :)
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Litti

« Antwort #6 am: 08. Januar 2012, 22:32 »
War mit meiner Freundin über Weihnachten und Neujahr für 15 Tage in Jordanien. Ursprünglich wäre Ägypten geplant gewesen, aber da war/ist die politische Entwicklung einfach nicht absehbar. In Jordanien ist alles eher ruhig - es gibt zwar Demonstrationen, aber die verlaufen sehr gesittet, wie wir noch selbst am Freitag in Amman erleben durften.

Da wir nur zwei Wochen Urlaub hatten haben wir uns für die Zeit ein Auto ausgeliehen. Auto fahren geht super, die wichtigsten Schilder sind (jedenfalls meistens) übersetzt, und die Jordanier fahren noch relativ gesittet... aufpassen muss man vor allem in Kreisverkehren (gibt es einige) und nachts vor unbeleuchteten Autos, auch wenn die wichtigsten Straßen beleuchtet sind. Und wie genau in Jordanien eigentlich die Blinker zu benutzen sind hab ich in den zwei Wochen nicht herausfinden können ;D
Viele interessante Plätze sind in Jordanien jedenfalls nicht an den öffentlichen Verkehr angeschlossen und man müsste ein Taxi bemühen.
Mit eigenem Auto kann man jedenfalls in zwei Wochen alles sehen, wenn man es darauf anlegt. Das einzige was wir ausgelassen hatten waren eigentlich die Wüstenschlösser - das waren uns dann einfach zu viele Kilometer für einen einzigen Tag.

Wie schon angesprochen trifft man eher Reisegruppen, Infrastruktur für Backpacker ist nur in wenigen Städten vorhanden. Am meisten erschreckt haben mich eigentlich die Zimmerpreise, unter 20 JD (~ 22 €) haben wir nie etwas gefunden, und oft war es dann das Geld auch nicht wert. Frühstück war allerdings immer enthalten. Auch die Eintrittspreise sind nicht zu verachten: Petra derzeit für 1 - 3 Tage 50 - 60 JD, Amman Beach 16 JD (und für die für Toiristen scheinbar obligatorische Schlammpackung nochmal 3 JD zusätzlich), Baptism Site cr 12 JD, Übernachtung im Beduinencamp in Wadi Rum 25 JD pro Person, usw usw

Günstig Essen ist auch gar nicht immer so einfach bzw. man muss die günstigen Lokale erst einmal finden. Oft ißt man im feinen arabischen Restaurants billiger als im arabischen Fast Food-Laden nebenan (der keinesfalls für Touristen ausgelegt ist) - fand ich oft etwas seltsam.

Die Jordanier sind einfach super, habe noch nie so unglaublich freundliche Menschen erlebt - und im Gegensatz zu anderen Ländern hat man nur sehr selten den Eindruck, dass die Herzlichkeit nur aufgesetzt ist.

Die jordanischen Städte haben mich alle positiv überrascht. Egal ob Amman, Madaba, Jerash oder Aqaba - es macht überall Spaß einfach mal durch die Straßen und Märkte zu flanieren.
Auch die Landschaft ist sehr abwechslungsreich, und wer mit dem eigenen Auto unterwegs ist sollte unbedingt den Kings Highway dem Desert Highway vorziehen, auch wenn es sehr viel länger dauert. Der Norden mit Jerash und Umm Qais ist dann nochmal ein ziemlicher Kontrast zur sonstigen Wüstenlandschaft (Umm Qais an sich fand ich ansonsten aber nicht sonderlich spannend).
Leider scheint Jordanien sein Potential zum Wandern aber noch nicht entdeckt zu haben, jedenfalls gibt es außerhalb der RSCN-Nationalparks keine gekennzeichneten Wege, und dort ist es eben wieder relativ teuer und in für die allermeisten Routen dort ist eine Guide verpflichtend. Die wenigen Wege die man allein gehen kann sind dann auch keine Rundwanderwege, d.h. man braucht wieder ein Taxi zurück zum Ausgangspunkt. In Dana hätte das bspw 40 JD gekostet... wir sind dann einfach den Weg nur zur Hälfte gegangen und dann umgedreht, so ist nur die Nationalparkgebühr angefallen. Trotzdem eben nicht das Wahre  :-\

Alles in allem: Nicht ganz billig, nicht ganz unbeschwerlich, trotzdem ist Jordanienen wie ich finde echt empfehlenswert!
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Angel

« Antwort #7 am: 09. Januar 2012, 14:21 »
Also ich hab schon in Hostels für JD 5,- geschlafen. Petra wars 7,50 JD. Frühstück auch dabei. Doppelzimmer hab ich so um 14-20 JD gesehen.

Petra war bei mir auch noch günstiger, bin ich froh.

Ich muss sagen, als alleinreisende Frau war es zwar manchmal recht anstrengend, ich hab dadurch aber auch vieles günstiger bekommen, einfach weil ich mich mit den Männern unterhalten habe. Und aufdringlich waren sie ja eh nicht. Wüste Wadi Rum zb 13 JD inkl Jeeprundfahrt. Dafür "musste" ich alleine mit Abdul auf einem Felsen den Sonnenuntergang beobachten.

Was mir noch einfällt und sicher auch hilft wenn du kein Auto möchtest: Ich hab mich mal einer Gruppe angeschlossen, die im Hostel am schwarzen Brett was ausgehangen hatt um noch eine 4. Person einen Ausflug, um das ganze billiger zu machen. Socialising funktioniert echt super in Jordanien und wenn man sich ein Taxi teilt gehts auch gleich günstiger (So gemacht zum Toten Meer und Wadi Mujib)

Das mit der Herzlichkeit stimmt auf jeden Fall. Alle sind sehr freundlich und wenn sie starren ist es nicht so unangenehm wie in Indien zB. Auch als Frau keine Probleme gehabt, eher positiv überrascht.
(Außnahme: Strand von Aqaba, wo sich innerhalb von 5 Minuten 4 Männer strategisch verteilt haben, um mich zu beobachten und ganz schnell wieder verschwanden als ich meine Klamotten wieder anzog)

Das war jetzt für dich, Jens, nicht so megawichtig *g* Aber vielleicht kannst dich ja wo als Beschützer anbieten  ;)
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jollie

« Antwort #8 am: 10. Januar 2012, 11:54 »
Hi,

ich bin kürzlich auf diese Gegend näher aufmerksam geworden. Momentan würde ich mich dort natürlich ein bisschen unsicher fühlen. Aber mittelfristig möchte ich diesen Teil des Nahen Ostens sicher einmal bereisen. Vielen Dank für die Auskünfte und Tipps zu Reisen nach Jordanien/Syrien!
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Grimmo

« Antwort #9 am: 11. Januar 2012, 18:38 »
Was mich mal interesseieren würde, wäre ob Jordanien sich im Preis-Leistungsverhältnis lohnt
Es klingt alles so teuer, öffentlciher Strand 10 Euro oder mehr usw
Hatte überlegt im Sommer dort hin zu reisen aber wenn es zu teuer ist lohnt es sich für mich nicht
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Litti

« Antwort #10 am: 11. Januar 2012, 19:59 »
Wie du an Angel siehst muss es ja nicht so teuer sein...

In meinem Fall muss man einfach sehen dass ich auch über Weihnachten/Neujahr dort war, d.h. es war Saison. Trotzdem weiß ich nicht ob sich möglicherweise in den letzten Jahren einfach was an den Preisen verschoben hat, denn ihre 13 JD inkl. Wüstenrundfahrt und scheinbar Übernachtung kann ich fast nicht glauben... Wie gesagt, bei mir war allein die Übernachtung 25 JD pro Person (runtergehandelt auf 20), und selbst der Einlass ins Wadi Rum kostet 8 JD oder so... Jeeprundfahrt, Kamel natürlich alles extra. In Dana waren wir in einem Guesthouse dass im Rough Guide mit 5 JD pro Nacht stand, gezahlt werden mussten dann 20. Ansonsten hatte ich die Hostels immer über hostelworld etc rausgesucht, ich glaub also auch nicht dass ich wir uns wahnsinng dumm angestellt haben.
Also wie gesagt: Vlt haben sich die Preise etwas verschoben, und Saison war so oder so.
Wenn es öffentlichen Verkehr gibt ist der übrigens äußerst günstig.

Ob es sich lohnt ist natürlich subjektiv. Für mich hat es sich definitiv gelohnt und die ganzen Preise hab ich hauptsächlich eingetragen weil es hier eben immer ein Thema ist, nicht weil es mir nun irgendwie den Urlaub versaut hätte - überrascht hat es mich natürlich schon.
Für mich war es das erste Mal im Nahen Osten und auch Wüsten hab ich nie zuvor gesehen. Der Nahe Osten ist vermutlich nirgends einfacher zu bereisen als in Jordanien, fast jeder scheint Englisch zu sprichen, Visa on Arrival gibts am Flughafen. Die unglaubliche Gastfreundschaft haben wir schon erwähnt, die haut dich um. Das Essen ist großartig, sogar schon zum Frühstück mit Fuul, Falaffeln und natürlich Hummus, und Abends kann man sich an zig Mezzes (arabische Vorspeisen) nur so satt fressen für wenig Geld. Wadi Rum und Petra sind zwar die überragende Highlights, aber es gibt genügend andere Sights: Im toten Meer will man ja mal geschwommen sein, und warst du schon mal in einer Kreuzritterburg? In Ma'in gibt es Hot Springs mit bis zu 60 °C. Und ich könnte noch einiges mehr aufzählen...

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Angel

« Antwort #11 am: 11. Januar 2012, 21:26 »
das mit Wadi Rum war exklusivee dem Eintritt, ich habs aber erst vor Ort gebucht. Mich quasi anquatschen lassen. Musste jetzt aber nachdenken und kann nicht mehr mit Sicherheit sagen, ob die Jeeprundfahrt nicht doch was extra gekostet hat. Kann mich leider nicht mehr erinnern.
Reisezeit war wohl wirklich etwas besser. Petra hat kurz nach meinem Besuch den Preis angezogen, ging von JD 38 rauf auf die 60 für zwei Tage. Hat sich aber definitiv gelohnt, es war mein Sightseeing-highlight überhaupt. Sommer würde ich auf die Reisezeit achten, wegen der Hitze. War Ende September dort und hat grad ein bisschen "abgekühlt" zu 40 Grad oder so.
Günstig ist es auch, sich für eine Woche in Amman einzuquartieren und von dort aus viele Tagesausflüge zu machen. Jerash, Totes Meer, Wadi Mudlib, Madaba,... kann man alles gemütlich in einem Tag gestalten  - wie gesagt, Dorm um 5 JD. Die anderen Städte sind etwas teurer. Und 2 Wochen sind auch genug um alles zu sehen.
Am Strand hatte ich nichts bezahlt, dafür aber auch diese Beobachter (weshalb ich mich dann doch nach Ägypten verzogen hab)
vielleicht magst dich durch mein Picasa-Album durchklicken, für ein paar Sinneseindrücke https://picasaweb.google.com/105854978885260604331/Jordanien2209201012102010#
 
20-30 JD kannst schon rechnen pro Tag damit es gemütlich ist, ein bisschen was Extra für Petra.

Jordanien insgesamt war für mich eine sehr positive Überraschung, weil es eher ungeplant war und ich dann festgestellt habe, dass es einfach soviel zu bieten hat. Die Leute, das Essen, die Natur, Sehenswürdigkeiten, hat einfach alles gepasst für mich.
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