Wir waren in 2014 für ca. 1 Woche in Ost-Timor, sind ebenfalls von Bali geflogen. Itinerary: 2 Nächte Dili, 1 Nacht in der Nähe von Baucau, 3 Nächte Pantai Walu (Tutuala Beach), 1 Nacht Baucau, 1 Nacht Dili.
Wir haben uns einen 4x4 gemietet und sind von Dili gen Osten gefahren. Zu anderen Transportmöglichkeiten kann ich leider wenig sagen, außer, dass diese gefühlt eher rar sind. Auf jeden Fall war es für uns die absolut richtige Entscheidung, da wir so natürlich sehr flexibel waren.
Interessant fanden wir, dass wir in der knappen Woche keinen einzigen anderen Touristen gesehen haben. Es gibt zwar einige Expats (UN, WFP, USAID etc.), aber touristisch ist Ost-Timor wirklich kaum erschlossen, obwohl es von Bali und sogar Darwin sehr schnell zu erreichen ist.
Entsprechend haben wir die Locals, deren jüngere Geschichte wirklich tragisch ist, als eher skeptisch und verschlossen wahrgenommen. Den oftmals easy going Vibe in anderen SEA Ländern sucht man in Ost-Timor vergeblich, falls man ihn denn überhaupt sucht.
Landschaftlich ist Ost-Timor der Hammer, Traumstrände ohne Menschen, unberührter Dschungel, Reisfelder, in der Mitte eine Gebirgskette, der Süden ist eher wild.
Dili hat mich nicht sonderlich beeindruckt ehrlicherweise. Ich hatte eine Kleinstadt/Dorf mit Sandwegen und Hühnern, laid back Vibe etc. erwartet. Dili ist aber relativ weitläufig (nicht wirklich zu Fuß erlaufbar), teilweise viel Verkehr, das normale Chaos eine Stadt in SEA, hat aber meiner Meinung nach nicht viel zu bieten (think: Autowerkstatt neben verlassenen Park neben hässlichem Regierungsgebäude neben halbverlassenen Bürokomplex etc.)
Die Strecke nach Baucau und ein Stück weiter ist asphaltiert, i.e. easy. Die Straße ist allerdings sehr schmal während die Lastwagen relativ breit sind, also muss man schon mal auf den Schotter neben der Straße ausweichen, wo die Vorteile eines 4x4 deutlich werden.
Baucau, die zweitgrößte Stadt des Landes, ist sehr „island time“, hat einen gewissen Charme, aber nach einer gewissen Zeit kann man auch weiter.
Ab c. Baucau gen Osten werden die Straßenverhältnisse deutlich schlechter (kein Asphalt, Potholes überall). Hier wechseln sich schöne Strände und Reisfelder ab, schönes Fleckchen Erde.
Unser Highlight in Ost-Timor war Pantai Walu, der östlichste Strand auf „Mainland“ in der Nähe von Tutuala. Die Strecke von Tutuala bis zum Strand war der eigentlich Grund für den 4x4, ohne keine Chance. Der Weg ist eine Erfahrung für sich, das Ziel, also der Strand, ist einer dieser Gründe für die man um die Welt reist. Es gab damals nur eine Herberge, nett, sauber aber ohne fließend Wasser und Strom. Dafür aber sehr gutes Essen und eiskaltes! Bier. Wie geschrieben waren wir die einzigen Touristen, hatten entsprechend den kilometerlangen Strand für uns. Ein kurzer Trip mit einem lokalen Fisherman bringt einen nach Jaco, eine sehr schöne kleine Insel. Beware of the saltwater crocs!!!
Fazit: Unique, wunderschön, anders, auf jeden Fall bereisen!