Kurze Nachbereitung:
Die Strecke hat am Ende so ausgesehen: Bergamo (1 Nacht) - Neapel und Umgebung (4N) - Matera (2N) - Santorini (3N) - Ios (2N) - Paros (2N) - Syros (1N) - Athen (1N)
ITALIEN
Bergamo: Eine schöne italienische Stadt, nicht übermäßig touristisch, mit spektakulär gelegenen Altstadt mit üblicher kultureller Ausstattung. Der eine Tag hat mir zur Erkundung gereicht.
Neapel und Umgebung: Die Stadt ist schmutzig und wild und bietet mehr, als ich mir erwartet habe (ich habe mir einen Transporthub erwartet; sprich: die Erwartungen waren nicht so hoch gesteckt), leider auch deutlich mehr Touristen. Irgendwelche Highlights fallen mir hier nicht wirklich ein. Der Fokus lag aber eh mehr auf den täglichen Ausflügen in die Archäologie. Pompei: Ein riesiges Gelände, leider in Summe ziemlich fad. Herculaneum: Gilt als "kompaktes, besseres Pompei", hat mich am Ende aber auch nicht wirklich gekickt - genauso wenig wie die römische Villa Oplontis. Was mir wiederum recht gut gefallen hat: Paestum, ca. eine Zugstunde südlich von Neapel, bietet drei sehr gut erhaltene griechische Tempel ohne Touristenmassen. An diese Exkursion habe ich einen Ausflug entlang der Amalfiküste angehängt: mit dem Zug von Paestum nach Salerno, von dort mit dem Boot nach Amalfi, von dort mit dem Boot nach Sorrent, von dort mit der Metro zurück nach Neapel. Die Amalfiküste, insbesondere die beiden Dörfer Amalfi und Positano, ist sehr schön, leider aber vor allem von alten amerikanischen Touristen überrannt. Trotzdem ein Highlight, und im Nachhinein hätte ich mir hier mehr Zeit gewünscht.
Matera: Schöne, vertikal angelegte historische Stadt mit vielen photogenen Perspektiven. Ist dieses Jahr Kulturhauptstadt und folglich recht voll.
GRIECHENLAND
Anscheinend wollen alle Amerikaner an die Amalfiküste und nach Griechenland.
Santorini: Ganz, ganz schlimm. Kreuzfahrt-, Bus-, Instagramtourismus, befeuert von den immergleichen 3-4 HDR-Fotoperspektiven. Die Hauptattraktionen (Fira, Oia) sind Shopping Malls mit schöner Aussicht. Dichter Verkehr, regelmäßiges Überholtwerden von Bussen voller chinesischer Reisegruppen. Ich konnte nicht schnell genug weg nach..
Ios: Gilt als Partyalternative zu Mykonos, ich war dann aber sehr positiv überrascht. Low key, günstig, ruhig, mit einer sehr schön gelegenen Hauptstadt mit tollen Aussichten. Das Publikum jünger und auch hier US-lastig - allerdings ohne unangenehm aufzufallen. Wenn es hier Parties und Gelage geben soll: ich habe davon nichts mitbekommen.
Paros: Vom Popularitätsgrad irgendwo zwischen Santorini und Ios. Zwei größere, klassisch geweißte Touristenhubs und drumherum zig Möglichkeiten, ruhigere Strandabschnitte zu finden. Auf der Nachbarinsel Antiparos hat sich Tom Hanks ein Haus gekauft, weil es hier genauso langweilig zugeht wie in seinen Filmen (nur halt ohne den groß erhobenen moralinsauren Zeigefinger). Für Strandurlaubsanalphabeten wie mich waren zwei Tage zwei Tage zu viel. Paros hätte ich im Nachhinein ausfallen lassen sollen.
Syros: Mein Favorit. Die Insel ist per Fähre nicht so gut erschlossen. Kaum Touristen und entsprechend ruhig. Das überrascht, denn die Hafenstadt bietet spektakuläre Aussichten und pastellfarbene Architektur. Ansonsten das übliche schreckliche griechische Essen und streunende Katzen, die nichts mit mir zu tun haben wollen. Mit einem Tag mehr hätte ich mir gerne auch das Hinterland gegeben, aber die unregelmäßigen Fährverbindungen zwangen mich zu früherer Abfahrt nach Athen, um meinen Heimflug nicht zu gefährden.
Fazit: Eine Reise, die mich mal wieder darin bestätigt hat, dass ich mit Strandurlaub nicht kompatibel bin. Da Strandurlaub aber ein essenzieller Bestandteil griechischer Inseln ist, war das Ergebnis etwas durchwachsen, sprich: ich habe den Heimflug herbeigesehnt. Ich befürchte, in Zukunft muss ich wieder zu den komplizierteren Destinationen zurückkehren.