Thema: Nordost-Indien  (Gelesen 2353 mal)

Jessy83

« am: 09. März 2018, 11:21 »
Huhu,
Wühle mich seit ein paar Tagen durchs Netz finde aber nur wenig zum Thema individuell in Nordost Indien (7 Sisters) reisen.
Hat von euch vielleicht jmd Erfahrungen mit der Gegend? Vor allem bzgl Transport, Unterkunftskosten und Möglichkeiten Dörfer ohne guide zu besuchen bzw nur für einen Tag oder so nen guide zu haben.
Es scheinen wohl viele die Gegend organisiert zu bereisen. ...
LG und danke schonmal!
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Degna

« Antwort #1 am: 10. März 2018, 15:56 »
Hi,

ich war 2015/2016 in Arunachal Pradesh.
Also AP kannst du nur mit einer Genehmigung der Tourismusbehörde dieses Bundesstaates bereisen.
Mein Partner ist oft in Projekten für die WHO international tätig und nach knapp 3tagen bekamen wir die schriftl. Genehmigung.
Man kann dort als Nicht-Inder nur mit Guide u. Fahrer reisen und der billig war das auch nicht. Zu zweit 10Tage für fahrer,Guide,Hotels und Essen ca. 1300€,was für Indien schon saftig ist.

Du kannst max. bis 50km an die ind.-chin.Grenze,weiter als Tawang ist z.Zt. nicht möglich. Da oben wimmelt s vor Soldaten,überwiegend Sikhs,aufgrund der Neutralität,da dort nach wie vor kriegerische Auseinandersetzungen mit China sind.
Indien will,alleine schon mal aus Prestigegründen,ihren einzigsten Landzugang zu China halten.
Ich hatte Soldaten kennengelernt,die mich weiter mitnehmen wollten,aber unser dämlicher Guide,hat da einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Meine Freundin war in Nagaland,aber auch von Dtld. aus organisiert,geführt.

Falls du Interesse hast ,kann ich dir eine Adresse geben von einem Hotel in Guwahati,der Hotelbesitzer,hatte mir versprochen,die Tour billiger zu organisieren,wenn ich nochmal nach AP möchte.

Es ist schon eine Erfahrung wert. Du fühlst dich nicht mehr ,wie in Indien,sondern,wie im tifsten Tibet. Hotels? Fehlanzeigen,....wir haben bei Hochlandbauern im Kuhstall geschlafen und haben Butter Tee zum Frühstück bekommen. War echtes Abenteuer!

Falls du Fragen hast,melde dich!

LG Degna
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Jessy83

« Antwort #2 am: 13. März 2018, 03:05 »
Hallo Degna,
Danke für die Antwort!
Also soviel ich herausgefunden habe, bekommt man das Permit auch als Individualtourist (für Aruchnachal Pradesh, für die anderen Regionen braucht man keines mehr). Zwar nur für bestimmte Gebiete (Ziro, Tawang), will man weiter dann muss man das Permit über ne Agentur machen, die regeln das dann mit der vorgeblichen Gruppe. Reisen kann man aber scheinbar trotzdem allein...es ist nur schwer an Infos zu kommen...ein bisschen was habe ich gefunden. Aber wenn doch noch jmd individuell in der Gegend war, dann wärs toll noch ein bisschen mehr Infos zu bekommen :).
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Degna

« Antwort #3 am: 13. März 2018, 08:12 »
Hi,
ja als Inder, kannst du als Individualtourist reisen, nicht als Ausländer. Macht auch Sinn, da du auf jeden Fall einen Jeep brauchst und die Gegend da oben, teilweise Kriegsgebiet ist.Außerdem gibt es keine Möglichkeiten einen Jeep privst zu mieten, die Inder, die ich kennengelernt hsben, fuhren mit ihren Privatfahrzeugen.
Weiter als Tawang dürfen auch die Inder nicht.
Am besten bekommst du Infos über das Tourismusbüro von Arunachal Pradesh. (Internet). Wir hatten persönlich dort vorgesprochen in Kalkutta. Bekamen dann die Zusage und einen Termin, wo wir  uns mit unserem  Guide in Tezpur treffen. Der Guide, der für die Tourismusbehörde arbeitet hat das Permit, denn kurz hinter Tezpur ist ein Schlagbaum mit Kontrollen durchs Militär.
Kannst mir ja mal sagen, ob sich da was geändert hat, wie gesagt war 2015/2016 da.

LG Degna
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Taemaera

« Antwort #4 am: 13. März 2018, 10:57 »
Hi Jessy,
Ich bin vor zwei Jahren auf dem Weg Richtung Myanmar kurz durch ein paar Staaten!  Da mein Visum bald auslief, konnte ich leider nicht länger bleiben!
Ich war in Guwahati, auf Majuli Island, in Cherrapunji und Kohima.
Es gab öffentliche Busse, die jedoch oft nur einmal am Tag morgens gefahren sind. In Kohima ging dann auch mal zwei Tage wegen Konflikten an den Staatsgrenzen kein Bus, aber es fanden sich ein paar Leute, denen ich mich anschloss und es dann mit ein paar Jeeps weiter ging!
Wie es sich verhält, wenn du abgelegenere Dörfer besuchen willst, kann ich dir leider nicht weiterhelfen. Auch in Arunachal Pradesh war ich nicht!
Unterkunft habe ich immer eine gefunden, aber Auswahl gabs nicht all zu viel. Preislich war das Niveau etwas über dem "eigentlichem" Indien, aber noch völlig im Rahmen.
Das es immer gilt die Sicherheitsage ein wenig im Auge zu behalten, dürfte sich ja von selbst verstehen?!
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Jessy83

« Antwort #5 am: 16. März 2018, 03:30 »
Huhu :)
Das ist ja schonmal gut zu hören, dass es nicht wahnsinnig über dem Rahmen lag.
Wegen Permit für Aruchnachal Pradesh gibt es unterschiedliche Infos...scheinbar darf man bestimmte Orte allein besuchen andere nicht. Aber man kann wohl über ne Agentur trotzdem ein generelles Permit bekommen, was dann etwas teurer ist.
Ich werde am 29.3.nach Guwahati fliegen und mich da dann erst mal orientieren. Ich werde dann schreiben, was ich bekommen habe :).
Glaube der Nordosten ist unglaublich spannend und lohnt den Aufwand!
Ich habe den Reiseblog "lostwithpurpose" von einer Britin und einem Holländer gefunden, die sehr viele nützliche Infos geben.
Liebe Grüße!
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Taemaera

« Antwort #6 am: 16. März 2018, 15:32 »
Wäre auch gerne noch ein wenig länger geblieben... Viel Spaß und ich freue mich auf nen Bericht!  :)
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Jessy83

« Antwort #7 am: 04. April 2018, 15:54 »
Huhu!
Mal ein kleines Update so far:
Das Permit für Arunachal ist problemlos in Guwahati zu bekommen und kostet 50$ oder 3200 INR. Als Solo-traveller darf man nur nach Tawang hoch (über Bomdila und Dirang) und ins Zirovalley. Als Gruppe zählt man ab 2 Personen. Die "Gruppe" ist nur für den Antrag wichtig, man muss nicht zusammen reisen. Man muss zudem nicht vor Ort waren bis das Permit da ist, der nette Mann auf der Behörde schickt es einem per Email. Zudem versucht er Solotraveller an andere Antragsteller anzuheften, sodass auch diese (also ich in dem Fall) ein Permit für ganz Arunachal bekommen. Ich habe also das Permit mit offenem Anfngsdatum beantragt und bin weiter nach Tezpur gereist und ein paar Tage später haben dann 2 Finnen ebenfalls ein Permit beantragt und offiziell bilde ich jetzt mit denen (auf dem Papier) eine Gruppe. Das Permit ist für 30 Tage gültig.
Lange Rede kurzer Sinn: mit offenem Zeitrahmen ist es recht easy ein Permit für den ganzen Bundesstaat zu bekommen auch als Solotraveller.
Bis nach Tawang und Ziro und weiter nach Pashigat und Mechuka fahren shared Jeeps, sogenannte Sumos. Über den östlichen Teil weiß ich noch nichts. Sumo nach Tawang kostet ca. 800INR, nach Bomdila 400 INR. Übernachtung in Bomdila zahle ich 1000 INR fürs Privatzimmer (Hostels gibts nicht), was teurer ist als es wohl sonst in Indien ist.

Morgen gehts nach Bomdila!

Guwahati und Tezpur fand ich jetzt nicht so prickelnd. Da es mein erstes Mal und meine beiden ersten Städte in Indien sind fehlt mir der Vergleich. Aber ich denke es sind indische Provinzstädte, die touristisch nicht interessant sind. In knapp einer Woche habe ich bisher ganze 3 Westler gesehen. Mal gespannt, ob das so bleibt. Wundert mich ja schon, da der Nordosten ja doch ziemlich schön sein soll? Aber vielleicht bin ich auch noch an den falschen Orten :).

LG!

PS: Derzeit sind 80 INR ca 1 Euro
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francesco

« Antwort #8 am: 25. April 2018, 16:41 »
Hey!

Vielen Dank für deine Frage und die regelmäßigen Updates. Ich selbst hatte bisher leider noch nie die Gelegenheit nach Indien zu reisen, was ich aber sehr gerne in den kommenden paar Jahren mal nachholen möchte.

Auf diesem Weg hätte ich auch mal die eine oder andere Frage zu diesem Thema und zwar zum exakten Reisezeitpunkt.

Welcher eignet sich hier denn am ehesten? Nachdem ich unter www.enchantingtravels.de/reise-blog/feiern-sie-das-lichterfest-diwali-auf-ihrer-indien-reise/ einen sehr spannenden Artikel über das Lichterfest in Indien gelesen habe, würde ich mir das gerne mal live direkt vor Ort geben.

War da jemand schon während des Lichterfestes in Indien und kann mir sagen, ob das wirklich so beeindruckend ist, wie ich mir das vorstelle?
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Degna

« Antwort #9 am: 25. April 2018, 16:48 »
Hi zusammen,

Indien ,am besten ab Nov-März,dann beginnt die Regenzeit und da ist Schluß mit lustig.
Lichterfest,......wie die meisten ind. Feste.
Mich persönlich hat es nicht so beeindruckt.

LG Degna
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shanti

« Antwort #10 am: 12. Juni 2018, 09:16 »
Hallo Jessy !

Habe mich extra wegen dir angemeldet :-)
Hast du Bock etwas über Arunachal zu berichten ? Wo warst du und was waren die Highlights ?
Ich möchte da Ende des Jahres hin nachdem mir das beim letzten Mal (2015) mit dem Permit zu langwierig wurde.
Erstes Mal Indien und dann gleich Seven Sisters finde ich cool !

Gruß,
Mario
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pantitlan

« Antwort #11 am: 16. Juni 2018, 12:52 »
Ich war gerade vor ein paar Wochen in den Seven Sisters. Die Gegend ist heute relativ leicht zu bereisen und absolut abseits der Touristenmassen. Als ich mich Mitte März in Aizawl registriert habe, war ich Ausländer Nummer 307. Die ganze Provinz sieht also im Jahr um die 1000 ausländische Besucher. Und das ist die Zahl einschliesslich Geschäftsreisender und Entwicklungshelfer...

Permits sind nur für Arunchal Pradesh nötig. Den Rest der Region kann man einfach so bereisen. Allerdings muss man sich in Mizoram, Manipur und Nagaland bei der Einreise registrieren. Faktisch wird das derzeit aber nur bei einer Einreise mit dem Flugzeug wirklich kontrolliert.

Das Reisen ohne Guide ist insgesamt recht leicht. Es fahren fast überall Busse und falls nicht, ist es auch möglich, sich einmal ein Taxi zu nehmen. Das ganze Gebiet ist ja recht klein. Es wirkt nur so gross, weil die Strassen sehr schlecht sind.

Was mir besonders gefallen hat: Die Leute sind sehr unaufdringlich. Also überhaupt nicht so wie in vielen anderen Teilen Indiens, wo einen jeder in seinen Shop zerren will. Auch hatten wir nie das Gefühl, Betrogen zu werden. In Indien ist es ja sonst oft so, dass man für ne Taxifahrt den Preis X abmacht. Und bei der Ankunft ist es dann das Doppelte. Ohnehin hatte ich den Eindruck, dass Nordostindien eher wie Myanmar wirkt. Darüber habe ich hier geschrieben.

Was sind die Highlights in den Seven Sisters? Ich fand Cherrapunji ziemlich cool. Tolle Landschaft mit einzigartigen lebendigen Brücken. Allerdings ist das dann wohl der touristischste Ort der ganzen Region. Sehr schön fand ich auch den Loktok-See in Manipur. Die Gegend hätte ein gewaltiges touristisches Potential. Gerne hätte ich noch die Dörfer im Norden von Nagaland besucht, aber das lag zeitlich nicht mehr drin.

Der wahre Reiz an Nordostindien liegt meiner Meinung nach aber daran, dass man das Gefühl hat, der erste am Ort zu sein... :)
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