Hi
Grüsse angekommen
Sorry, das ganze ist etwas aus dem Ruder gelaufen, die meisten meiner Blogbeiträge erreichen nicht mal diese Länge
Aber ich denke meine Erfahrung kann dir echt helfen ein paar Fehler ganz am Anfang zu verhindern... Ich wünschte jemand hätte mir diese Sachen gesagt bevor ich aufbrach, anstatt "Pack deinen Rucksack nicht zu voll"... Nimm dir davon was du brauchen kannst, den Rest vergisst du am besten ganz schnell wieder
Also, los gehts:
Den Rückflug habe ich noch nicht gebucht. Bei meinem Aufbruch wusste ich noch nicht genau wie lange ich unterwegs sein werde und das weiss ich auch heute noch nicht genau. Hätte ich einen Rückflug buchen
müssen hätte ich wohl einen von Japan zurück in die Schweiz gebucht, was ein riesen Fehler gewesen wäre da sich meine Pläne nun geändert haben.
Also: In deinem Fall mit "nur" 3-5 Monaten ist es ziemlich wahrscheinlich dass ein Hin-und-Rück-Ticket billiger wäre als zwei One-Ways. Zwei One-Ways geben dir aber eine viel, viel grössere Flexibilität und wenn du dich etwa zwei bis drei Wochen vor der Rückreise etwas mit den Flügen beschäftigst kannst du auch billige Flüge finden.
Als ich aufbrach hatte ich nur einen Flug nach Singapur. Ich hatte keine Adresse, kein Hostel das ich ansteuern wollte, nur ein ungefähres Gebiet, von welchem ich dachte, dass es da Hostels geben würde.
Das war ein Fehler. Der ganze Oh-Mein-Gott-Jetzt-Bin-Ich-Echt-Hier-Kram war schon Stress genug, dazu kam Jetlag. Ich hatte keine Ahnung wie man ein Hostel sucht. Nach zwei Stunden zögern ging ich endlich in eins der Hostels rein und nahm auch gleich an, froh endlich was gefunden zu haben. Es war das zweitschlechteste Hostel meiner ganzen bisherigen Reise.
Bei meiner nächsten Destination Melakka wiederholte ich das ganze Spiel nochmal und ich fand mich beim allerschlechtesten Hostel meiner Reise wieder (alle anderen waren ausgebucht da irgendein Feiertag war), wo ich mir Dengue-Fieber holte, welches zum Glück erst in Kuala Lumpur ausbrach, wo ich durch pures Glück ein viel, viel,
viel besseres Hostel hatte. 8 Krankheitstage später hatte ich mich endlich an den Gedanken gewöhnt nun ganz auf mich alleine gestellt zu sein.
Seit da suche ich mir
immer zwei oder drei Hostels in meinem Zielort aus dem Internet raus, bevor ich dahin reise. Falls meine erste Wahl ausgebucht / abgebrannt / doch nicht so toll ist (alles schon passiert) hab ich noch mindestens zwei
Fallback-Optionen zur Hand. Das ist gar nicht so viel Aufwand diese Adressen rauszusuchen, vielleicht eine Stunde oder zwei pro neuem Ort.
Ich buche normalerweise nur im voraus übers Internet wenn ich erst spät Abends bei der Zieldestination ankomme, eine 24h-Reise hinter mir habe oder Ähnliches. Glaub mir, du willst dir um
10 Uhr Abends kein Hostel mehr suchen.
Und
dafür brauchst du ein Handy, Tablet oder ein Notebook. Zur
Recherche. Klar, Karte unterwegs ist manchmal auch
sehr praktisch aber du überlebst ohne, du kannst den Mund aufmachen und fragen. Natürlich überlebst du auch ohne zu Recherchieren, davon würde ich dir aber echt abraten. Die Wahrscheinlichkeit ohne Recherche in einer Bruchbude zu landen ist sehr hoch.
Plus, du bist erst neunzehn. Ich auch. Ich weiss ja nicht wieviel Reiseerfahrung du hast oder wie deine Beziehungen zu Freunde und Familie sind. Aber wenn es dir ergeht wie mir (was ich nicht hoffe und hiermit ein wenig zu verhindern versuche)
schlägt dir das Reisen erst mal kräftig ins Gesicht. Dann einfach Skype zur Hand zu haben und eben mal die Eltern oder Freunde anrufen zu können kann unglaublich helfen.
Natürlich gibt es Internetcafés, darauf willst du aber nicht angewiesen sein. Es gibt sie praktisch überall, ich hab mich aber ehrlich gesagt noch nie wirklich damit auseinandergesetzt, weil ich sie ja nicht brauche.
WiFi ist heute bei
jedem Hostel dabei (ausser bei den angesprochenen Bruchbuden vielleicht) und ist meist nicht High-Speed aber gut genug. In Indonesien und den Philippinen hatte ich meist schlechtes WiFi (aber doch vorhanden), Malaysia war auch nicht so besonders, in Thailand und hier in Kambodscha ist es fast wie zu Hause.
Also mein Fazit dazu: Nimm das Handy oder ein anderes Gerät
unbedingt mit. Wenn du wegen Handysucht usw. bedenken hast: Steck einfach keine SIM-Karte rein sondern benutze nur das Hostel-WiFi. Wenn du befürchtest dann manchmal den ganzen Tag im Hostel zu bleiben und auf das Handy zu starren: Plan schon am Vortag was du am nächsten Tag machen willst und sorg dafür dass es etwas ist was du machen
willst. Wenn dir nichts einfällt was du am nächsten Tag machen könntest steh am Morgen einfach auf und geh sofort aus dem Hostel. Lauf herum,
verirr dich. Wenn du abends zurückkommst hast du was erlebt. So einfach geht das.
Ich würde dir auch zu einem Reiseführer (z.B. Lonely Planet) raten, ich schätze meinen sehr. Doch da spalten sich die Meinungen ob er dir mehr Spass bringt oder dir allen Spass raubt. Entscheide selber...
Klar ist es möglich ohne Handy / Tablet / Notebook zu reisen, klar gibt es Leute die das tun (denke ich... mir ist noch keiner begegnet), ich denke aber dass du dir das Leben extrem erschwerst wenn du dein Gerät zu Hause lässt.
Mein Notebook habe ich mir übrigens nicht zugetan weil ich nichts hatte. Ich hatte (und habe weiterhin) bereits ein Tablet mit Tastatur. Ich hab mir das Notebook geholt weil ein Programmierer bin
. Und Programmieren auf eine 11"-Android-Tablet ist verdammt mühsam.
Das mag jetzt vielleicht komisch klingen, aber manchmal wenn du reist hast du so
gar keine Lust auf reisen. Das ist von Person zu Person verschieden, für mich war aber mein anfägliches Tempo zu schnell. Jetzt reise und besichtige ich nur noch etwa 2/3 der Tage, den Rest stecke ich ins Programmieren und in meinen Blog, zwei weitere Leidenschaften die durch das Reisen anfänglich zu kurz kamen.
Vielleicht ist das bei mir etwas anders als bei dir. Für mich ist meine Reise nicht nur eine vorübergehende Angelegenheit. Für mich ist das Reisen der Sinn und Zweck meines gesamten Lebens und ich will so gut wie möglich herausfinden wie mir das Reisen am besten gefällt um diese Zustand dann so lange aufrechtzuerhalten wie möglich.
So jetzt bin ich fertig, das ist jetzt sehr schnell sehr viel Text geworden... Ich hoffe ich hab dich damit nicht überfordert.
Ich wünsche dir viel Glück und viel Spass