Thema: Tipps für überängstliche Eltern??  (Gelesen 5161 mal)

Sunflower

« am: 28. Mai 2009, 21:10 »
Hallo,

erst einmal Danke für diese Seite ihr habt mir schon so oft weitergeholfen bei Routenplanung, Kostenkalkulation usw. und ich hoffe ihr könnt mir auch bei diesem Problem weiterhelfen.

Ich, 23 Jahre, weiblich, habe mich entschlossen in 8-9 Monaten (ca. Februar-März 2010) zu einem Work & Travel Aufenthalt nach Australien zu fliegen mein Wunsch wäre es 10 Monate in Australien und anschließend noch 2 Monate nach Neuseeland ein Stopover einzulegen.

Nun dies habe ich meinen Eltern nun vor Wochen schon gesagt und letzte Woche war ich auch auf einem Vortrag zu diesem Thema. Aber heute hatte ich wieder eine Diskussion mit meinem Vater dieser war nämlich bis heute der Ansicht das es lediglich ein Urlaub werden sollte der höchstens 4 Wochen dauert. Bzw. 4 Wochen Sprachschule und 4 Wochen "organisierte Ausflüge" und das wäre das höchste der Gefühle.

Als ich ihm von den Besuchern des Vortrags, die alle zwischen 18-30 Jahren waren, erzählte das diese für 8-12 Monate da blieben, war er geschockt.

Also ich weiß das man Work & Travel auch alleine organisieren kann, aber ich habe mich trotzdem für eine Organisation entschieden. Aber das alleine reicht meinen Eltern nicht, weil ich bisher keine Mitreisenden gefunden habe und alleine ist das ja viel zu gefährlich man könnte ja "unter die Räder kommen". Und als ich ihnen erzählte das es viele so machen und das sehr viele Leute gleich kennen lernt lehnten sie immer noch ab.

Ich erzählte ihnen also das ich beim Vortrag ein paar Leute kennengelernt habe, was auch der Wahrheit entspricht, aber da sagte mein Vater nur "aber nicht das dich nach 2 Wochen verkrachst". Er hat auch schon mit Bekannten gesprochen und gesagt er hätte es mir ausreden wollen. Aber ich glaube mein innerer Wunsch ist so dermaßen groß, das gebe ich nicht auf!!

So jetzt habe ich genug über meine Probleme geschrieben und hoffe das ihr mir helfen könnt, habt ihr irgendwelche Tipps für meine Eltern. Sie möchten es total durchorganisiert wissen, was aber bei einem Aufenthalt von 12 Monaten nicht geht.
Will ich auch gar nicht, ich will diese unendliche Freiheit wenn es mir an einem Ort nicht mehr gefällt fahre ich einfach weiter!!

Ich würde mich über Tipps sehr freuen, weil es mir eigentlich sehr wichtig ist was meine Eltern denke (spielt vielleicht auch eine Rolle bin die jüngste bei uns und wohne noch zu hause bzw. war nie wirkliche lange weg außer im Urlaub)

Grüße und Danke
Sunflower
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karoshi

« Antwort #1 am: 29. Mai 2009, 09:13 »
Hallo Sunflower,

da hilft wohl nur stetige und hartnäckige Überredung. Die Ängste Deiner Eltern sind größtenteils irrational, da kann man mit Argumenten nur teilweise dagegen halten. Was nicht heißt, dass man keine Argumente vorbringen sollte. Ich vermute, dass die Bedenken Deiner Eltern aus zwei Richtungen kommen:

  • Sicherheit: Australien ist ja sooo weit weg, also muss es so ganz anders sein als die Heimat, und wahrscheinlich total gefährlich. Das einzige, was daran stimmt, ist die Entfernung. Vielleicht haben Deine Eltern eine ganz falsche oder unscharfe Vorstellung von dem Land, da könntest Du vielleicht ansetzen. Mal einen Bildband oder noch besser einen Reiseführer aus der Stadtbücherei ausleihen und im Wohnzimmer liegen lassen. Oder Filme gemeinsam ansehen. Sollten vielleicht nicht gerade Schocker mit Krokodilen oder giftigen Tieren sein. ;) Ich halte es aber auch durchaus für möglich, dass die Sicherheitsbedenken nur vorgeschoben sind und es eigentlich um das Zweite Thema geht:
  • Trennung: Deine Eltern haben Angst, so lange ohne Dich zu sein. Wenn Du es alleine in der Ferne nicht aushältst, kannst Du Dich ja jederzeit in den Flieger setzen und zurück kommen. Deine Eltern sind diejenigen, die die Trennung auch dann aushalten müssen, wenn sie damit nicht klar kommen. Du hast ja mal hier geschrieben, dass Du noch zu Hause wohnst. Also wirst Du im Vorfeld der Reise die gleichen Diskussionen auszufechten haben wie andere, die von zu Hause ausziehen. Ich denke, dass diese Reise für die persönliche Entwicklung und Reife etwas sehr positives ist. Den Versuch Deiner Eltern, Dir das auszureden, könnte man auch als die Verfolgung von eigenen Interessen deuten, die nicht Deine sind. Notfalls musst Du Dich ganz einfach durchsetzen mit Deinem Wunsch, Du bist 23 und man kann Dir nichts verbieten.

LG, Karoshi
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Sunflower

« Antwort #2 am: 07. Juni 2009, 11:22 »
Danke,

habe jetzt auch schon überall in der Wohnung Reiseführer und Broschüren über Work & Travel liegen.

Ich hoffe das reicht um es meinen Eltern klar zu machen, dass es dies nie aufgeben werde.

Grüße Sunflower
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Verena_und_Jan

« Antwort #3 am: 24. Juni 2009, 17:26 »
Es gab da mal einen australischen Kurzfilm über einen Typen, der hat alle Nase lang Backpacker gekillt - vielleicht den mal gemeinsam anschauen?  :P
Spaß beiseite. Wir (26+32) total seriös (Unternehmensberaterin und Projektmanager) waren schon 5 mal in Australien und begeben uns ab September 2009 auf eine 18-monatige Weltreise.

www.einmal-um-die-welt.de

Meine Mum ist genauso, die ist nicht nur ängstlich bis der Arzt kommt, sondern auch noch totunglücklich, weil ich jaaaaa sooooo laaaange weg bin und bestimmt nicht lebend wieder komme.
Wenn Du magst, geben wir Dir gerne ein paar Tipps für Eltern

Grüße von Verena_und_Jan ;-)
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rainstorm

« Antwort #4 am: 25. Juni 2009, 13:17 »
meine ma hat es auf die praktische art versucht: "ja, wie willst du das denn bezahlen, da seid ihr ja nach zehn wochen wieder da, willst du nicht lieber was anständiges mit dem geld machen"..  ::)

aber mit 23 hast du echt das recht, deine eigenen entscheidungen zu treffen und sie müssen halt damit leben!   :)

du kommst nicht unter die räder, du wirst die zeit deines lebens haben!! wir haben hier in neuseeland so viele liebe leute kennengelernt, und oft reist man dann ein stück zusammen weiter oder trifft sich irgendwo wieder.
alleine losziehen ist ganz schön mutig, finde ich, vor allem am anfang, aber es wird dir so viel bringen.. okay, ich klinge wie eine missionarin! sorry..

fazit: wenn du los willst, ziehs durch, und habe immer ein freundliches "ich weiss, dass ihr angst um mich habt, aber ich schaff das schon!" auf den lippen. sie meinens ja nur gut..*seufz*

liebe grüße, marianne (grade in auckland)
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tanileha

« Antwort #5 am: 25. Juni 2009, 14:39 »
Hey Rainstorm...mhh, wieso funktioniert denn der Link auf deine Homepage nicht? ???
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rainstorm

« Antwort #6 am: 26. Juni 2009, 07:06 »
das ist ja fürchterbar, wenns schon jemand lesen will :)

http://einmalwegundzurueck.followmysteps.de

und ich schau, was ich tun kann  ;)
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Dumeklemmer72

« Antwort #7 am: 10. September 2009, 23:06 »
Hallo Sunflower,

Zitat
So jetzt habe ich genug über meine Probleme geschrieben und hoffe das ihr mir helfen könnt, habt ihr irgendwelche Tipps für meine Eltern. Sie möchten es total durchorganisiert wissen, was aber bei einem Aufenthalt von 12 Monaten nicht geht.

So wie Du die Situation beschreibst würde ich bloß keinen völlig durch organisierten Reiseplan vorlegen. Denn dann gibst Du Deinen Eltern auch viele Punkte, die sie kritisieren können. So wie ich Deine Schildung lese hat die ablehnende Haltung nichts mit Deinem Plan zu tun. Ich vermute: Entweder sie haben wirklich grundsätzlich Angst um Dich oder sie trauen es Dir nicht zu.

Aber warum ist Dir mit 23 Jahren der Segen Deiner Eltern so wichtig? Im Grunde können sie Dich nicht aufhalten. Worum geht es Dir? Willst Du dass Deine Eltern während Deiner Reise nachts ruhig schlafen können, oder willst Du ihnen beweisen, dass Du es schaffst. Oder was genau steckt dahinter? Ich denke Deine Anfrage ist sehr komplex und hat mit dem Alter nichts zu tun. Als ich (37 Jahre) vor 2 Jahren meinen Eltern in meine Pläne eingeweiht habe, habe ich ihnen die genauen Hintergünde genannt (zunehmendes Gefühl ausgebrannt zu sein, mal ein Jahr ohne Verpflichtungen zu leben und so wieder zu mir selbst zu finden) und ihnen auch mitgeteilt wie das ganze konkret aussehen soll (keine minutiöse Planung, es reicht: Ich möchte gerne ein Jahr lang frei und unabhängig jeden Tag entscheiden was ich machen will, dazu will ich ein Jahr vereisen) und wie ich es umsetzen werde (ich brauche ungefähr soviel Geld, so werde ich es mir zusammensparen). Insbesondere meine Mutter macht sich schon jetzt große Sorgen. Also auch das Thema Angst. Aber sie weiß genau, dass sie mich nicht aufhalten kann.

Für Dich aber zu spät. Vielleicht kannst Du in Deiner Situation hingehen und sagen. Ich habe nochmal über Eure Einwände nachgedacht, ich weiß Eure Sorge zu schätzen, dennoch werde ich diesen Schritt tun.

Dabei aber ganz wichtig. Für Dich muss die Entscheidung klar sein und Du musst für Dich einen Plan haben wie Du das Ziel erreichen willst.

Zum Thema ängstliche Eltern

Ich versuche meinen Eltern die Sorgen zu nehmen, da ich nicht will, dass sie während meine Abwesenheit schlaflose Nächte verbringen. Ich weihe sie sehr genau in alle Schritte ein und sie bekommen mit, dass ich mich gut auf die Reise vorbereite. Meine Mutter mache ich inzwischen schon fit fürs Internet, damit sie meinen künftigen Blogg lesen kann und ich werde sie auch noch in Skype einweisen. Für meine Mutter ist auch wichtig, dass ich ein Handy dabei haben werde (wird wohl eh die meiste Zeit ausgeschaltet bleiben, aber egal wenn es sie beruhigt). Das sind alles Maßnahmen um ihnen die Angst zu nehmen.

Dadurch, dass sie wissen was mir die Reise bedeutet und was der eigentliche Grund dafür ist (keine Sighseentour, sondern sone Art Selbstfindungsnummer nach stressigen Jahren im Job) ist es für sie leichter zu akzeptieren.

So, hoffe weitergeholfen zu haben

Gruß

Andreas
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jules

« Antwort #8 am: 03. März 2010, 11:56 »
hallöchen sunflower,..und..bist du mittlerweile unterwegs?
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Sunflower

« Antwort #9 am: 02. August 2010, 12:11 »
Hi,

mal wieder nein bin leider immer noch nicht unterwegs. Aber vor habe ich es immer noch! Die Planung vorher bzw. nachher nimmt doch mehr Zeit in Anspruch wie gedacht hatte.

Im Moment bin ich in noch Planung was nach meiner "Auszeit" passiert, ich hoffe das mein nächster Termin Mai 2011 klappt.

Drückt mir die Daumen!

Grüße Sunflower
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Nausikaa

« Antwort #10 am: 03. Oktober 2010, 11:29 »
Und, gibt's schon gute Neuigkeiten? Was schwebt Dir denn für die Zeit nach der Rückkehr vor, studieren oder arbeiten? Wenn Du's noch nicht weißt, ist die Reise sicherlich ne gute Möglichkeit, um dir darüber klar zu werden... :)

Übrigens: MEINE Mutter fand den Gedanken ganz schlimm, dass ich mich in Australien verlieben und für immer dort bleiben könnte. Da war ihr Irland später lieber!  :D  Könnte das auch ein Grund sein?
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