Thema: Istanbul - Byzanz, Konstantinopel - Die Stadt am Bosporus  (Gelesen 4588 mal)

Railjeter

« Antwort #15 am: 22. Mai 2022, 10:20 »
Wie liberal sind die Türken eigentlich bezüglich der Kleiderwahl in den zugänglichen Moscheen?
Ist eine kurze Hose mit T-Shirt noch toleriert oder sollten wir lieber eine lange Hose anziehen?

Diese Zeiten sind wieder vorbei und ich würde es weder mit kurze Hose noch T-Shirt machen.
Die Schuhe muss man auch ausziehen, aber die Socken darf man zumindest anlassen.

Kama aina

« Antwort #16 am: 28. Juli 2022, 15:07 »
Istanbul!
Eines unser Sehnsuchtsziele konnten wir dann endlich Ende Mai bereisen.
In unsere üblichen Manier konnten wir in den Netto 2 1/2 Tagen sehr viel sehen und waren sehr sehr zufrieden.
Allerdings hätte wir in unserem Tempo auf jeden Fall noch 2-3 Tage mehr gebraucht um Istanbul zumindest im Groben ganzheitlich zu erfassen.

Aber fangen wir mal von Vorne an.
Die Anreise über Stuttgart verlief leider schon sehr holprig und sollte noch schlimmer werden.
Wir hatten das erste Mal über einen Drittanbieter, in unserem Fall OPODO, gebucht. Bei CheckIn und Co hatten wir uns aber komplett auf der Seite von Turkish Airlines bewegt. Ob das auch der Grund war, warum (vermutlich) OPODO uns den Flug am Abflugtag storniert hat, oder ob es ein technischer Defekt war? Wir werden es wohl nie herausfinden.
Lange Rede, kurzer Sinn. Die freundlichen Damen von Turkish Airlines haben die Stornierung zurück genommen und wir sind mir der fantastischen Turkish Airlines nach Istanbul geflogen!

Am Flughafen angekommen bekommen wir von Booking.com die Nachricht, dass unsere Kreditkarte nicht belastet werden konnten und wir 2 Stunden Zeit hätten die Daten neu einzugeben, sonst würde das Hotel storniert.
Bei einem 3 Stunden Flug war das natürlich nicht möglich und das Hotel wurde storniert.
Da die Türken anscheinen unglaublich gute Geschäftsmänner sind war nach einem Anruf im Hotel relativ schnell klar, dass man schon Ersatz für uns gefunden hatte und wir kein Hotelzimmer mehr hatten.

Vom Flughafen dann für kleines Geld, dank Taxameter, nach Istanbul rein.

Ab zum Hotel und mal freundlich gefragt, ob die noch alle Latten am Zaun haben.
Wir durften dann für eine Nacht ins Schwesternhotel und mussten uns dann für die anderen 2 Nächte selber was suchen.
Haben wir dann gemacht. Hatten unsere Hotels im Bereich der Altstadt/Istanbul Bahnhof (der Bahnhof wo das Orient Express Restaurant ist)
Aber soviel Stress und Pech bei einer Anreise hatten wir auf all unseren Reisen noch nie!

Dafür wusste Istanbul uns aber mit Kaiserwetter, einem tollen Flair, viel Sehenswertem und leckerem Essen zu entschädigen.
Ich verzichte ab hier auf die genauen Ausführungen zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten, da ich denke das viele von euch ja schon da waren. Sollte aber natürlich bei Einzelnen Interesse bestehen mehr zu gewissen Sehenswürdigkeiten und Abläufen zu erfahren, dann antworte ich natürlich sehr gerne ausführlich.

Im ersten Sightseeing-Tag führte uns unsere Route, natürlich mit Abstechern, über folgende Hauptpunkte:
- Hagia Sophia
- Kleine Hagia Sophia
- Hippodrom
- Großer Basar
- Süleymaniye Moschee
- Mehmet Fatih Moschee
- Theodosianische Landmauer
- Galata Brücke


Am zweiten Tag waren es folgende Hauptpunkte:
- Topkapi Palast
- Rüstem Pascha Moschee
- Galata / Galata-Bezirk
- Nusretiye Moschee
- Üsküdar Bezirk


Am dritten und Abreisetag zu folgenden Hauptpunkten:
- Sarayburnu Kap
- Goldenes Horn Brücke
- Karaköy-Bezirk


Istanbul hat uns auf jeden Fall in seinen Bann gezogen.
Wenn wir 2-3 Tage mehr gehabt hätten, dann hätten wir noch eine große Bosporus-Tour bis ans Schwarze Meer, die Außenbezirke auf dem europäischen Teil und die Außenbezirke auf der asiatischen Seite gemacht.

Prägnant war das zum Teil erhebliche Gefälle zwischen den Stadtviertel was das Verhalten und das Erscheinungsbild der Menschen angeht. Wo in Galata die türkischen Frauen knapp bekleidet und ohne BH unterwegs waren und die Männer fast alle in die Kategorie Hipster zu packen sind, war auf der anderen Seite des Goldenen Horns, im Fatih-Bezirk fast keine Frau zu sehen und wenn nur verschleiert. Auch gab es hier nicht wie im Altstadtbereich oder in Galata gefühlt an jeder Ecke Alkohol.

Aber auch diese ursprünglichen Viertel fanden wir sehr spannend und vor allem war hier die türkische Gastfreundschaft deutlich mehr zu spüren, als in den touristisch geprägten Viertel, wo es nur um Geld verdienen geht.

Eure Empfehlungen und Einschätzungen haben uns sehr geholfen!

Bezüglich der Moscheen war es überhaupt kein Problem diese mit T-Shirt und kurzer Hose zu betreten. Sogar während der Gottesdienst war das klein Problem. Wir wurden nicht angemacht, sondern immer freundliche empfangen. Auch meine türkischen Freunde berichteten mir das. Nur in der Süleymaniye Moschee mussten wir einen bereit gelegten Rock anziehen, was aber auch kein Problem darstellte.
Die Türken scheinen da also immer noch sehr liberal zu sein.

Die Abreise war dann wieder ein Highlight. Nachdem man uns mehrmals ein Taxameter verweigerte und den doppelten Preis zum Flughafen haben wollte, holten wir uns einen netten alten Mann mit seinem Taxi aus dem fließenden Verkehr und er verlangte einen Preis, der dem Taxameter-Preis mit unseren Trinkgeld-Vorstellungen entsprach.
Also ging es mit der alten Möhre in Richtung Flughafen.
Leider blieben wir dann auf der Autobahn, 25 km vor dem Flughafen, mit Motorschaden liegen.
Aber auch hier war die türkische Mentalität wieder ein Trumpf.
Unser Fahrer winkte ein freies Taxi von der Autobahn auf den Standstreifen (man stelle sich das mal in Deutschland vor, mal abgesehen davon, dass auf der Autobahn niemals ein freies Taxi zu finden wäre), erklärte dem "Ersatzfahrer" seine Verhandlungen und wir wurden dann noch ohne großen Zeitverlust zum Flughafen gefahren.

Was für eine Reise! :)
Ich freu mich schon auf das nächste Mal! :)
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Railjeter

« Antwort #17 am: 30. Juli 2022, 08:49 »
Da habt ihr sichtlich die wichtigsten Highlights besucht. Fehlte nur die Cisterna Basilica, die für uns auch sehenswert war.
Interessant, dass in den Moscheen derzeit weniger auf Bekleidungsvorschriften geachtet wird.

Kama aina

« Antwort #18 am: 31. Juli 2022, 00:28 »
Ich denke auch! :) Aber hätte gerne noch mehr gewollt! :)

Ja, gut dass du es ansprichst! Das hatte ich vergessen zu erzählen.
Natürlich wollten wir in die Zisterne hinein, aber die ist derzeit wegen Renovierungen geschlossen, so wie fast alle byzantinischen Gebäude. Traurig, ein bisschen seltsam, aber hoffentlich bald mal vorbei.
Die Chora-Kirche und das Pammakaristos-Kloster war auch geschlossen.
Wenigstens waren in der Hagia Sophia nicht alle byzantinischen Mosaike verhüllt. So konnten wir dann wenigstens noch die Pracht bewundern.



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Crung

« Antwort #19 am: 08. August 2022, 15:31 »
Die Zisterne hat übrigens wieder geöffnet:
https://www.hurriyetdailynews.com/basilica-cistern-reopens-after-five-years-175563

Bin gespannt was uns dort Ende September erwartet  :)
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Kama aina

« Antwort #20 am: 21. August 2022, 12:25 »
Ich wusste gar nicht, dass die so lange renoviert wurden.
Da hatten wir ja dann wirklich Pech, dass wir so kurz vor Fertigstellung da waren.

Aber es wird sicherlich nicht das letzte Mal in Istanbul gewesen sein.
Freu dich definitiv auf eine tolle Stadt!
Kannst ja dann mal berichten wie es war? :)
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