Thema: Ungewollt Drogen schmuggeln?  (Gelesen 12020 mal)

Ovian

« am: 08. Juli 2015, 10:49 »
Hallo, man hört ja ab und an von Fällen, in denen Menschen nach der Ankunft ihr Gepäck vom Band  abholen und plötzlich Drogen besitzen.

Dazu hätte ich ein Paar Fragen:

- Wenn man seinen Rucksack abgibt und bis da hin nichts passiert ist, kann immer noch jemand Drogen einschmuggeln (Mitarbeiter des Flughafens?)

- Kann ich, falls es mir passieren sollte (warum auch immer), mich absichern indem ich meinen Eingangsgewicht abfotografiere und es den Mitarbeitern zeige, dass ich es auf keinen Fall gewesen sein kann?

- Wird man eher vor der Abgabe seines Gepäcks opfer oder passiert es meistens bei den Mitarbeitern beim Gepäck?

- Selbst wenn ich ja meinen Gepäck abschließe würde ich ja keine Sicherheit haben, denn die Mitarbeiter können und haben sogar die Erlaubnis es zu öffnen.

Wie schützt ihr euch davor? Muss man so viel Angst haben?
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karoshi

« Antwort #1 am: 08. Juli 2015, 11:14 »
- Wenn man seinen Rucksack abgibt und bis da hin nichts passiert ist, kann immer noch jemand Drogen einschmuggeln (Mitarbeiter des Flughafens?)
Im Prinzip schon. Aber was würde es ihnen nützen, wenn sie hinterher nicht wieder an den Stoff rankommen? Mitarbeiter, die mit aufgegebenem Gepäck zu tun haben, wissen ja in der Regel nicht, zu welcher Person das Gepäckstück gehört.

- Kann ich, falls es mir passieren sollte (warum auch immer), mich absichern indem ich meinen Eingangsgewicht abfotografiere und es den Mitarbeitern zeige, dass ich es auf keinen Fall gewesen sein kann?
Das wäre kein Beweis: Die Waagen an Start und Ziel müssen nicht exakt geeicht sein, und selbst wenn Du die Anzeige und Dein Gepäck gleichzeitig (und erkennbar) aufs Bild bekommst, kannst Du ja trotzdem hinterher noch Zugriff drauf gehabt haben.

- Wird man eher vor der Abgabe seines Gepäcks opfer oder passiert es meistens bei den Mitarbeitern beim Gepäck?
Höchstwahrscheinlich weder noch. Aber wenn, dann würde ich mal sehr stark auf vorher tippen. Die Fälle, von denen ich gehört habe, hatten in der Regel etwas damit zu tun, dass jemand etwas für eine andere Person mitgenommen hat, sein Gepäck vor der Reise unbeaufsichtigt gelassen hatte oder gleich einen Koffer geschenkt bekommen hatte, in dessen Futter dann etwas eingenäht war. Ich halte es für viel wahrscheinlicher, dass Dir etwas von einer Person untergeschoben wird, die Du kennst (bzw. kürzlich kennen gelernt hast), als von einem Unbekannten.

Wie schützt ihr euch davor?
Keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen, nur das übliche: Gepäck immer selbst packen, nicht aus den Augen lassen, nichts für andere mitnehmen. Bei Kontrollen immer einen Zeugen dabei haben.

Muss man so viel Angst haben?
Nein. Ganz offen gesagt glaube ich, dass ein erheblicher Teil derer, denen angeblich Drogen untergeschoben wurden, in Wirklichkeit genau wussten, was sie da transportieren.
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Vombatus

« Antwort #2 am: 08. Juli 2015, 11:55 »
Ja, man hört immer wieder davon. Von Yetis und dem Loch Ness Monster hört man auch immer wieder.

Diese Thema kommt immer wieder auf und ist etwas was sich in den Köpfen hält, aber wohl nie wirklich oft passiert. Und wenn dann wissentlich, oder man ist leichtgläubig/leichtsinnig und nimmt für einer netten Reisebekanntschaft etwas mit.

Wie Karoshi schreibt, pass auf dein Zeug auf, selbst packen und selbst tragen, bevor du eine Grenze passierst oder eincheckst kurz alle aussenliegenden Taschen/Fächer checken. Zweifelhaften Typen (zu freundlich und neugierig) auch nicht erzählen wie, wann du wo über die Grenze fährst.

Falls du viele aussenliegende Taschen/Fächer hast kannst du auch versuchen diese mit kleinen Schlösser, dünnem Kabel oder einfach nur übergezogenem Regenschutz gegen schnelles Zugreifen/reinschieben zu schützen.

Letztendlich wirst du während der Reise selbst schnell merken was du für ein Bauchgefühl hast und wie gering die Gefahren oder Kontrollen sind. Natürlich kann theoretisch immer etwas passieren, aber wenn du deinem gesundem Verstand vertraust und die üblichen Sicherheitsregeln beachtest, ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering.

Angenommen dir schiebt jemand etwas ins Gepäck und keiner merkt es. Dann müsste man dir nach der Grenze den Rucksack stehlen, um wieder an den Stoff zu kommen. Was ist aber, wenn du in einer größeren Gruppe reist, im nächsten Taxi oder Bus sitzt bevor man die Chance dazu hat?

Und was ist, wenn es bei Kontrollen entdeckt wird? Dann ist der Stoff auch weg. Wie oft muss man das machen um wie viel Gramm zu schmuggeln. Du wirst es schon merken wenn man dir ein Kilo Kokain reinschmuggelt, wegen 10 Gramm macht sich da keiner Umstände, zumal Drogen in vielen Ländern vielvielviel einfacher und billiger zu bekommen sind als in Europa. Also auf dein Zeug aufpassen und niemanden leichtgläubig vertrauen, dann läuft das schon.

Natürlich könnten korrupte Grenzbeamten versuchen dir etwas unterzuschieben und dann Bestechungsgeld (Freikauf) verlangen. Das ist aber auch eher unwahrscheinlich und eine dieser von Hörensagen Geschichten. Lass dich nicht verrückt machen.

Alte Beiträge zum Thema mit mehr Tipps und Meinungen:
Drogen im Rucksack?
http://weltreise-info.de/forum/index.php?topic=2997.msg12755#msg12755
Todesstrafe in Asien
http://weltreise-info.de/forum/index.php?topic=7828.msg48138#msg48138
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pantitlan

« Antwort #3 am: 15. Mai 2016, 02:06 »
Ich würde mal behaupten, dass ein grosser Teil der Leute, die bei so was erwischt wurde, das Zeugs selber geschmuggelt haben. Würde ich erwischt, würde ich auch behaupten, dass mir das jemand gesteckt hat. Schon alleine, um nicht vor Freunden soo super dumm dazustehen.

Dass wir ein gewöhnlicher Schmuggler was einsteckt, ist unwahrscheinlich, da die Chance zu gross ist, dich und den Stoff zu verlieren. Und wenn, dann würden sie versuchen, das so gut zu verstecken, dass es möglichst keiner findet. Denn wenn du erwischt wirst, verliert ja jemand seinen Stoff und damit viel Geld.

Am grössten ist die Wahrscheinlichkeit, dass dir ein korrupter Beamter was unterschiebt. Da ist aber dann die Gefahr auch nur beschränkt. Ein korrupter Beamter will dich in der Regel nicht im Gefängnis sehen, sondern er will deine Kohle. Das ist zwar auch scheisse, aber du kommst dann immerhin mit einem Geldverlust davon.

Was es relativ häufig gibt: Du kaufst bei jemandem deinen Stoff auf, sobald der Weg ist, kommt eine Drogenrazzia vorbei, dir wird der Stoff abgenommen und du kaufst dich frei. Der Polizist gibt den Stoff zurück an den Händler. Und so gehts weiter.War früher in Kolumbien ziemlich verbreitet, wie ich gehört habe.
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