Mach dir nicht zu viele Sorgen, du findest beim Wandern gut Anschluss. Ich hatte damals auch grosse Bedenken und weiss, dass es etwas Überwindung braucht, einfach mal alleine zu starten. Die Sorge ist allerdings unberechtigt.
Auf dem Annapurna-Circuit sind im Herbst sehr viele Wanderer unterwegs. Ich bin im Frühling 2014 allein gestartet und hab bereits nach wenigen Stunden mehrere Leute kennen gelernt (und ich gehöre nicht zu den Typen, die immer extrem schnell Anschluss finden und alle anquatschen). Manchmal ging man bloß einige Stunden, eine Tagesetappe zusammen, manchmal mehr. Ab etwa der Hälfte bin ich dann immer mit der gleichen Person gewandert, wobei sich immer wieder andere Leute dazu gesellt haben. Auch im Bus zum Ausgangsort waren bereits diverse andere Wanderer, aber ich ging erstmal alleine los.
Wenn du möchtest, kannst du bereits in Pokhara andere Leute treffen, aber das finde ich gar nicht nötig. Unterwegs findest du viel besser heraus, wer etwa dein Tempo geht, wie lange die Tagesetappen sein sollen etc. Je Höher du kommst, desto geringer wird auch die Anzahl an Lodges, entsprechend ist auch die Konzentration an Wanderern am gleichen Ort höher. Man sitzt so automatisch zusammen, unterhält etc. Da kann praktisch nix schief gehen.
Falls durch das Erdbeben sehr viel weniger Leute unterwegs sein sollten, findest du das bereits in Pokhara heraus.
Klar raten Reiseführer / Wanderführer dazu, dass man nicht alleine gehen soll, aber du bist auf dem Weg wirklich nicht allein und wenn etwas passieren sollte wirst du sicherlich schnell entdeckt (vielleicht kaufst du dir noch eine lokale SIM-Karte und speicherst die Notrufnummern, grosse Teile beider Täler haben Netzabdeckung). Bei wenig begangenen Routenvarianten, Tagestouren zur Höhenanpassung etc. macht es Sinn, gemeinsam zu gehen. Über den Pass sind sowieso sehr viele Leute unterwegs, auch Gruppen mit Bergführern und Trägern.
Ich finde, wandern über mehrere Tage (auf einigermaßen beliebten Routen) ist mit die einfachste Variante, andere Leute kennen zu lernen (sogar einfacher als in belebten Hostels etc.)
Einen Guide brauchst du für den Annapurna-Circuit übrigens nicht, wenn du deinen Rucksack selber tragen kannst. Der Weg ist einfach, weitgehend klar markiert und nicht besonders schwierig. Die Länge der Tagesetappen kannst du oft gut steuern, da es viele Lodges gibt. Eine Wanderung in den Alpen über Stock und Stein ist technisch meist anspruchsvoller. Ob du Probleme mit der Höhe hast, kann dir niemand im Voraus beantworten. Du solltest dich allerdings gut informieren, gerade auch zum Thema Höhenanpassung. Es gibt diverse gute Bücher für den Annapurna-Circuit (vor Ort weitgehend auf Englisch). Einfach mal ein bisschen stöbern hier im Forum.
Wenn du alleine mit einem Guide unterwegs bist, ist es vielleicht sogar etwas schwieriger, Anschluss zu finden. Du bist dann praktisch mit dem Guide "zusammen" und kannst dich nicht einfach so trennen. Ich war damals froh, dass ich mich gegen einen Guide entschieden habe. Auch weil so viele andere junge Leute ohne unterwegs waren.
Google noch etwas zum Thema, du findest viele Erfahrungsberichte von anderen Reisenden, Beschreibungen zu den Tagesetappen, Fotos, Kostenübersichten, Checklisten zur Organisation uvm.