Die Frage war zwar nicht an mich gerichtet, aber vielleicht kann ich dir ja auch etwas behilflich sein.
Ich war 2014 in Bangladesch, ist also schon einige Zeit her. Visum gab es damals so wie oben beschrieben um 50$ direkt am Flughafen. Buchungsunterlagen waren damals keine notwendig.
In Dhaka hatte ich mein Hotel im Bezirk Gulistan, das ist schon ziemlich Downtown und Bangladesch pur. Dhaka ist an sich extrem spannend, voll, laut und wahnsinnig. An jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken und man fühlt sich wie in einer anderen Welt. Es ist etwas wie Indien, nur noch chaotischer finde ich. Sehenswert ist jedenfalls das Liberation War Museum und die Armenische Kirche sowie das Treiben entlang des Flusses. Und sei darauf gefasst, von jedem zweiten Bangladeschi angesprochen zu werden. Das ist normal. Einfach freundlich bleiben.
Von Dhaka aus habe ich dann einen Kurztip nach Chittagong zu den Abwrackwerften gemacht. Das war schon ziemlich spannend, denn man konnte vom Strand aus dutzende alte Schiffe sehen, die dort zerlegt werden. Viel näher kommt man allerdings nicht, da es bereits oft schlechte Publicity in int. Medien gab, und man vor Ort Ausländern gegenüber relativ misstrausch ist. Man könnte ja von der Presse sein.
Cox' Bazar ist auch recht nett (längster Sandstrans der Welt!).
Zurück in Dhaka habe ich dann über Nacht den Rocket-Steamer genommen nach Khulna. Das war vermutlich mein Highlight: ein alter Raddampfer aus der Kolonialzeit, mit dem man knapp einen Tag über die Flüsse Bangladeschs schippert. Ich weiß nicht, ob es das noch gibt, aber wenn ja, dann ist das jedenfalls die Mühe wert. Die Tickets bekommt man in irgendeinem Büro in Dhaka, das lässt sich leicht ergoogeln. Wenn es geht, nimm 1st Class. Ich hatte nur 2nd, weil es bereits ausgebucht war, durfte aber dennoch in der 1st abendessen und mich aufhalten (offensichtlich deshalb, weil ich Europäer bin und man mir die 2nd "nicht zumuten wollte" - naja so schlimm wars dann dort auch wieder nicht).
Von Khulna aus bin ich nach Mongla und von dort habe ich mir einen Guide für eine Tour durch die Sunderbans genommen. Auch sehr, sehr spannend aber einen Tiger habe ich leider nicht gesehen. Würde es aber jedenfalls zu den "musts" in Bangladesch zählen.
Dann gings zurück über Dhaka und mit dem Zug nach Srimongol und dort ist Bangladesch vollkommen anders. Viel Natur, sehr wenig Menschen, ewige Teefelder und viel Ruhe. Habe zwei Tage lang eine Radtour gemacht und bin einfach die Gegend abgefahren. Am letzten Tag habe ich dann mit einem Guide eine Trekkingtour zu den Hum-Hum-Wasserfällen an der indischen Grenze gemacht.
Im Nordwesten gibt es noch ein paar tolle Ruinen, zu denen habe ich es aber nicht mehr geschafft. Wenn du Zeit hast, solltest du dir das aber jedenfalls überlegen.
Alles in allem ist Bangladesch eine Herausforderung, aber eine der besten Reiseerfahrungen, die ich je gemacht habe. Lass dich darauf ein und du wirst auch eine tolle Zeit dort haben.
PS: 2014 war es so, dass man Zugtickets immer nur sehr kurze Zeit im voraus buchen konnte. Kommt man also irgendwo an, sollte man am besten gleich die Weiterfahrt kaufen, noch bevor man in seine Unterkunft geht. Tickets sind schnell weg und man steht meistens einige Zeit an dafür.