Hallo Michi
Schön, dass ihr in die Mongolei reisen möchtet.
Ich habe sehr gute Erfahrungen in der Mongolei gemacht. Dort kann man noch richtige Abenteuer, wie man sie
sonst nur aus Büchern kennt, erleben!!
Zu deinen Fragen: Haben wir dann die Mongolei gesehen??
- Definitiv nicht! Die Mongolei ist einfach zu vielfältig um sie in 12 Tagen zu sehen.
Im Norden gibt tiefe Wälder, Renntierzüchter, Vulkane, dampfende Quellen, etc....
Der "wilde Westen" ist sozusagen noch ein unberührter Fleck auf der Landkarte. Dort kann man Wanderungen
im Altai-Gebirge unternehmen und es hat eine sehr grosse Vielfalt an verschiedenen Mongolen-Volksgruppen.
Das Mittelland um UB herum und der Osten sind steppenartig. Hier wachsen im Frühling ganze Wiesen voller
Edelweis und anderen wunderschönen Blumen.
Im Süden ist die Gobi. Die Wüste ist extrem Abwechslungsreicht! Von einsamen Seen, das Adlertal, das ewige Eis (Yolin am),
alten ehem. Klostern (bara gazrun chuluu), den grossen Dünen (Khongorun els) über Dinosauriergrabstätten und fruchtbaren Tälern. Die undendliche Weite ist atemberaubend; die Einsamkeit, eine Wohltat!
Eure Tour ist relativ abwechslungsreich, befindet sich allerdings schon auf der Touristenroute. Obwohl man anmerken muss, dass es in der Mongolei generell nicht sehr viele Touris gibt. Es kann also auch gut sein, dass man selbst auf einer typischen Touri-Route zwei Tage lang niemanden antrifft.
Eure Route befindet sich oft eher im Mittelteil der Mongolei, welcher der Schweiz/ Deutschland nicht sehr unähnlich ist, weswegen er auch "die mongolische Schweiz" genannt wird.
Ich würde euch eher empfehlen in den Norden, zu den letzen Renntiernomaden, oder dann wirklich in die Gobi zu fahren.
Kharakhorum kann man getrost auslassen. Für diese Ruinen braucht man nicht so weit zu fahren...besucht das Gandan-Kloster in UB, von welchem mehr als bloss noch eine Ruine da ist.
Kharakhorum lohnt sich meiner Meinung nach nicht!
Der Preis ist für einen mongolischen Anbieter, auf der teuren Seite.
Wir haben z.B. für eine 8-tägige Gobireise (Jeep, Benzin, Fahrer, übernachtungen, Eintritte inbegriffen) zusammen
600 Dollar bezahlt.
Für ein authentisches Erlebnis würde ich unbedingt bei einem einheimischen Guest House die Tour buchen,
ansonsten landet man in Jurten-Camps.
Sehr empfehlen kann ich das "Nassan Guest House"
Frau Nassan und ihre Tochter kümmern sich rührend um die Gäste, geben jederzeit Tipps, man kann das Internet gratis benutzen, das Gepäck deponieren.
Die Übernachtung im Mehrbettzimmer kostet mit Frühstück 6$ /p.
Ein Zweierzimmer kostet 9$ /p.
Sie bietet interessante Touren an, welche sehr authentisch und eindrucksvoll sind.
Ein alter russ. Jeep; ein mongolischer Fahrer, welcher weder Englisch noch Deutsch kann und einem alles mit Händen und Füssen erklären möchte, kleine und grössere Pannen (wir mussten sogar einmal eine Brücke bauen um weiter fahren zu können...); null Hygiene, Autopannen, Übernachtungen bei Familien in Jurten (dort kann man einfach überall anklopfen und eintreten), Kamelreiten abseits vom Tourismusstrom (wir haben mit einheimischen Kindern einen 3-stündigen Ausflug mit den Kamelen in die grossen Dünen unternommen. Die Familie hatte zuvor noch nie Touristen gesehen und mit beschämten Blicken umgerechnet ca. 20 Cent!!! dafür verlangt...wir haben selbstverständlich mehr bezahlt!)
So ist das Reisen in der Mongolei. Möchte man wirklich authentisch reisen und nicht bloss von Jurten-Camp zu Jurten-Camp, muss man mangelnde Hygiene in Kauf nehmen.
Das Essen ist übrigens ausserhalb von UB grauenvoll- esst euch in UB noch einmal voll!!
"In Stress soll es aber auch nicht ausarten" - keine Angst, dass wird es nicht! Die mongolischen Fahrer kennen keinen Stress, und so wie es aussieht nicht einmal eine Uhr. Sie fahren wann sie wollen, legen ständig eine Teepause ein und lassen sich durch nichts in der Welt aus der Ruhe bringen. Als Europäer hat man eher das "Problem", dass einem diese Gelassenheit wirklich wütend machen kann...z.B. wenn man mit dem Wagen im Sumpf einsinkt, schon bis zur Achse drin steckt und der Fahrer möchte zuerst einen Tee trinken und geht dann schlafen. Er verschiebt die Behebung des Problemes auf Morgen, vielleicht! Als mehr oder weniger gestresst Europäer wird man sich manches Mal wünschen, die Mongolen hätten auch ein Zeitgefühl.
Nein, eine Mongoleireise zu planen ist nicht einfach. Man sollte es unterlassen, denn es ist offenbar schlichtwegs unmöglich.
Bei einer Mongoleireise hängt sooo viel vom Zufall ab. Im Juni/Juli kommt es auch mal zu Regen ( die anderen Monate sind zu kalt für die Mongolei) und dann verwandeln sich "Strassen" plötzlich in unpassierbare Bäche oder man versinkt im Sumpf und muss warten, bis jemand vorbei kommt um einen herauszuziehen, oder man hat eine Autopanne, oder, oder, oder.
In der Mongolei unterwegs verläuft es oft nicht nach Plan, aber das macht auch den Reiz einer Reise in die Mongolei aus- das Abenteuer!!
Bei einem grandiosem Abenteuer, kann man es auch verschmerzen, wenn man von 8 Sehenswürdigkeiten am Ende bloss 4 gesehen hat =)
Setzt euch doch mal mit Frau Nassan in Kontakt: byambadorj nassan <
nassan2037@yahoo.com>
Liebe Grüsse
Merle