Thema: Kontakt mit einer künstlichen Intelligenz (KI)  (Gelesen 1687 mal)

Surfy

« am: 02. Februar 2023, 22:13 »


Fest steht schon jetzt für mich, dass die Kinder die ab 2020 geboren wurden, mit "google es doch mal" nichts mehr anfangen werden können. Genau so wenig wie ein Kind aus dem 2010 mit einer Kassette als Tonträger.

Eine so richtige künstliche Intelligenz, eine KI die eigenständig an Technologien forscht, die sich selber weiterentwickelt, die gibt es noch nicht.  Was aber die Vorläufer heute schon können, Chatbots wie z.B. ChatGPT - das ist schon unglaublich revolutionär.

Es wird unsere Recherchen via Suchmaschinen abkürzen, weil die KI keine Treffer zu Suchanfragen liefert, es liefert gleich schon die Zusammenfassung zu den gefunden und verarbeiteten Daten.

Schon heute ist ChatGPT der beste verfügbare Telefonjoker für alle die bei "Wer wird Millionär" sitzen - denn die KI liefert die Antworten schneller als ein Fachspezialist es je könnte.

Ich habe der KI auf den Zahn gefühlt, ich habe mir Quellcode erstellen lassen, Sourcecode in andere Sprachen übersetzen lassen, mir Artikel erstellen lassen, und soziologische Verständnisfragen gestellt.

Einfach unglaublich wie viel Arbeit die KI heute schon Übernehmen kann bzw könnte. Dabei muss die KI aktuell noch auf ihre Recherchen aus dem 2021 zurückgreifen, ihr Onlinezugriff ist sozusagen gekappt. Sie kann weder Wikipedia durchsuchen noch eine Suchmaschine befragen. Alle Daten basieren auf einem vergangenen Recherche Zeitfenster.

Noch kann man sich registrieren und testen, ohne das es kostet. Eine KI zum Anfassen sozusagen - wie sich das entwickelt - wir dürfen gespannt sein.

Artikel:
https://www.4x4tripping.com/2023/01/chatgpt-erste-greifbare-kuenstliche-intelligenz-ki.html

Wir leben in spannenden Zeiten, wo Risiken sind, sind immer auch Chancen - und umgekehrt. Habt ihr dem ganzen auch schon mal etwas Aufmerksamkeit gewidmet? Was sind eure Erfahrungen und Eindrücke?

Surfy

gismarett

« Antwort #1 am: 03. Februar 2023, 00:20 »
Ich bin mega begeistert von der KI!

Ich selbst arbeite in der Beratung zumeist im Bereich Projektmanagement (unterschiedliche Themenfelder) aber auch viel im Transformationsbereich (Change Management und Organisationsentwicklung sowie Prozessmanagement im Kontext der Digitalisierung). Von daher habe ich durchaus viel mit IT Themen zu tun und versuche immer möglichst aktuell zu bleiben und neues auszuprobieren.

So war es letzlich auch mit Chat GPT. Im Vergleich zu Google liefert es die direkten Antworten ohne, dass man sich durch dutzende Seiten suchen musste. Die Antworten waren recht gut formuliert und ich habe nur vereinzelt kleinere Issues (vereinzelt Grammatik und Zeitfehler) wahrgenommen, sofern man das richtige Nutzerverhalten an den Tag legt.

Wie bei Google auch, kommt es darauf an wie man Fragen formuliert. Im Vergleich zu einem KI basierten MS Azure Chatbot, den wir intern gebaut haben, kann Chat GPT auf viel mehr Daten zugreifen und genau darin liegt die Stärke (aber auch Schwäche = Übernahme von Diskriminierung oder Fehler). NLP scheint auch hier eine große Rolle zu spielen. Alles in allem eine sehr spannende Entwicklung.

Es war absehbar, dass die Free Version nur zum anfixen war. Bald wird der Dienst wohl eine gute Summe kosten (ggf. auch teilw. in einer light Version bzw. begrenzten Version kostenlos bleiben?). Mein erster Eindruck ist, dass Chat GPT erstmal eher das Premium Segment (Geschäftskunden) erreichen möchte - so habe ich es zumindest in dem einen oder anderen Artikel gelesen. Aber ich habe mich hier nicht wirklich informiert und kann mich auch irren :)

Nun aber mal zur Anwendung:
Nach etwas Chit Chat und ein paar fachlichen Fragen gingen mir erstmal die Ideen aus. Im Vergleich zu typischen Chatbots waren alle Antworten zufriedenstellen bis sehr gut!

Aus aktuellem Anlass habe ich der KI Schritt für Schritt meine Klausur vorgelegt und die KI sollte die Fragen beantworten. Hintergrund: Obwohl ich meinen Studenten im Kurs Hinweise zu den Prüfungsfragen gegeben hatte, hat der halbe Kurs gerade so bestanden... Nur eine Person hat ne 1,x und wenige eine 2,x. Das erstaunliche: Die KI hat alle Fragen passabel beantwortet. Was die Punkte betrifft waren nur 2 Personen besser als die KI. Und das obwohl die KI nicht auf mein Skrippt zugreifen kann (nehme ich mal an  ??? ).

Nun war ich angefixt! Zahlreiche Videos in Youtube haben gezeigt, dass die KI Geschichten erzählen kann, Hausarbeiten schreiben kann und noch vieles mehr. Also Herausforderung Akzeptiert. In einem meiner Kurse mussten die Studenten eine Mini Hausarbeit (unbenotet) zu Forschungsthemen der OE schreiben. Ich habe den Studenten erlaubt Chat GPT zu nutzen. Alle arbeiten waren im üblichen Rahmen. Es gab keine großen Auffälligkeiten und ich konnte die Arbeiten nicht zuordnen. Die Chat GPT Arbeiten waren alle im mittleren bis schlechten 2er bis guten 3er Bereich. Ja keine Top Leistung aber für ne KI schon jetzt ne super Leistung. Wohlgemerkt zu Fachthemen!!! Aber es kommt drauf an wie man die Arbeit schreibt. Der KI zu sagen schreibe ne Hausarbeit zu X oder die Forschungsfrage zu stellen hilft nur bedingt. Man muss schon eine Gliederung im Kopf haben und die Abschnitte gedanklich in Fragen strukturieren. Die KI erledigt also bei weitem nicht den wichtigsten Arbeitsschritt. Aber sehr wohl erleichtert die die Recherche und hilft bei der Formulierung. Meine Studenten mussten sich aber noch die Mühe machen entsprechende Quellen zu finden und zu zitieren  :P Trotzdem glaube ich, dass diese Art der KI basierten Recherche sehr viel Wert ist.

Aber nun noch etwas was die KI gar nicht konnte:
Sehr spezifische Fachfragen und Prüfung von Sachverhalten. Prüfungsaufgaben aus meinen früheren Rechtsvorlesungen (aus meiner erigenen Zeit an der Uni) hat die KI nur bedingt beantwortet. Die Antworten waren nicht falsch aber verkürzt. Bestanden hätte ich damit nicht. Auch so Fragen wie "Welches Visum braucht eine Person aus X um in Y arbeiten zu können, wenn Sachverhalt Z" konnte die KI nicht beantworten. Ja aber auch Google bekommt das nicht hin  ::) Von daher bin und bleibe ich begeistert...




Vombatus

« Antwort #2 am: 03. Februar 2023, 12:51 »
Unterm Strich werden es (dank KI) viele Erleichterungen sein, die uns helfen, ohne das wir es wissen. irgendwann wird es dann vielleicht auch schwierig.

In Videos von Prof. Dr. Christian Rieck wird versucht herauszufinden, wie eine "KI" in dem Fall "ChatGPT" zur einseitigen Zensur genutzt werden kann. Ist im Moment halt noch abhängig, von wem die KI "gelernt" hat. Im "UnterBlog" von Horst Lüning wird gezeigt, dass die KI (ich glaube auch ChatGPT?) nur bis 2021(?) gelernt hat, neueres ist nicht ausreichend verfügbar.

Definitiv eine spannende Entwicklung, obwohl ich glaube, dass der jetzige Stand der digitalen Möglichkeiten schon viele Menschen überfordert. Sicher ist, dass die gesamte digitale Weiterentwicklung immer schneller und mehr Einfluss auf uns haben wird. Um so wichtiger ist es, zu lernen, damit umzugehen.

Die meisten Frage sind wohl noch nicht geklärt, bzw. noch nicht mal entwickelt und gestellt. Angenommen eine KI wird auf die Gesellschaft losgelassen: In Form von welcher Anwendungen wird erlaubt/gewünscht/verboten sein? Wem gehört eine KI? Was darf er damit machen? Welches Recht hat eine KI? Wer hat die Verantwortung für eine KI? ... und so weiter ... da kommt man in einen Fragenstrudel. Da gibt es ja schon (Phantasie?)Geschichten im Internet, über KI´s mit Gefühlen und eigener Persönlichkeit.

Gerade jetzt wird es aber auch in allen Medien hochgekocht. Dann wieder vergessen und irgendwann ist es dann plötzlich schon überall da. :-D

karoshi

« Antwort #3 am: 07. Februar 2023, 09:00 »
ChatGPT geht, anders als der Name vermuten lässt, weit über einen gewöhnlichen Chatbot hinaus. Vom Entwurf ganzer Vorgehensmodelle über das Debugging von Software bis zum Verfassen vogonischer Poesie (auf Wunsch poste ich gernen ein Beispiel ;)) geht schon echt viel. Und das ist nur der Anfang. So wie man heute die Welt einteilt in vor und nach Google, wird die breite Verfügbarkeit der KI einen ähnlichen Quantensprung bei der Informationsgewinnung und -verarbeitung bedeuten. Da gibt es auch kein Zurück, das lässt sich genauso wenig stoppen wie die Windmühlen oder die Eisenbahn. Wer sich frühzeitig damit beschäftigt und lernt, sich die Technologie zunutze zu machen, wird einen Vorteil haben.


ulmi

« Antwort #4 am: 07. Februar 2023, 21:09 »
"Wunsch !!" :-) :-)

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